Touristen lieben Safaris in Afrikas Nationalparks. Doch was wie ein Wildtier-Paradies wirkt, ist nur ein Teil der Wahrheit. Warum sich abseits der Jeep-Routen fast ein Guerilla-Krieg abspielt – auch jenseits der Vorwürfe gegen den WWF.
Es geht um Misshandlung, Folter, Mord. Schwere Vorwürfe gegen den WWF erschüttern Tierschützer, Politik und Spender weltweit. Auch die Umweltstiftung selbst zeigt sich schockiert von den Verbrechen, die dem Online-Magazin «Buzzfeed» zufolge Wildhüter in mehreren Ländern begangen haben sollen – Wildhüter, die der WWF unterstützt haben soll. Die Organisation, die auch von 270'000 Schweizer Spenderinnen und Spendern unterstützt wird, hat Aufklärung versprochen.
Unabhängig vom Ergebnis der Untersuchung lenken die von «Buzzfeed» beschriebenen Grausamkeiten den Blick auf ein Problem, das Tier- und Naturfreunden weltweit oft nicht bewusst ist: Was Touristen von den traumhaft schönen Nationalparks und Wildreservaten in Südafrika, Nepal oder Kenia mitbekommen, ist meist nur ein kleiner Teil der Realität. Denn entfernt von den Safari-Lodges, den Aussichtsplattformen und den von Jeeps befahrenen Strassen herrscht Wildnis. Und für Wildhüter und Wilderer spielt sich hier oftmals fast ein Guerilla-Krieg ab.
Gebiete ohne Gesetz
Einige der Parks und Wildreservate Afrikas sind riesig. Im Selous-Wildreservat in Tansania etwa hätte die Schweiz Platz. Das macht es schier unmöglich, die Grenzen der Parks abzusichern. Sie erstrecken sich über unterschiedlichstes Terrain, Seen und Flüsse, Vulkane und Wüsten – viele Teile sind nur schwer zugänglich. Oft liegen sie in Gebieten, in denen staatliche Organe wenig Einfluss haben. Und viele der Parks befinden sich inmitten instabiler politischer Lagen oder Konflikte, etwa im Ost-Kongo.
«Lange hatten unsere Ranger Waffen nur, um sich vor den wilden Tieren zu schützen», sagt Ike Phaahla, der Sprecher der südafrikanischen Nationalparkverwaltung. «Jetzt haben sie Waffen, um sich vor Menschen zu schützen, vor den Wilderern.» Im berühmten Krüger-Nationalpark im Nordosten Südafrikas etwa ist vor allem die Wilderei von Nashörnern ein grosses Problem. Der Park habe eine rund 350 Kilometer lange Grenze mit Mosambik, von wo die meisten Wilderer kämen, so Phaahla.
Wilderer mit Militär-Hintergrund
Die Wilderer kennen das Terrain bestens und sind oftmals durch den 16 Jahre langen Bürgerkrieg in Mosambik top militärisch ausgebildet und ausgerüstet, wie Phaahla erklärt. Dazu gehörten inzwischen oft Sturmgewehre, «um auf Wildhüter zu schiessen», sagt er. Daher müssen sich die Ranger verteidigen können. Wenn sie auf Wilderer stossen, können sie demnach auch Helikopter und Hunde zur Unterstützung rufen. Werden Wilderer tatsächlich geschnappt, werden sie festgehalten, bis die Polizei kommt, wie Phaahla erklärt.
Dass die Wilderei kaum aufzuhalten ist, liegt am Geld: Auf dem Schwarzmarkt zahlen Kunden Berichten zufolge bis zu 30'000 Euro pro Kilogramm Nashorn-Horn. Die Käufer kommen vor allem aus China und Vietnam und schreiben den Hörnern aphrodisierende und heilende Kräfte zu. Von dem Profit landet aber nur sehr wenig bei den Wilderern: Sie kommen meist aus den Gemeinden nahe der Parks und leben in Armut; die Wilderei ist oft die einzige Einkommensquelle. Der illegale Handel ist in den Händen internationaler krimineller Netzwerke.
Menschenrechte müssen immer respektiert werden
Trotz aller Schwierigkeiten: Eine Rechtfertigung für Hilfsorganisationen, Recht zu brechen oder Rechtsbrecher zu unterstützen, sei das nicht, findet etwa Burkhard Wilke, wissenschaftlicher Leiter beim Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI). Das DZI schaut gemeinnützigen Organisationen auf die Finger und vergibt nach gründlicher Prüfung ein Spendensiegel, um Vertrauen zu schaffen. «Natürlich ist gerade für eine weltweit operierende Organisation eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Gesetzeslagen in den jeweiligen Ländern relevant», sagt er. Die grundlegenden Menschenrechte müssten immer respektiert werden.
Und wenn es doch mal Situationen gibt, die nicht klar zu beurteilen sind? Dann ist Offenheit aus Wilkes Sicht oberstes Gebot. «Je komplexer und schwieriger die Arbeit ist, umso wichtiger ist, dass die Schwierigkeiten, die Hemmnisse transparent dargestellt werden», erklärt er. «Damit Menschen, die eine solche Organisation unterstützen, wissen, worauf sie sich einlassen.»
Das sagt WWF Schweiz
Der Geschäftsführer von WWF Schweiz, Thomas Vellacott, sieht das genauso: «Wenn Menschen uns unterstützen, vertrauen sie uns, dass wir etwas Gutes für die Natur erreichen – und zwar für und nicht gegen die Menschen vor Ort arbeiten», erklärte er im Interview mit SRF.
Sollten die Vorwürfe, die ihn auch «persönlich erschüttern, «zutreffen, wären das sehr krasse Missachtungen unserer eigenen Regelungen». Denn bei der Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort habe die Organisation Standards, die es auch in Ländern einzuhalten gelte, in denen die Lage schwierig ist. Derartige Kontrollverluste könne WWF «unter keinen Umständen dulden».
Vor allem hat der WWF-Skandal gezeigt: Trotz aller guter Absichten der Organisationen, vor Ort kann dennoch vieles schief gehen. Die Lage in vielen Ländern ist oftmals komplex. Viele Probleme sind unvorhersehbar. Die Zentralen der NGOs (Nichtregierungsorganisationen) liegen oft weit entfernt, wirkliche Aufsicht der Projekte ist teuer und schwierig. Auch bei kleineren Projekten können Dinge schief gehen: Vor kurzem starben in Kenia zum Beispiel acht vom Aussterben bedrohte Nashörner ganz plötzlich, nachdem sie von der kenianischen Wildtierbehörde (KWS) mit Unterstützung des WWFs umgesiedelt worden waren.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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