Tsunami in Tonga Gehbehinderter Mann überlebt 27 Stunden im Meer

21.1.2022

Nach Tsunami: Mann überlebt 27 Stunden im Meer

Nach Tsunami: Mann überlebt 27 Stunden im Meer

Lisala Folau hat seine Heimat verloren. Der 57-Jährige lebte auf der kleinen Insel Atata, die zum Inselstaat Tonga gehört. Am Samstag brach jedoch der Unterwasservulkan aus, eine riesige Tsunamiwelle rollte über die Insel und vernichtete alles in ihrem Weg. Folau wurde aufs Meer hinausgespült.

21.01.2022

Nach der gewaltigen Vulkan-Explosion vor Tonga und dem Tsunami werden immer mehr Details bekannt – darunter auch glückliche Geschichten: Ein 57-Jähriger wurde durch die Wellen aufs Meer hinausgezogen und konnte hier 27 Stunden lang überleben. 

Die Odyssee des 57-jährigen Lisala Folau, einem gehbehinderten Tischler im Ruhestand, begann am Samstag, als er gerade dabei war, sein Haus auf der Insel Atata zu streichen. Wie er in einem Radio-Interview erzählte, spülte ihn dabei eine hohe Welle in Folge des Vulkanausbruchs ins Meer.

«Ich bin behindert, meine Beine funktionieren nicht richtig. Achtmal wurde ich unter Wasser gezogen, ich versuchte, Luft zu holen, aber das Meer wirbelte mich herum und zog mich immer wieder runter», schildert er die dramatische Situation im Video.

Lisala Folau trieb mehr als einen Tag im Meer. 
Lisala Folau trieb mehr als einen Tag im Meer. 
Bild: Keystone

Die bedrohliche Reise des Mannes nahm damit aber erst ihren Anfang. Nach eigenen Aussagen trieb Folau die Nacht über im Wasser, bis er schliesslich auf einer unbewohnten Insel landete. Weitere acht Stunden schwamm er von hier, beziehungsweise liess er sich weiter treiben, bis er eine zweite unbewohnte Insel erreichte.



Anschliessend absolvierte Folau die letzte Etappe zu Tongas Hauptinsel Tongatapu. Bis er hier an Land ging und von einem vorbeifahrenden Fahrzeug aufgenommen wurde, legte der Mann angeblich während insgesamt rund 27 Stunden mehr als zehn Kilometer im Meer zurück.

Wie Polau dem britischen Nachrichtensender Sky News sagte, kamen ihm zwei Dinge in den Sinn, als er hilflos im Wasser trieb: «Erstens, dass ich noch immer an Gott glaubte. Das Zweite ist meine Familie. Und was sie nun denken wird: ‹Wahrscheinlich ist er gestorben.›»

Ein durch den Tsunami zerstörtes Boot auf der Insel Atata.
Ein durch den Tsunami zerstörtes Boot auf der Insel Atata.
Bild: Kilo Folau/Broadcom Broadcasting via AP

uri mit Material der Nachrichtenagentur AP