Jahresbilanz Mehr Mitglieder und weniger Sterbebegleitungen bei Exit

SDA/tjb

24.2.2020

Im vergangenen Jahr haben etwas weniger Menschen mit der Hilfe von Exit ihr Leben beendet.
Im vergangenen Jahr haben etwas weniger Menschen mit der Hilfe von Exit ihr Leben beendet.
Symbolbild: Keystone/Martin Ruetschi

Die Sterbehilfeorganisation Exit hat unverminderten Mitgliederzuwachs. Trotzdem sind im vergangenen Jahr etwas weniger Menschen mit ihrer Hilfe aus dem Leben geschieden.

862 Menschen haben sich im vergangenen Jahr für einen Freitod mit Hilfe von Exit entschieden. Das sind 43 weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig verzeichnet der Verein über 12'000 neue Mitglieder.

Immer mehr Mitglieder

Die Aufteilung nach Geschlechtern bei den Freitodbegleitungen blieb 2019 etwa gleich wie im Vorjahr, wie Exit am Montag mitteilte. So waren 59 Prozent der verstorbenen Frauen und 41 Prozent Männer. Das Durchschnittsalter betrug 78,2 Jahre. 85 Prozent der Menschen starben in ihrem Zuhause, die übrigen in Heimen oder in einem Sterbezimmer.

Der Grund für die anhaltend starke Nachfrage nach Freitodbegleitungen sei neben dem stetigen Mitgliederzuwachs die deutliche Alterung der Gesellschaft, heisst es in der Mitteilung.

Unheilbare Krebs- und Altersleiden

Die häufigsten Grunddiagnosen der Sterbenden waren mit 36 Prozent wiederum terminale Krebsleiden, gefolgt von Alterspolymorbidität mit 26 Prozent und chronischen Schmerzerkrankungen mit 7 Prozent.

Die meisten Patientinnen und Patienten nahmen im Kanton Zürich die Hilfe von Exit in Anspruch, gefolgt von den Kantonen Bern, Aargau, St. Gallen sowie Basel-Stadt und Basel-Land.

Der Verein Exit wurde 1982 gegründet und zählte Ende 2019 in der Deutschschweiz und im Tessin insgesamt 128'212 Mitglieder. Die Selbstbestimmung sei den Bürgerinnen und Bürgern offensichtlich wichtig und die Freitodbegleitung entspreche einem Bedürfnis der Bevölkerung, schreibt Exit. Insgesamt bleiben Freitodbegleitungen in der Schweiz jedoch selten: Sie betreffen lediglich 1,5 Prozent der Todesfälle.

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