Fehlerhafte Überweisung Unverhofft 120'000 Dollar auf dem Konto – was ein Paar damit anstellte

gbi

10.9.2019

Das Ehepaar liess nichts anbrennen: Der unverhoffte Geldsegen war so schnell weg, wie er gekommen war. (Symbolbild)
Das Ehepaar liess nichts anbrennen: Der unverhoffte Geldsegen war so schnell weg, wie er gekommen war. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Einem Ehepaar in den USA werden irrtümlich über 120'000 Dollar überwiesen, woraufhin die beiden mächtig auf den Putz hauen – nun stehen sie vor Gericht. Wäre ihnen das in der Schweiz auch passiert?

Für ein Paar aus Montoursville im US-Bundesstaat Pennsylvania schien ein Traum in Erfüllung gegangen zu sein. Durch eine fehlerhafte Überweisung waren 120'000 Dollar auf ihrem Konto gelandet. Doch anstatt ihre Bank über den Irrtum zu informieren, gaben Robert und Tiffany Williams das Geld mit beiden Händen aus. CNN zitiert aus Gerichtsunterlagen, wonach sie sich einen SUV von Chevrolet, zwei vierrädrige Motorräder (sogenannte Four Wheelers), einen Camper und anderes mehr leisteten.

Der unverhoffte Geldsegen ging Medienberichten zufolge am 31. Mai auf dem Konto ein. Bis zum 20. Juni, als die Bank den Fehler bemerkte, hatten die beiden schon 107'000 Dollar verprasst. Immerhin nicht nur aus Eigennutz: 15'000 Dollar zahlten sie eigenen Angaben zufolge an Freunde mit Geldsorgen aus.



Am Montag standen die beiden in Pennsylvania vor Gericht. Sie wurden wegen Diebstahls und der Annahme von gestohlenen Sachen angeklagt. Das Gerichtsurteil war zunächst noch nicht bekannt.

Die Rechtslage in der Schweiz

Was wäre, wenn sich der Fall in der Schweiz ereignet hätte? Die Rechtslage ist klar: Man darf das irrtümlich erhaltene Geld nicht ausgeben. Im schlimmsten Fall droht sonst eine dreijährige Haftstrafe. Der betreffende Artikel im Strafgesetzbuch besagt: «Wer Vermögenswerte, die ihm ohne seinen Willen zugekommen sind, unrechtmässig in seinem oder eines andern Nutzen verwendet, wird, auf Antrag, mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.»



Bis vor einigen Jahren gab es noch eine Grauzone: Wer eine Fehlüberweisung durch Täuschung selber veranlasst oder dazu beigetragen hatte, ging straflos aus – sofern ihm nicht Arglist oder Betrug angelastet werden konnten. Nach einer 2009 angestossenen parlamentarischen Initiative wurde diese Unterscheidung jedoch getilgt.

Wie konnte eine «Fehlüberweisung durch Täuschung» überhaupt aussehen? Diese lag etwa vor, wenn ein Kunde bei einer Anfrage seiner Bank bestätigte, dass eine Überweisung auf sein Konto tatsächlich für ihn bestimmt war – obwohl das eine Lüge war.

Robert und Tiffany Williams gaben gemäss BBC bei Anhörungen bereits zu, dass sie natürlich gewusst hätten, dass die 120'000 Dollar nicht ihnen gehörten. Vor dem unverhofften Geldsegen sollen sie jeweils nur etwa 1'000 Dollar auf der hohen Kante gehabt haben.

Die neue Schweizer Banknoten-Serie ist komplett

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