Bizarres Foto Warum zwei Gorillas aufrecht wie Menschen für ein Selfie posieren

uri

23.4.2019

Mathieu Shamavu mit den beiden Gorillas auf seiner Facebook-Seite. 

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Ein denkwürdiges Selfie hat ein Ranger im Kongo aufgenommen: Im Hintergrund posieren nämlich zwei ausgewachsene Gorillas in strammer menschlicher Pose – aufrechtstehend und mit direktem Blick in die Kamera.

Das Foto von Ranger Mathieu Shamavu fasziniert derzeit User in den sozialen Medien. Es zeigt den Ranger im Vordergrund, dahinter zwei stattliche Gorillas. Und die haben sich für das Bild wie zwei Soldaten aufgebaut, die gerade paradieren. Dahinter sieht man einen Kollegen von Shamavu.

Gorillas ahmen ihre Familie nach

Was lustig wirkt hat einen durchaus ernsten Hintergrund: Die gefährdeten Berggorillas wurden bereits als Jungtiere im Jahr 2007 in das Tierwaisenhaus des Virunga-Nationalparks in der Demokratischen Republik Kongo gegeben. Ihre Mütter waren im Juli jenes Jahres Opfer eines Massakers von Wilderern geworden.

Erwischt! Tiere in der Fotofalle

Wie der stellvertretende Direktor des Parks, Innocent Mburanumwe, der BBC sagte, hätten die Gorillas in der langen Zeit gelernt, ihre Pfleger zu imitieren. «Die Gorillas betrachten die Ranger als Eltern», erklärte er. Es sei für die Tiere normalerweise eher ungewöhnlich auf zwei Beinen zu stehen, ausser sie seien neugierig und wollten sich einen Überblick verschaffen. In diesem Fall jedoch würden sie versuchen ihre menschliche Familie nachzuahmen.

Auch viele tote Ranger

Die Situation im ältesten Nationalpark Afrikas ist nach wie vor für die wilden Tiere und ihre Beschützer sehr kritisch. Neben den vom Aussterben bedrohten Berggorillas nutzen auch bewaffnete Milizien, die im Bürgerkrieg kämpfen, den Park als Rückzugsort. Und nach wie vor schlagen immer wieder brutale Wilderer zu, die mit den Tiertrophäen an begehrte Devisen kommen.

Die schwindelerregendsten und gefährlichsten Selfies

Seit 1996 wurden im Nationalpark über 130 Ranger getötet. Zuletzt starben zwölf der Wildhüter; zwei Touristen wurden entführt. Selbst der Direktor des Parks überlebte einen Anschlag im Jahr 2014 nur schwer verletzt. Bis Ende letzten Jahres blieb der Park aufgrund der grossen Gewalt geschlossen.

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