Studie Frauen mit Neandertaler-Gen bringen mehr Kinder zur Welt

AFP/tsha

26.5.2020

Eine von drei Frauen in Europa hat ein Gen von den Neandertalern geerbt, das laut einer neuen Studie mit erhöhter Fruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht wird.
Eine von drei Frauen in Europa hat ein Gen von den Neandertalern geerbt, das laut einer neuen Studie mit erhöhter Fruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht wird.
Bild: Keystone

Ein bestimmtes Gen unserer Steinzeit-Vorfahren ist dafür verantwortlich, dass Frauen mehr Kinder gebären, zeigt eine Studie des Max-Planck-Instituts.

Frauen mit einem bestimmten Neandertaler-Gen bringen mehr Kinder zur Welt. Das geht aus einer Studie des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig (D) und des Karolinska Institutet in Schweden hervor, wie die Leipziger Forscher am Dienstag mitteilten. Der Anteil der Frauen, die dieses Gen geerbt haben, ist etwa zehnmal so hoch wie bei den meisten anderen Neandertaler-Genvarianten.

Eine von drei Frauen in Europa hat demnach den Rezeptor für Progesteron von Neandertalern geerbt – eine Genvariante, die mit erhöhter Fruchtbarkeit, weniger Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft und weniger Fehlgeburten in Verbindung steht.



Progesteron ist ein Hormon, das im Menstruationszyklus und in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt. «Der Progesteronrezeptor ist ein Beispiel dafür, wie günstige genetische Varianten, die durch die Vermischung mit Neandertalern auf den modernen Menschen übertragen wurden, Auswirkungen auf heute lebende Menschen haben können», erklärte Genexperte Hugo Zeberg.

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