Tragödie in Basel Mutter wusste bis zum Abend nicht, dass ihr Bub erstochen wurde

SDA/jfk

22.3.2019

Am Ort der Bluttat haben Menschen Kerzen entzündet und Blumen hingelegt. 
Am Ort der Bluttat haben Menschen Kerzen entzündet und Blumen hingelegt. 
Bild: Keystone

Ein Siebenjähriger ist am Donnerstag in Basel auf dem Heimweg von der Schule niedergestochen worden und seinen Verletzungen erlegen. Seine Mutter erfuhr offenbar lange nicht, dass ihr Sohn Opfer einer Bluttat geworden ist.

Ereignet hat sich das Tötungsdelikt um zirka 12.45 Uhr auf einem Trottoir 200 bis 300 Meter vom Basler Gotthelf-Schulhaus entfernt. Dort ging der verstorbene Schüler in die erste Primarklasse, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Der Schulbub war nach dem Schulschluss alleine unterwegs, als er unvermittelt niedergestochen und lebensgefährlich verletzt wurde. Entdeckt wurde er am Boden liegend von seiner Klassenlehrerin, die sich eben mit dem Velo auf den Heimweg gemacht hatte.

Mutter war im Unklaren

Die umgehend alarmierte Sanität und ein Notarzt versuchten zunächst während längerer Zeit am Tatort, den Knaben zu reanimieren. Danach wurde er ins Universitäts-Kinderspital beider Basel gebracht und dort einer Notoperation unterzogen. Kurze Zeit später erlag er jedoch seinen Verletzungen.

Bis abends um 20 Uhr soll die anscheinend aus dem Kosovo stammende Mutter im Unklaren gewesen sein, warum ihr Bub sterben musste, wie das albanischsprachige Magazin albinfo.ch berichtet. Demnach sei sie davon ausgegangen, dass ihr Sohn von einem Auto angefahren wurde.

Nach dem Messerangriff wurde gemäss der Mitteilung umgehend eine Fahndung eingeleitet. Die Polizei erhielt dabei den Hinweis, dass sich eine ältere Frau vom Tatort entfernt hatte. Kurz darauf stellte sich eine 75 Jahre alte Schweizerin bei der Staatsanwaltschaft und sagte, dass sie das Kind angegriffen habe. Die Frau wurde festgenommen.

Psychologische Betreuung

Zum Tathergang und zum Motiv konnte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag noch keine Angaben machen. Auch die Frage, ob zwischen dem Opfer oder dessen Familie und der mutmasslichen Täterin eine Verbindung bestand, konnte die Staatsanwaltschaft nicht beantworten.

Ermittlungen seien im Gang und es würden Zeugen gesucht, hiess es weiter. Die festgenommene Rentnerin wurde noch am Donnerstag einvernommen. Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestürzt und betroffen über den gewaltsamen Tod des Schüler.

Nach Angaben Cramers findet der Unterricht im Gotthelf-Schulhaus am Freitag statt. Die Lehrerschaft und die Schülerinnen und Schüler werden seinen Angaben gemäss von Schulpsychologen betreut. In den Klassen werde das Tötungsdelikt zu Beginn des Unterrichts thematisiert.

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