Gamer und EinzelgängerIdentität des Attentäters von Florida geklärt: Warum David K. ausrastete
jfk/SDA
27.8.2018
Nach dem Amoklauf in Jacksonville steht fest, wer der mutmassliche Killer war: ein 24-jähriger, einsamer Wolf und Gamer. Nun zeichnet sich auch das Motiv ab.
Der 24-Jährige aus der rund 1000 Kilometer entfernt gelegenen Stadt Baltimore war angeblich ein aktiver und bekannter Gamer, wie Fox News berichtet. Unter dem Namen «Bread» oder «Sliced Bread» (Deutsch: Brot oder geschnittenes Brot) hat er die letztjährige Madden-Meisterschaft gewonnen. Während der Veranstaltung soll er in einem nahegelegenen Hotel gewohnt haben.
Jacksonville police identified the suspect in today's mass shooting at the Jacksonville Landing as 24-year-old David Katz, from Baltimore. Katz took his own life after shooting, killing 2 and wounding 9 others, police said. pic.twitter.com/mOxzFbRS6d
Bei dem Turnier messen sich Videospieler in einem virtuellen American-Football-Spiel. Der Wettbewerb wurde in der Bar GLHF in einem Einkaufs- und Vergnügungszentrum mit Namen «The Landing» ausgetragen. «Madden 19» geniesst als offizielles Videospiel der NFL – der Profiliga des American Football – in den USA grosse Beliebtheit.
Schwer bewaffnete Einsatzkräfte hatten nach dem Blutbad am späten Sonntagabend das Vaterhaus des Gamers in Baltimore durchsucht, wie ein FBI-Sprecher gegenüber US-Medien bestätigte. Das Haus der gehobenen Lage befindet sich demnach nahe dem historischen Hafen Baltimores im US-Bundesstaat Maryland. Reportern zufolge wurden keine Beweisstücke aus dem Haus abtransportiert.
Zeugen beschrieben laut dem britischen «Daily Mirror» den Champion von 2017 als Einzelgänger, der keine Hände schütteln würde. Im Zusammenhang mit der Scheidung seiner Eltern hiess es in den Gerichtsakten von 2014, David K. habe gesundheitliche Probleme.
Drei Tote und elf Verletzte
Die Schiesserei ereignete sich am 26. August gegen 13.30 Uhr in Jacksonville. Das Turnier wurde live im Internet übertragen. In einem Videoausschnitt der Übertragung waren Schüsse zu hören, zu sehen war aber nichts. Die Videospielseite Twitch entfernte die Aufnahme später, sie war aber noch in sozialen Netzwerken abrufbar.
Elf Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt: Neun von ihnen wurden von Schüssen getroffen, zwei weitere Personen zogen sich Verletzungen zu, als sie flüchteten. Ein Vertreter eines professionellen Videospiel-Teams erklärte, einer seiner Spieler sei bei dem Turnier in Jacksonville gewesen, zum Glück aber nur leicht verletzt worden.
Das Einkaufs- und Vergnügungszentrum «The Landing» befindet sich im Zentrum der Stadt am St. Johns Fluss. Dazu gehören laut Webseite zahlreiche Restaurants und eine Shoppingmall. Jacksonville liegt im Norden Floridas und hat rund 880'000 Einwohner.
Erst im Februar gab es ein Blutbad mit 17 Toten
Präsident Donald Trump wurde am Sonntag über den tödlichen Vorfall in Jacksonville unterrichtet, wie seine Sprecherin Sarah Sanders mitteilte. Der Republikaner stellte nach dem Massaker eine Verschärfung der Waffengesetze in Aussicht, rückte aber später wieder davon ab. Dafür wurde er scharf kritisiert.
Der Bundesstaat Florida war erst am 14. Februar Schauplatz eines Blutbades mit 17 Toten. An der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland erschoss ein 19-Jähriger damals 14 Jugendliche und 3 Erwachsene. Nach der Tat kam es landesweit zu zahlreichen Demonstrationen.
17 Tote bei Schiesserei an einer Schule in Florida
Der 19-jährige Nikolas Cruz hatte am Mittwoch, 14. Februar, an einer Schule im US-Bundesstaat Florida mindestens 17 Menschen getötet.
Bild: AP Photo/Joel Auerbach
Attentäter Nikolas Cruz und seine Pflichtverteidigerin während der Anhörung vor dem Broward County Bezirksgericht in Fort Lauderdale. Der 19-jährige Cruz hat das Attentat mit 17 Toten gestanden.
Bild: Keystone
US-Präsident Donald Trump besucht mit seiner Frau Melania ein Spital, in dem Verletzte des jüngsten Schulmassakers behandelt werden.
Bild: Keystone
Cruz war unmittelbar nach der Tat verhaftet worden.
Bild: Uncredited/WPLG-TV/AP/dpa
Der ehemalige Schüler der Schule, an der das Massaker verübt wurde, stammt aus äusserst schwierigen Familienverhältnissen.
Bild: Broward County Jail/AP/dpa
Nach der Tat setzte das Weisse Haus die Flagge auf Halbmast.
Bild: Evan Vucci/AP/dpa
Donald Trump sprach den Anghörigen der Opfer sein Beileid aus, zunächst per Twitter, dann in einer Pressekonferenz.
Bild: Carolyn Kaster/AP/dpa
Unter den Opfern befinden sich mehrere Schüler sowie Erwachsene, ausserdem sind viele Verletzte zu beklagen.
Die Schüsse fielen kurz vor Schulschluss. Um möglichst viel Chaos zu stiften, hatte der Täter zuvor den Feueralarm der Schule aktiviert.
Bild: Keystone
Bei dem Täter handelt es sich um einen ehemaligen Schüler der Marjory Stoneman Douglas High School.
Bild: EPA CRISTOBAL HERRERA
Der Amokläufer, so hiess es nach der Tat, habe schon länger als Sicherheitsrisiko gegolten.
Bild: EPA CRISTOBAL HERRERA
Der Täter habe eine Waffe des Typs AR-15 verwendet, so die Ermittler. Diese Waffenart ist in den USA besonders leicht zu bekommen.
Bild: Keystone
Nach der Tat zeigten sich die Schüler und ihre Angehörigen entsetzt.
Rick Scott, Gouverneur von Florida, besuchte die Schule nach der Tat und spendete den Hinterbliebenen Trost.
Bild: AP WILFREDO LEE
In den USA kommt es immer wieder zu Amokläufen. Nach einer Berechnung der «New York Times» stellen die Amerikaner etwa 4,4 Prozent der Weltbevölkerung, besitzen aber 42 Prozent aller Waffen auf der Erde.
Bild: AP WILFREDO LEE
Der Senator von Florida, Marco Rubio, teilte mit, die US-Bundespolizei FBI habe die Ermittlungen übernommen. Floridas Gouverneur Rick Scott erklärte, er habe nach dem Vorfall Unterstützung durch den Bundesstaat angeboten. Präsident Donald Trump habe zudem «jegliche nötigen Bundesmittel» angeboten.
Aufstand der Schüler: Trump trifft sich nach Massaker mit Jugendlichen
Nach dem Schulmassaker in Florida wird sich US-Präsident Donald Trump mit Schülern und Lehrern treffen. Das Gespräch werde am Mittwoch stattfinden, teilte das Weisse Haus mit.
Bild: keystone
Am Montag wollten 17 Schüler aus Washington in der Nähe des Weissen Hauses für schärfere Waffengesetze protestieren.
Bild: AP Photo/Gerald Herbert
Schüler aus der High School in Parkland kündigten zunächst eine Demonstration in Floridas Hauptstadt Tallahassee an.
Bild: AP Photo/Gerald Herbert
Für den 24. März riefen sie zu einem Protestmarsch in Washington und in anderen Städten auf.
Bild: AP Photo/Gerald Herbert
17 Menschen starben bei dem Amoklauf am Valentinstag in Florida.
Bild: AP Photo/Gerald Herbert
Überlebende Schüler hatten Trump und andere US-Politiker nach dem Massaker mit 17 Toten in Parkland aufgefordert, etwas gegen Waffengewalt zu tun.
Bild: AP Photo/Gerald Herbert
Öffentlich zuletzt gesehen wurde der Präsident am Freitagabend, als er die Gemeinde besuchte.
Bild: AP Photo/Andrew Harnik
Donald Trump und seine Frau Melania besuchten Überlebende im Krankenhaus.
Bild: AP Photo/Andrew Harnik
Der Gouverneur von Florida hatte nach dem Massaker versprochen, Menschen mit psychischen Erkrankungen den Zugang zu Waffen zu versperren.
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