«El Chapo»-ProzessKassierte Mexikos Präsident 100 Millionen Dollar als Bestechung?
Philipp Dahm
16.1.2019
Prozess gegen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzman: Im Gericht in New York wurde zwei Ex-Präsidenten Mexikos Bestechlichkeit vorgeworfen, weil sie Drogen-Geld genommen haben sollen.
Im US-Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán haben sich die Korruptionsvoseinerwürfe gegen den mexikanischen Ex-Präsidenten Enrique Peña Nieto erhärtet.
Rund 100 Millionen Dollar seien an Peña Nieto geflossen, sagte der inhaftierte kolumbianische Drogenhändler Alex Cifuentes am Dienstag im Zeugenstand. Cifuentes, der seit seiner Festnahme im November 2013 mit der US-Justiz zusammenarbeitet, war von 2007 an ein enger Vertrauter Guzmáns.
«Bestechungsgelder von 100 Millionen Dollar»
Auf die Frage von Guzmáns Anwalt Jeffrey Lichtman, ob sein Mandant «Bestechungsgelder von 100 Millionen Dollar» an den ehemaligen Staatschef gezahlt habe, antwortete dieser: «So ist es.» An den genauen Betrag konnte er sich auf Nachfrage allerdings nicht erinnern.
Cifuentes hatte sich an der Seite Guzmáns in den Bergen des Bundesstaates Sinaloa vor den Behörden versteckt. Ob die Botschaft des Bestechungsgeldes gewesen sei, dass Guzmán sich nicht mehr vor der Justiz verstecken müsse, fragte Lichtman weiter. Das habe Guzmán ihm so gesagt, sagte Cifuentes.
Er bestätigte damit vor Gericht weitgehend seine Aussagen in den Verhören durch US-Ermittler im Januar 2016. Bereits in seinem Eröffnungsplädoyer Mitte November hatte Lichtman erklärt, Guzmáns Sinaloa-Kartell habe Peña Nieto und dessen Vorgänger Felipe Calderón bestochen.
Das sind die grössten Verbrecherbosse aller Zeiten
Über Pablo Escobar gab es in den letzten Jahren so einige Filme und Serien.
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«Kingpin» zeigt, wie skrupellos der kolumbianische Drogenboss mit Gegenspielern umging.
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Escobar scharte zur Verteidigung seines Besitzes ganze paramilitärische Einheiten hinter sich.
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Die erste Folge widmet sich dem Bostoner Verbrecher James Joseph «Whitey» Bulger.
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Bulger einte in den 70er-Jahren die verfeindeten irischen Gangs der Stadt vereinte und stieg so zum obersten Verbrecherboss auf.
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Seine Methoden waren dabei durchaus rustikal, wie die Doku zeigt.
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Nicht zimperlich ging auch der mexikanische Drogenbaron Joaquin «El Chapo» Guzmán Loera.
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Für seine Taten muss sich El Chapo derzeit in den USA verantworten.
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El Chapo beherrschte über Jahre den mexikanischen Drogenmarkt.
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Verantwortlich dafür sei aber der flüchtige «wahre Boss» der Drogenbande, Ismael «El Mayo» Zambada. Dieser habe das Kartell kontrolliert und zahlreiche Menschen bestochen - darunter die «Spitze, den derzeitigen Präsidenten Mexikos und den vorherigen". Guzmán habe dagegen in Wirklichkeit keine Macht im Sinaloa-Kartell gehabt.»
«El Chao»: Vorwürfe «diffamierend und absurd»
Beide Ex-Präsidenten hatten schon damals die Vorwürfe zurückgewiesen. Peña Nietos ehemaliger Bürochef Francisco Guzmán bezeichnete die Bestechungsvorwürfe nun erneut als «diffamierend und absurd». Er erinnerte weiterhin daran, dass «El Chapo» unter Peña Nieto «geortet, festgenommen und ausgeliefert» worden sei.
Der 61-jährige Guzmán muss sich in New York unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäscherei verantworten. Laut Anklage soll das mexikanische Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und grosse Mengen andere Drogen in die USA geschmuggelt haben.
Die US-Ankläger haben in jahrelanger Arbeit 300'000 Seiten Dokumente und mindestens 117'000 Audioaufnahmen zusammengetragen. Mexiko hatte Guzmán im Januar 2017 an die USA ausgeliefert, ihm droht lebenslange Haft. Der auf rund vier Monate angesetzte Prozess findet unter extremen Sicherheitsvorkehrungen statt. Mehr als ein Dutzend Zeugen wurden ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen oder in besonders geschützten Haftanstalten untergebracht.
Süchtig nach Drogen, Alkohol, Sex: Diese Stars schafften den Entzug
Erfolgsdruck, falsche Freunde und dazu Geld und Gelegenheiten ohne Ende: Als Star ist die Gefahr, in die Sucht abzurutschen, gross. Da wieder herauszukommen, ist nicht leicht. Prominente, die es geschafft haben, finden Sie in der Bildergalerie.
Bild: Ian Gavan/Getty Images
Ein Paradebeispiel ist «Iron Man» Robert Downey jr. Schon sein Vater, ein Regisseur und Drehbuchautor, war abhängig und setzte den Sohn früh den Verlockungen des Drogenkonsums aus. In den 90er-Jahren stürzte Downey jr. richtig ab, nach mehreren Entziehungskuren wurde er trotzdem immer wieder rückfällig. Erst als er seine heutige Frau Susan kennenlernte, riss er das Ruder herum: Der 53-Jährige ist seit 2003 clean, lebt extrem gesund und praktiziert Kung-Fu und Yoga.
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Auch Ben Affleck («Gone Girl») kämpft schon seit Jahrzehnten gegen einen Dämon: den Alkohol. 2001 checkte der damals 29-Jährige in die «Promises»-Klinik in Malibu ein, in der sich auch Charlie Sheen einst behandeln liess. Ihm verdankt Affleck nach eigener Aussage den damaligen Absprung. Leider musste Affleck 2017 eingestehen, dass er nach wie vor ein Alkoholproblem hat. Aktuell macht er seinen dritten Entzug.
Bild: Stuart C. Wilson/Getty Images
Mit der «Halloween»-Reihe avancierte Jamie Lee Curtis zur Horrorfilm-Königin. Leider war ihr lange Zeit auch privat zum Schreien zumute: Curtis wurde nach einer Schönheits-OP abhängig von Schmerzmitteln. Einsamkeit und Selbstzweifel führten ausserdem zu einer Alkoholsucht. Beides bekam die Schauspielerin vor 18 Jahren in den Griff. «Dass ich wieder gesund werden konnte, war die grösste Leistung meines Lebens», verkündete sie stolz.
Bild: 2015 Fox and its related entities
Country-Superstar Keith Urban (50) bezaubert seine Fans. Doch privat kämpfte er lange mit seiner Drogen- und Alkoholabhängigkeit. 1992 nahm er erstmals Koks, danach ging es bergab. «Die späten 90er waren einfach nur schrecklich für mich», erinnert er sich. 2005 traf er Nicole Kidman, heiratete sie ein Jahr später – und wurde von seiner Traumfrau zum Entzug verdonnert. Mit Erfolg: Urban ist clean und nennt Kidman seine Retterin.
Bild: Andreas Rentz/Getty Images
Lange Zeit galt «Mad Max»-Star Mel Gibson (62) als braver Familienvater, doch unter der heilen Oberfläche brodelte es. Das Alkoholproblem des Australiers begann schon, als er noch ein Teenager war. 2006 geriet er mit antisemitischen Äusserungen in die Schlagzeilen, 2010 beleidigte er seine damalige Freundin rassistisch. In Hollywood galt Gibson bald als Persona non grata. Jetzt ist der Star trocken und rehabilitierte seinen Ruf mit Filmen wie «Hacksaw Ridge – Die Entscheidung».
Bild: John Phillips/Getty Images
Dass hinter der schillernden Fassade von Elton John ein verletzlicher und unsicherer Mensch steckte, wussten die wenigsten. In den 70er- und 80er-Jahren litt der Sänger und Songwriter unter Bulimie, konsumierte massenhaft Drogen und Alkohol. 1990 konnte er sich endlich eingestehen, dass er Hilfe brauchte. John wurde clean und ist es bis heute, was der 71-Jährige nach eigenen Worten auch seinem Ehemann David Furnish verdankt.
Bild: Jonathan Leibson/Getty Images for Celebrity Fight Night
«Als Künstler sollst du stark genug sein, um die übelste Kritik auszuhalten», erklärte Kirsten Dunst (36) in einem Interview. Gleichzeitig werde erwartet, dass man sensibel genug sei, um eine Rolle gut zu spielen. Ein Spagat, den der einstige Kinderstar 2008 nicht mehr schaffte. Dunst liess sich wegen Depressionen behandeln, auch von Drogen und Alkohol war die Rede. Heute ist sie gesund, glücklich verheiratet und seit Mai 2018 stolze Mutter eines Sohnes.
Bild: Ian Gavan/Getty Images
Auch Guns-N'-Roses-Gitarrist Slash (53) frönte lange dem Musiker-Credo «Sex, Drugs & Rock 'n' Roll». «Ich war mir der Situation bewusst und dachte, ich hätte sie unter Kontrolle», gestand er einst. Dann starb er vor 18 Jahren fast an einer Alkoholvergiftung, zeitgleich stellten die Ärzte einen Herzfehler fest. Sie gaben ihm noch sechs Wochen zu leben. Doch Slash kämpfte – für sich und seine Kinder, die er nicht im Stich lassen wollte. Mit Erfolg: Er ist noch immer clean.
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Der Leidensweg von Musik-Legende Eric Clapton (73) ist lang. Schon in den 60er-Jahren gab er pro Woche 16'000 Dollar für Drogen und Alkohol aus, 1970 wurde er heroinabhängig. 1972 kippte er während eines Konzerts in Bangladesch einfach auf der Bühne um. Der Entzug in den späten 80ern war hart für den Gitarristen, er hatte das Gefühl, ohne Drogen nicht kreativ genug zu sein. Doch er schaffte es und legte mit dem Album «Journeyman» 1989 ein grossartiges Comeback hin.
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«Arthur»-Darsteller Russell Brand ist bekannt für seinen ziemlich gemeinen Sinn für Humor. Nicht lustig war dagegen Brands jahrelange Abhängigkeit von Heroin. Die Drogen liess der heute 43-Jährige erfolgreich hinter sich – nur, um anschliessend in die Sex-Sucht abzudriften. Die Wende kam, nachdem Brand gute Freunde vergrault und diverse Beziehungen in den Sand gesetzt hatte. Heute meditiert der Ex von Katy Perry lieber, als Party zu machen.
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Winona Ryder (46) war in den 90ern das Sinnbild des sensiblen Grunge-Girls, ihre Beziehung zu Johnny Depp hielt Presse und Fans in Atem. Doch Ryder entwickelte eine Medikamenten-Abhängigkeit. 2001 wurde sie beim Ladendiebstahl erwischt. Der Richter verdonnerte sie zum Entzug und zu Sozialstunden, Ryder verschwand von der Bildfläche und tankte neue Kraft im Kreise ihrer Familie. 2016 gelang ihr ein viel beachtetes Comeback in der Serie «Stranger Things».
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Rap-Ikone Eminem («8 Mile») wurde Mitte der 2000er abhängig von Schmerzmitteln. Die Medikamente verursachten Magenschmerzen, also ass der Künstler, um den Effekt abzumildern. Übergewichtig und körperlich am Ende, ging er 2007 erstmals in den Entzug. Nach einer Weile klappte die Therapie und Eminem entdeckte den Sport für sich. «Heute werde ich nur noch high durch Endorphine», versichert er.
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Dass Hollywood-Star Samuel L. Jackson (69) auch ein gefragter Bühnendarsteller war, wissen nicht viele. Leider begann Jackson schon damals, LSD zu nehmen. Der Schritt zu härteren Drogen wie Crack war kein grosser. Einmal fand ihn seine damals achtjährige Tochter bewusstlos auf dem Küchenboden. Erst in den frühen 90ern kam die Wende, seither ist Jackson clean – und kann laut eigener Aussage sein schauspielerisches Potenzial endlich voll ausschöpfen.
Bild: Stuart C. Wilson/Getty Images
Die Rolle des Zauberschülers Harry Potter machte ihn weltberühmt, doch Daniel Radcliffe (29) fing schon während der Dreharbeiten an zu trinken. Immer wieder gab es Gerüchte, dass der Brite alkoholabhängig sei. Radcliffe gestand: «Wenn ich betrunken bin, verändere ich mich.» Darauf hatte der Schauspieler irgendwann keine Lust mehr: Er wurde 2013 clean und hält sich seither vorbildlich an alkoholfreie Getränke.
Bild: Andreas Rentz/Getty Images for Tommy Hilfiger
Sie trank und rauchte erstmals mit neun Jahren, nahm mit zwölf Kokain und musste mit 13 zum ersten Mal in die Entzugsklinik: Drew Barrymore («Drei Engel für Charlie») hat viel durchgemacht, unter anderem einen Selbstmordversuch, als sie 14 war. Inzwischen ist die 43-Jährige drogenfrei und hält eisern durch, vor allem ihren beiden Kindern zuliebe.
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Depeche-Mode-Frontmann Dave Gahan war Mitte der 90er abhängig von Heroin und anderen Drogen, unternahm einen Selbstmordversuch und wurde trotz Therapien immer wieder rückfällig. Im Mai 1996 war er nach einer Überdosis zwei Minuten lang klinisch tot, die Ärzte konnten ihn gerade noch retten. Es folgte eine vom Gericht verordnete Therapie, die fruchtete. Bis heute ist Gahan ein Musterknabe.
Bild: Luca Teuchmann/Getty Images
Popstar Robbie Williams spricht immer offen über seine Sucht, mit der er schon zu Take-That-Zeiten kämpfte. Heroin, LSD, Kokain, Amphetamine, Schmerzmittel: Williams nahm alles. 2007 kam der Zusammenbruch, der Brite musste im Alter von 33 Jahren von vorne beginnen. Er schaffte den Absprung und führt heute ein beschauliches Leben mit seiner Frau Ayda Field und den gemeinsamen Kindern.
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