Dank DNA-Analyse Wissenschaftler entdecken mysteriöse menschliche Spezies

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14.2.2020

Eine DNA-Analyse förderte Sensationelles zutage: Eine neue ausgestorbene Spezies scheint zu den Vorfahren der Menschen zu gehören.
Eine DNA-Analyse förderte Sensationelles zutage: Eine neue ausgestorbene Spezies scheint zu den Vorfahren der Menschen zu gehören.
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Haben wir mehr Vorfahren als bisher vermutet? US-Wissenschaftler haben in Afrika eine mysteriöse ausgestorbene menschliche Spezies entdeckt.

Von wem stammen wir ab? Diese Frage hat nun eine weitere rätselhafte Dimension hinzugewonnen. Bei der Untersuchung des Genoms westafrikanischer Menschen stiessen US-Wissenschaftler auf Anzeichen einer mysteriösen menschlichen Spezies, die sich vor Zehntausenden Jahren in Afrika mit dem Homo sapiens gekreuzt haben muss. 

Es ist der aktuellste Beweis für die komplizierte genetische Abstammung der Menschheit – und eine kleine Sensation. Die Studie zeigt, dass die heutige westafrikanische Population zu einem beträchtlichen Anteil zwischen etwa zwei bis 19 Prozent genetisch von jener ausgestorbenen Spezies abstammen, die die Forscher als «Geisterpopulation» bezeichnen.



«Wir schätzen, dass es vor etwa 43'000 Jahren zu Kreuzungen kam», sagt Sriram Sankararaman, Studienleiter und Professor für Humangenetik und Informatik an der University of California. Viele Details seien über diese Population im Moment nicht bekannt, so Sankararaman. «Wir wissen nicht, wo diese Spezies gelebt haben könnte, ob es Übereinstimmungen mit bekannten Fossilien gibt, und was letztendlich ihr Schicksal war», so der Wissenschaftler.

Rätselhafte «Geisterpopulation»

Laut Sankaraman sei die evolutionäre Linie der ausgestorbene Spezies vor etwa 650'000 Jahren von jener abgewichen, die zum Homo sapiens führte. Der Homo sapiens tauchte erstmals vor etwas mehr als 300'000 Jahren in Afrika auf und verbreitete sich später weltweit, wobei er in Eurasien auf andere heute ausgestorbene menschliche Spezies traf, darunter die Neandertaler und die weniger bekannten Denisova-Menschen.



Frühere genetische Forschungen haben gezeigt, dass sich unsere Spezies sowohl mit den Neandertalern als auch mit den Denisova-Menschen kreuzte. Moderne menschliche Populationen ausserhalb Afrikas tragen noch immer die DNA von beiden. Die Existenz der Neandertaler lässt sich mit einer Vielzahl von Fossilien belegen, einige wenige weisen auch den Denisova-Menschen nach. Die neu identifizierte «Geisterpopulation» ist dagegen rätselhafter.

Einfluss auf menschliche Biologie

Die Forscher untersuchten die DNA-Daten von Hunderten Westafrikanern, darunter jene der Yoruba in Nigeria und Benin und der Mende in Sierra Leone, und verglichen diese dann mit den Genomen von Neandertalern und Denisova-Menschen. Dabei entdeckten sie DNA-Abschnitte, die sich am besten durch die Kreuzung unserer Vorfahren mit einem unbekannten Mitglied des menschlichen Stammbaums erklären lassen.

«Wir beginnen, mehr über den Einfluss der DNA von archaischen Hominini auf die menschliche Biologie zu lernen», so Sankararaman. Der Begriff «Homonini» bezieht sich dabei auf eine ausgestorbene menschliche Spezies wie eben jene, die nun entdeckt wurde.

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