Gefolterter US-Student Nordkorea soll 500 Millionen Dollar an Familie von Otto Warmbier zahlen

dpa/tali

25.12.2018

Nordkorea soll wegen des Todes des Amerikaners Otto Warmbier mehr als 500 Millionen Dollar an die Familie des gestorbenen Studenten zahlen. Das entschied ein US-Bundesgericht am Montag in Washington.

Ein US-Bundesgericht sprach der Familie des in Nordkorea verstorbenen Studenten Otto Warmbier Schadensersatz in Höhe einer halben Milliarde US-Dollar zu. Aufkommen soll dafür Nordkoreas Regierung. Das Land sei verantwortlich für die Folter, Geiselnahme und Tötung des jungen Mannes und für die Verletzungen, die Warmbiers Familie dadurch erlitten habe, hiess es zur Begründung.

Anfang 2016 war der damals 21-jährige Otto Warmbier nach einer Gruppenreise in dem Land bei der Ausreise festgenommen und wegen «feindlicher Handlungen gegen den Staat» zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Warmbier soll angeblich versucht haben, ein Propaganda-Plakat zu stehlen. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA im Juni 2017 starb er – er hatte damals bereits 15 Monate im Koma gelegen.

Symbolischer Sieg

Cindy und Fred Warmbier haben vor Gericht einen Sieg errungen. Aber wohl nur einen symbolischen.
Cindy und Fred Warmbier haben vor Gericht einen Sieg errungen. Aber wohl nur einen symbolischen.
Keystone

Warmbiers Eltern hatten Nordkorea wegen «brutaler Folter und Mord» verklagt. Sie warfen dem nordkoreanischen Regime von Diktator Kim Jong Un vor, es habe Otto Warmbier als Geisel genommen, als politischen Gefangenen gehalten und brutal misshandelt.

Dass Nordkorea das Urteil anerkennen und die Strafe zahlen wird, halten US-Experten jedoch für unwahrscheinlich: Eine juristische Möglichkeit, Nordkorea zur Zahlung zu zwingen, gibt es nicht.

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