Definitiv kein guter Clown: Schauspieler Bill Skarsgard als Gruselclown Pennywise aus der Verfilmung von Stephen Kings Horrorroman «Es».
Bozo (Hier gespeilt von Bob Bell) prägte in den USA jahrzehntelang das Image des Clowns.
In der Schweiz war der 2016 gestorbene Clown Dimitri eine Ikone.
Dimitri trat ab 1959 in Soloprogrammen auf. Auf Tournee mit dem Zirkus Knie eroberte er die Herzen der Zuschauer im Sturm. Doch auch weltweit trat der Tessiner auf, in Europa, Amerika, China, Japan und Australien.
In England gedenken jedes Jahr tausende Menschen in Clownskostümierung des berühmten englischen Clowns Joseph Grimaldi (1778 - 1837).
Die andere Seite: Seit den 1980er-Jahren gibt es immer wieder Berichte über sogenannte Grusel- oder Horrorclowns.
Horrorgeschichten über böse Clowns sorgen in den USA, in England und auch in der Schweiz für Aufregung.
Dabei beginnt es meistens mit einem harmlosen Halloween-Scherz.
Besonders im Herbst 2016 grassierte eine Horror-Clown-Epidemie.
Bösartige Clowns sind keine Erfindung Stephen Kings, sagt Clown-Experte Benjamin Radford.
In der Populärkultur sind fiese Clowns längst salonfähig, etwa Misanthrop Krusty bei den «Simpsons».
Definitiv kein guter Clown: Schauspieler Bill Skarsgard als Gruselclown Pennywise aus der Verfilmung von Stephen Kings Horrorroman «Es».
Bozo (Hier gespeilt von Bob Bell) prägte in den USA jahrzehntelang das Image des Clowns.
In der Schweiz war der 2016 gestorbene Clown Dimitri eine Ikone.
Dimitri trat ab 1959 in Soloprogrammen auf. Auf Tournee mit dem Zirkus Knie eroberte er die Herzen der Zuschauer im Sturm. Doch auch weltweit trat der Tessiner auf, in Europa, Amerika, China, Japan und Australien.
In England gedenken jedes Jahr tausende Menschen in Clownskostümierung des berühmten englischen Clowns Joseph Grimaldi (1778 - 1837).
Die andere Seite: Seit den 1980er-Jahren gibt es immer wieder Berichte über sogenannte Grusel- oder Horrorclowns.
Horrorgeschichten über böse Clowns sorgen in den USA, in England und auch in der Schweiz für Aufregung.
Dabei beginnt es meistens mit einem harmlosen Halloween-Scherz.
Besonders im Herbst 2016 grassierte eine Horror-Clown-Epidemie.
Bösartige Clowns sind keine Erfindung Stephen Kings, sagt Clown-Experte Benjamin Radford.
In der Populärkultur sind fiese Clowns längst salonfähig, etwa Misanthrop Krusty bei den «Simpsons».
Berichte über Horror- und Gruselclowns haben in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Experten sind sich uneins. Ist das eine neue Entwicklung? Oder gab es schon immer böse Clowns?
Die Nase rund und leuchtend rot, das Gesicht kalkweiss, der Mund umgeben von einer übertriebenen Schicht aus rotem Make-up, dazu die Augenbrauen lächerlich hoch über die Stirn geschwungen. Bozo war für Generationen amerikanischer Kinder der Inbegriff eines Clowns. Doch genau dieses Aussehen, das auch für viele seiner Artgenossen typisch ist, wirkt auf manche Menschen auch bizarr und unheimlich - und das nicht erst seit dem Gruselclown aus Stephen Kings Horrorroman «Es».
Seit 1949 war Bozo Bestandteil des US-Fernsehprogramms. Vergangene Woche starb Schauspieler Frank Avruch, der Bozo von 1959 bis 1970 verkörpert hatte, im Alter von 89 Jahren. Bei manchen löste die Nachricht von seinem Tod wehmütige Erinnerungen an die Kindheit aus; andere erschauderten jedoch bei dem Gedanken an das verzerrte Clownsgesicht.
Seit den 1980er-Jahren gibt es immer wieder Berichte über sogenannte Grusel- oder Horrorclowns. Dabei handelt es sich um Personen, die in Clownkostümen Menschen erschrecken, manchmal sogar in dieser Verkleidung Straftaten begehen.
Für die krankhafte Angst vor Clowns existiert sogar ein Fachausdruck: Coulrophobie. Manche Kinder haben Angst vor Clowns, weil diese anders aussehen und sich anders verhalten als sie es kennen. Vereinzelt ist diese Angst auch bei Erwachsenen anzutreffen.
«Es gibt keine historische Angst vor Clowns»
David Carlyon, Autor, Dramatiker und früherer Clown im Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus, sieht in der Coulrophobie ein relativ neues Phänomen, das seine Wurzeln in der Protestkultur der 1960er-Jahre hat und in den 1980er-Jahren populär wurde. «Es gibt keine historische Angst vor Clowns», sagt er. «Als ich im Madison Square Garden durch die Reihen gelaufen bin, gab es keine Spur von Panik», erinnert er sich an seine grossen Auftritte. «Überhaupt nicht.»
Carlyon sagt, Clowns hätten über zwei Jahrhunderte als gutmütig und lustig gegolten, bis es zu einer Wende mit gruseligen oder bösen Clowns gekommen sei. Neben Kings «Es» nennt er den Film «Poltergeist», Heath Ledgers Darstellung des irren Clowns Joker in «Batman» oder aus der Zeichentrickserie «Simpsons» den misanthropischen Clown Krusty.
«Alles, was glorifiziert und mit Gefühlen aufgeladen wird in unserem Leben, lädt irgendjemanden dazu ein, es in den Dreck zu ziehen», sagt er. Für ihn gibt es keine Beweise dafür, dass Kinder in den 1940er- bis 1970er-Jahren Angst vor Clowns gehabt hätten.
Zwiespältige Charaktere
Das sieht Benjamin Radford anders. Der Autor und Herausgeber des Magazins «Skeptical Inquirer» hat im Jahr 2016 das Buch «Bad Clowns» veröffentlicht. Seiner Meinung nach waren die bösen Clowns schon immer unter uns - und damit meint er nicht diejenigen, die einem anderen eine Torte ins Gesicht werfen.
«Die Frage, wann Clowns böse wurden, ist falsch», sagt er. «Historisch gesehen waren sie niemals wirklich gut. Sie waren schon immer zutiefst zwiespältige Charaktere. Manchmal sind sie gut. Manchmal sind sie schlecht. Manchmal bringen sie dich zum Lachen. Und manchmal lachen Sie auf deine Kosten.»
Radford sieht Hinweise auf böse Clowns schon im antiken Griechenland. Der Bogen ziehe sich weiter über Hofnarren und die Harlekin-Figur. In London sei bereits im 16. Jahrhundert die bösartige Figur Punch bei Puppenspielen zu sehen gewesen, die seine Partnerin Judy immer mit einem Stock geprügelt habe. «Es gibt diesen massenmordenden, Babys tötenden Clown, der bei den Briten aller Altersklassen beliebt ist», sagt er.
«Stephen King hat den bösen Clown nicht erfunden»
In den USA haben Clowns ihre Wurzeln in Zirkussen und sollten zunächst vor allem Erwachsene unterhalten. Doch in den 1950er- und 1960er-Jahren eroberten die Clowns auch die Welt der Kinder. Neben Bozo wurde Ronald McDonald, die Werbefigur der Schnellimbiss-Kette, zum Prototypen dieser Figur.
Der bösartige Clown habe derweil auf seinen Auftritt gelauert. «Stephen King hat den bösen Clown nicht erfunden», sagt Radford. «Das war lange vor seiner Zeit. Aber er hat, wenn man so will, die Münze einfach umgedreht.»
Doch selbst wenn das Thema umstritten ist - auch Radford würdigte die Verdienste des verstorbenen Bozo-Darstellers Avruch. Ohne das Fundament der guten und tugendhaften Clowns würden die bösen Clowns keinen Sinn ergeben. «Tatsache ist, dass wir beide brauchen, die schlechten und die guten Clowns. Denn ohne tugendhafte Clowns wie Bozo gäbe es keinen Kontrast, keine Spannung, die die bösen oder angsteinflössenden Clowns unterhaltsam oder interessant machen würden.»
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