Nacktes InselglückHanois Männer schwimmen sich frei
dpa
11.12.2019
Mitten in Vietnams konservativer Hauptstadt Hanoi liegt ein Zufluchtsort für Freunde der Freikörperkultur. Auf der Insel streifen Besucher nicht nur die Kleidung ab, sondern für die Verweildauer auch die starren Normen des Landes.
Die Long-Bien-Brücke ist ein beliebtes Fotomotiv bei Hanois Touristen. Die Stahlkonstruktion für den Strassen- und Zugverkehr schwingt sich über den Roten Fluss, dessen Wasser träge durch ihre Pfeiler treibt, sie verbindet Hanois Altstadt mit einem Stadtbezirk am Ostufer des Flusses. Und sie bietet einen Zugang zu einem Eiland im Fluss, das viele schlicht «Bananeninsel» nennen.
Refugium für Nudisten
Beim Betreten von Bai Giua, so der offizielle Name des grünen Flecks, offenbaren sich nackte Tatsachen: Nudisten haben sich hier ein Refugium geschaffen. Und das wenige Hundert Meter östlich des bekannten Alten Viertels von Hanoi, der konservativen Hauptstadt von Vietnam, in der sich selbst Frischverliebte in der Öffentlichkeit nicht zu küssen trauen. «Zieh alles aus», sagt ein älterer nackter Herr beim Betreten der Insel. Es ist als freundliches Angebot gemeint. Nacktheit ist keine Pflicht auf der Insel, es ist eine Möglichkeit, die es sonst so nicht in Vietnam gibt.
Der rund sieben Kilometer lange Landstreifen wird während jeder Monsunsaison überschwemmt — ein Grund, warum die Behörden Bai Giua als Niemandsland handhaben: Die Insel kann nicht erschlossen oder als Land veräussert werden. Viele der Menschen, die hier in simplen Hausbooten oder Hütten leben und sich mit dem Anbau von Bananen und Gemüse verdingen, haben keine Papiere. Die Polizei lässt sich nicht blicken. Und die Männer, die täglich auf die Insel kommen, können ungestört die Freikörperkultur leben.
Frauen sind nicht gern gesehen
Es sind ausschliesslich Männer jeden Alters und jeder Schicht, die den Nudisten-Ort auf der Insel besuchen. Frauen sind dort nicht gern gesehen. «Es gibt hier nur Männer, deshalb gibt es nichts, wofür man sich schämen müsste», begründet es einer von ihnen. Aber vietnamesische Frauen trauen sich wohl ohnehin nicht hin, erst recht nicht unbekleidet. Sie müssen sich eigene Refugien schaffen.
Die Männer sprechen wenig über Berufe, nennen selten ihren Namen. Sie sind hier, um Badminton zu spielen, ein paar Gewichte zu stemmen, gemeinsam zu meditieren und ausgiebig von der Badestelle aus zu schwimmen. Ein Tag, ohne hier zu schwimmen, sei wie von seiner Geliebten getrennt zu sein, schwelgt der 33-jährige Duong. Beim Schwimmen fühle er sich, als wäre er wieder ein Kind. Wenn er mal tagsüber keine Zeit dafür hat, schwimmt er in der Nacht.
«Wir sind hier offen zueinander», sagt Duong. Das macht diesen Ort zu einem besonderen in einer Gesellschaft, in der strenge Konventionen das Zusammenleben reglementieren. In manch fernöstlicher Kultur mag Nacktheit ihren Platz haben, etwa in den japanischen Onsen, heissen Quellen, oder auch in Südkoreas traditionellen Badehäusern. Im kommunistischen Einparteienstaat Vietnam ist man jedenfalls öffentlich nicht nackt.
Bei Grünem Tee geniesst Duong in der Gruppe die Aussergewöhnlichkeit des Ortes und das Dasein unter Gleichgesinnten. Die Hütte hinter ihnen, erzählt er, hätten sie zusammen gebaut als Regenschutz, so dass sie auch in den langen, niederschlagsreichen Sommermonaten herkommen können. Man könne auch darin übernachten. Die Insel biete alles, was ein einfaches, naturnahes Leben brauche — ein wenig wie in den Gemeinden ethnischer Minderheiten in Vietnams bergigem Norden.
Schon vor 40 Jahren, als die Stadtseen begannen zu verschmutzen, sollen die ersten Männer hier gebadet haben. Dabei ist der Rote Fluss alles andere als sauber. Angeschwemmter Müll bedeckt seine Ufer, mit ihm fliesst über Hunderte Kilometer das Abwasser von Feldern in Südwestchina, wo der Fluss entspringt. Auch in Vietnam landet laut einem Bericht des Umweltministeriums das Abwasser grösstenteils ungefiltert in Seen und Flüssen des Landes.
Rückkehr zu «Mutter Natur»
Die Freischwimmer sorgt das wenig. Der Fluss filtere sich fortlaufend selber, sagt der 57-jährige Anh Du. «Ich schwimme hier seit zehn Jahren. Wir schwimmen hier auch zum Neujahrsfest, Hunderte Leute kommen dann.» Er versichert, nie werde jemand krank vom Flussbad.
Umringt von der Stadt, in der ein Einkaufszentrum nach dem anderen emporschiesst und der Verkehr die Strassen verstopft, bildet die Bananeninsel mit ihrer Nudisten-Badestelle ein Ort der Ruhe. Er stillt die Bedürfnisse nach Natur, Gemeinschaft und Selbstentfaltung. «Es ist, wie die Ausländer sagen: Wir kehren zurück zu Mutter Natur», sagt Duong. Dann blickt er nachdenklich auf den Fluss. «Aber du musst schwimmen, um es selbst zu spüren.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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