Bereit für KatastrophenOb Flut, Feuer oder Godzilla: «Prepper» bereiten sich vor
tmxh
23.8.2019
«Prepper» bereiten sich intensiv auf grosse Katastrophen vor. In Deutschland sorgen einige von ihnen wegen Verbindungen in rechte Kreise für Aufsehen. In den USA sind «Prepper» zunehmend ganz gewöhnliche Menschen.
Rund 15 verschiedene Wanderrucksäcke reihen sich im Wohnzimmer von Jason Charles im New Yorker Stadtteil Harlem. Unzählige Lebensmittelkonserven füllen sein Apartment, und im Garderobenschrank gibt es eine riesige Kiste voller Ramen-Nudel-Päckchen. Für acht Monate reichen seine Vorräte, schätzt Charles. Der Feuerwehrmann ist ein «Prepper».
Der Begriff ist vom englischen «to be prepared» (vorbereitet sein) abgeleitet. «Prepper» rüsten sich mit Vorräten für Katastrophen oder einen Zusammenbruch staatlicher Strukturen. Sie bereiten sich darauf vor, länger daheim ausharren zu müssen oder schnellstmöglich die Flucht zu ergreifen. Teilweise beschaffen sie sich auch Waffen.
In Deutschland rückten sie zuletzt in den Fokus der Öffentlichkeit – allerdings hauptsächlich aufgrund von Überschneidungen, die es teils mit Reichsbürgern und Rechtsextremisten gibt. Auch in den USA wird vielen «Preppern» eine Nähe zu rechten Verschwörungstheoretikern nachgesagt. Die Szene ist jedoch in beiden Ländern nicht homogen. Viel Aufmerksamkeit gibt es in den USA für schrullige Figuren, deren ausufernde Vorbereitungen in Fernsehsendungen gezeigt werden, und Millionäre, die sich luxuriöse Verstecke an geheimen Orten bauen. «Prepper» sind aber auch ganz gewöhnliche Menschen wie Charles.
Ihm geht es nach eigener Aussage um Fitness und mentale Vorbereitung – und darum, mit unerwarteten Situationen klarzukommen. «Hast du die Fähigkeiten, um in der freien Natur zu überleben, weg von deiner Wohnung in der Stadt? Kannst du dich mitten im Wald verstecken? Kannst du dir einen Unterschlupf bauen? Kannst du Feuer machen und Wasser filtern?», sind dabei zentrale Fragen, sagt der 41-Jährige. Es ist für ihn Hobby und zugleich wie eine Versicherung.
Der gebürtige New Yorker organisiert Veranstaltungen, bei denen man lernen kann, sein Heim auf eine Katastrophe vorzubereiten. Auf seinen Wochenendtrips simuliert er für die Teilnehmer Notfall-Szenarien.
«Ich brauche nichts und niemanden»
Wie viele «Prepper» es in den USA gibt, ist unklar. Nach Katastrophen sei aber zu beobachten, dass sich schlagartig mehr Menschen auf jedweden Notfall vorbereiten wollten, sagt Jeffrey Schlegelmilch, Vize-Direktor des Nationalen Zentrums für Katastrophenbereitschaft (NCDP) an der Columbia-Universität. Sogenannte Disaster Kits werden zu Verkaufsschlagern. Diese fertig zusammengestellten Ausrüstungen, die für den Ernstfall wappnen sollen, werden in zahlreichen Varianten im Handel angeboten. Dabei gebe es keine Beweise für ihren Nutzen, so Schlegelmilch.
Eine andere Komponente, die im Gegensatz dazu erwiesenermassen nützt: soziale Verbindungen wie beispielsweise Hilfe unter Nachbarn. Diese könnten genauso wichtig oder sogar wichtiger sein als Ausrüstungen und Vorräte, erklärt er.
Die «Prepperin» Inshirah Overton sieht das ähnlich. «Viele ‹Prepper› sind Marlboro-Männer», sagt die 39 Jahre alte Anwältin und spielt auf den einsamen Cowboy aus der Zigaretten-Werbung an. Sie glaube nicht an diese Einstellung nach dem Motto: «Ich brauche nichts und niemanden». «Prepping» habe immer auch mit anderen Menschen zu tun. Ihr sei es immer auch um ihre Familie gegangen.
Während der Finanzkrise 2008 wurde sie zur «Prepperin». Als ihre Firma einen Einstellungsstopp verkündete, entschied sie, unabhängiger «vom System» zu werden. Nun nimmt die Juristin an Treffen teil, die sich gezielt an weibliche «Prepperinnen» richten. Die Themen reichen vom Herstellen eigener Seife bis zur Zusammenstellung einer frauenfreundlichen Ausrüstung für den Fall einer schnellen Flucht.
Verschiedene Extremfälle
Weder Charles noch Overton bereiten sich nach eigenen Angaben auf eine spezifische Katastrophe vor. Welcher Natur ein Extremfall wäre, spielt nach Ansicht von Schlegelmilch auch keine Rolle: Entweder man sitze zu Hause fest und brauche Vorräte, oder man müsse einen Fluchtweg finden. «Es ist egal, ob es eine Flut ist, ein Feuer oder ein Angriff von Godzilla – man bereitet sich auf die Auswirkungen der Katastrophe vor.»
Zu einer Obsession, die ihr Leben bestimmt, will Overton «Prepping» nicht werden lassen. Sie wolle eigenständig sein und neue Fähigkeiten lernen. Am Ende ihres Lebens will die Anwältin nicht enttäuscht sein, falls der Vorfall, auf den sie sich vorbereitet, niemals eintritt. «Habe ich einfach nur Bohnen und Munition gelagert und ängstlich in einem verrückten Zustand gelebt? Nein. Ich will bis dahin ein gutes, vergnügliches, glückliches Leben haben.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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