Weihnachtsgruss von Banksy Rentiere ziehen Obdachlosen statt Weihnachtsmann

dpa/uri

11.12.2019

Künstler Banksy hat zu Weihnachten ein neues sozialkritisches Werk geschaffen. Sofort haben seine Rentiere rote Nasen verpasst bekommen – allerdings nicht von Banksy selbst. Sie stecken deshalb bereits hinter Plexiglas.

Ein weihnachtliches Graffiti des britischen Street-Art-Künstler Banksy ist in Birmingham aufgetaucht – und wurde prompt bemalt. Das Werk soll auf die Probleme von Obdachlosen aufmerksam machen. Es zeigt zwei fliegende Rentiere auf einer Backsteinmauer, die eine danebenstehende echte Parkbank zu ziehen scheinen. Auf einem Video, das Banksy auf Instagram postete, liegt ein offenbar obdachloser Mann namens Ryan auf der Bank.

Ein Unbekannter hat allerdings nur wenige Stunden später dem Kunstwerk zugesetzt: Der Sprayer verpasste den Rentieren rote Nasen, wie britische Medien am Dienstag berichteten. Inzwischen wurde das Werk des Künstlers auf der Wand geschützt.

«Gott segne Birmingham», schrieb Banksy am Montag auf Instagram. «In den 20 Minuten, die wir Ryan auf dieser Bank gefilmt haben, haben Passanten ihm ein warmes Getränk, zwei Schokoriegel und ein Feuerzeug gegeben – ohne dass er überhaupt danach gefragt hat.»

«Schönes Geschenk zu Weihnachten»

Das Video wurde sogleich millionenfach abgerufen. Fans feierten Banksy für das sozialkritische Kunstwerk. «Brillant», schrieben viele. In einem Kommentar unter dem Post hiess es: «Schönes Geschenk zu Weihnachten. Danke, Banksy.»

Banksys Identität gibt bis heute Rätsel auf. Bekannt ist nur, dass er aus Bristol stammt und Ende der 90er Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit seinen gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven. Seine Kunst kritisiert vor allem Krieg, Faschismus und übermässiges Konsumverhalten.

Der Künstler hatte im vergangenen Jahr weltweit Schlagzeilen gemacht, weil sein Werk «Girl with Balloon» während einer Auktion in London vor aller Augen zur Hälfte geschreddert worden war. Es war kurz davor für umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro versteigert worden.

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