Swissaid Hilfsorganisation wirbt mit Palmöl-Seife und wird scharf kritisiert

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8.11.2019

Wegen eines Werbebriefes steht Swissaid in der Kritik.
Wegen eines Werbebriefes steht Swissaid in der Kritik.
Keystone

Swissaid steht wegen eines Werbegeschenks stark in der Kritik: Das Hilfswerk verteilte im Rahmen einer Kampagne für Frauen in Afrika ausgerechnet palmölhaltige Produkte. 

Palmöl gilt seit einiger Zeit als hochproblematisch, schliesslich werden für seine Herstellung nicht selten Menschen und Natur vor allem in der Dritten Welt ausgebeutet. Ausgerechnet das Hilfswerk Swissaid leistete sich dahingehend nun einen Fauxpas, der für eine Welle der Kritik sorgte.

Die Hilfsorganisation verschickte etwa 200'000 Briefe in die gesamte Schweiz, in denen für eine Hilfskampagne in Afrika geworben wird. Aufgerufen wird zu Spenden für Frauen im Tschad. Mit 70 Franken Hilfe werde der Ausbau einer Produktionsstätte für das Pflanzenfett Sheabutter unterstützt, wie das SRF berichtet. So sollen die Bäuerinnen ein selbständiges Leben mit eigenem Einkommen führen können.

Problematische Beilage

Eine lobenswerte Kampagne – wäre da nicht das Give-away, dass Swissaid dem Schreiben beigelegt hat. Bei dem Werbegeschenk handelt es sich zwar um Sheabutter, jedoch hergestellt von einem türkischen Hotelzulieferer und vor allem mit dem umstrittenen Palmöl versehen.

Bei dem verwendeten Palmöl, das den Hauptinhaltsstoff des Werbegeschenks darstellt, handle es sich um ein nachhaltig hergestelltes Produkt gemäss WWF, versuchte Swissaid laut SRF klarzustellen. Man versuche, so ein Sprecher, normalerweise Produkte aus dem entsprechenden Land beizulegen. Das sei bei dieser Menge nicht möglich gewesen. Beim nächsten Mal wolle man besser kommunizieren, so Swissaid.

Das Hilfswerk habe auch bestätigt, dass es von Seiten einiger Empfänger des Briefes aufgrund der Beilage Kritik gegeben hätte. Exemplarische zitiert das SRF einen Hörer des SRF-Radios: «Das passt für mich nicht. Wenn man schon so ein Give-away beilegen will, sollte es doch etwas von diesen Menschen oder wenigstens aus diesem Land sein.»

Swissaid unterstützt Bäuerinnen weltweit.

YouTube / Swissaid

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