Der Lawinenwinter 2019/20 hat in der Schweiz fünf Menschen das Leben gekostet. Das ist der tiefste Wert seit 60 Jahren. Alle Opfer waren Wintersportler, die sich im ungesicherten Gelände aufhielten.
Im langjährigen Mittel betrug die Zahl der Todesopfer bis Ende März jeweils rund 18, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) am Dienstag mitteilte. Es gab im diesjährigen Lawinenwinter nur einen Unfall, bei dem mehr als eine Person in derselben Lawine starb.
Insgesamt wurden 128 Menschen bei 89 Lawinen erfasst. Die Zahl der gemeldeten Lawinen nur mit Sachschaden betrug 112. Das ist rund ein Drittel weniger als der Durchschnitt der letzten zwanzig Jahre mit 168 Schadenlawinen und 175 erfassten Menschen.
Günstige Lawinensituation
Laut dem SLF können die Gründe für die geringere Zahl von Todesopfern sein, dass im Januar weitgehend günstige Verhältnisse mit einem guten Schneedeckenaufbau geherrscht haben. Milde Temperaturen und wiederholt Regen bis in hohe Lagen hätten mittelfristig zu einer Stabilisierung der Schneedecke geführt.
Ausserdem seien in den gefährlichsten Phasen des Winters die Wetter- und Schneebedingungen durch Sturm und Regen bis in hohe Lagen für Touren unattraktiv gewesen. Weniger Tourengänger und Variantenfahrerinnen dürften deshalb unterwegs gewesen sein.
Das SLF vermutet angesichts der 122 Menschen die von Lawinen erfasst worden sind, dass einige davon auch Glück gehabt haben dürften. Der prozentuale Anteil an Unfällen mit tödlichen Ausgang liege mit einer Abnahme von 72 Prozent noch deutlicher unter dem langjährigen Mittel.
Im Winter 2019/20 entsprach gemäss Mitteilung die Häufigkeit der fünf Gefahrenstufen in etwa dem langjährigen Mittel. Einzig die Gefahrenstufe 1 (gering) wurde um 7 Prozent häufiger prognostiziert. Dies deute auf eine überdurchschnittlich günstige Lawinensituation hin und dürfte unter anderem zur geringen Zahl Lawinenopfer beigetragen haben.
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