Verbot von E-Scooter-Verleih Mietroller verschwinden aus Paris 

SDA/amo

3.4.2023 - 03:21

Paris stimmt für E-Roller-Verbot

Paris stimmt für E-Roller-Verbot

In der französischen Hauptstadt müssen die umstrittenen Leihroller bis August verschwinden. Rund 90 Prozent der Stimmen entfielen auf ein Verbot der «Trottinettes». Allerdings lag die Wahlbeteiligung extrem niedrig.

03.04.2023

In Paris soll E-Scooter-Verleih verboten werden. Bei einer Bürgerbefragung am Sonntag waren 89 Prozent für die Abschaffung der Mietroller. Die Lizenz für die Vermieter läuft Ende August aus.

Keystone-SDA, SDA/amo

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ab September dürfen in Paris keine E-Scooter mehr vermietet werden. 
  • 89 Prozent der Stimmbürger sprachen sich für ein Verbot aus.
  • Im vergangenen Jahr 408 Unfälle mit E-Scootern in Paris mit 3 Toten und 459 Verletzten.
  • Aktuell bieten drei Vermieter insgesamt rund 15'000 E-Scooter an. 

Pariserinnen und Pariser haben genug von Miet-E-Scootern. 89 Prozent stimmten dafür, dass die elektrischen Miet-Roller aus der französischen Hauptstadt verschwinden. «Die Bürger haben sich klar gegen die E-Scooter ausgesprochen», sagte Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Sonntagabend im Rathaus. «Ab dem 1. September gibt es keine Leihroller mehr in Paris. Dies ist ein Sieg der lokalen Demokratie.» Trotz des schwachen Widerhalls, den die Befragung in der Stadt fand, sagte die Bürgermeisterin, dass es beeindruckend sei, dass rund 100'000 Einwohner an die Wahlurnen gegangen seien.

Hidalgo, die den Anstoss für die Befragung gab, hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie die Scooter lieber aus der Stadt verbannt sehen will. Die Benutzung von privaten E-Scootern soll auf jeden Fall nicht eingeschränkt werden.

Über 400 Unfälle allein im letzten Jahr

Drei Vermieter bieten in Paris rund 15'000 E-Scooter an, mit denen Touristen und Einheimische oft recht unvorsichtig unterwegs sind. Es gibt Unfälle und Chaos auf den Bürgersteigen sowie den Ruf nach einem Verbot. Wie die Zeitung «Le Monde» berichtete, gab es im vergangenen Jahr 408 Unfälle mit E-Scootern in Paris mit 3 Toten und 459 Verletzten.

Zu zweit auf einem E-Scooter? Keine gute Idee. In Paris kam es im letzten Jahr zu über 400 Unfällen mit E-Scootern. 
Zu zweit auf einem E-Scooter? Keine gute Idee. In Paris kam es im letzten Jahr zu über 400 Unfällen mit E-Scootern. 
Keystone/EPA/Yoan Valat

Die Lizenz für die Vermieter läuft Ende August aus. Das Aus für die E-Scooter in der Metropole Paris dürften die Anbieter nicht widerstandslos hinnehmen. Sie äusserten bereits die Sorge, dass es auch anderenorts zu Verboten kommt.

Ärger machen E-Scooter oft auch in deutschen Städten. Viele Kommunen haben dem Abstellchaos hierzulande inzwischen den Kampf angesagt. So gibt es mancherorts bereits gesonderte Abstellflächen für die Scooter und Knöllchen für falsch abgestellte Fahrzeuge.

Schärfere Regeln, um Verbot abzuwenden

Monatlich nutzen rund 400'000 Menschen in Paris die «Trottinettes», wie die E-Scooter auf Französisch heissen. 1,7 Millionen Fahrten seien allein im Oktober mit den Rollern zurückgelegt worden, berichtete die Zeitung «Le Parisien».

Anfang Dezember erst hatten die Vermieter der Roller die Regeln verschärft, um ein drohendes Verbot abzuwenden. Benutzer müssen bei der Registrierung ihren Ausweis einscannen, damit nur Erwachsene die Scooter nutzen und Rowdys leichter identifiziert und von der Vermietung ausgeschlossen werden können.

Erleichtern soll das auch das Verfolgen von Verkehrsverstössen mit den Rollern, die ausserdem Nummernschilder erhalten sollten. Zugesichert wurde, dass ungenutzt auf Bürgersteigen und Plätzen herumliegende Scooter flotter weggeräumt werden. Die Vermieter wollten dazu doppelt so viel Personal einsetzen.

Zürcher Polizei erklärt Regeln für E-Trottis

Zürcher Polizei erklärt Regeln für E-Trottis

Um E-Trotti-Fahrer über die geltenden Verkehrsregeln aufzuklären, hat die Stadtpolizei Zürich ein Informationsvideo auf den sozialen Medien hochgeladen.

11.07.2019