Italien Richter prüfen Untersuchungshaft für Unfallfahrer in Südtirol

dpa

7.1.2020

Tiefe Betroffenheit am Ort des Geschehens: In Luttach im Südtirol legen verschiedene Personen Kerzen und Blumen nieder, nachdem ein Verkehrsunfall sieben jungen Menschen das Leben gekostet hat.
Tiefe Betroffenheit am Ort des Geschehens: In Luttach im Südtirol legen verschiedene Personen Kerzen und Blumen nieder, nachdem ein Verkehrsunfall sieben jungen Menschen das Leben gekostet hat.
KEYSTONE/EPA/MAU ukit

Der Südtiroler Unfallfahrer soll vor einen Richter kommen. Es geht um die Prüfung, wie es mit ihm weitergeht bis zu einem Prozess. In den Krankenhäusern liegen noch Verletzte auf der Intensivstation.

Das Landesgericht Bozen will am Mittwoch prüfen, ob der Verursacher des tödlichen Autounfalls von Südtirol im Gefängnis bleibt. Das bestätigte die Polizei in Bozen am Dienstag. Der 27-jährige Südtiroler war am Sonntag im Wintersportort Luttach in eine Gruppe junger Menschen gerast. Sieben deutsche Urlauber starben durch den Unfall unter Alkoholeinfluss.

Nach Polizeiangaben muss entschieden werden, ob der Mann in Untersuchungshaft bleibt, unter Hausarrest kommt oder freigelassen wird. Nach Angaben seines Anwalts Alessandro Tonon wurde die Anhörung für 9.30 Uhr angesetzt. Das Landesgericht gab zunächst keine Auskünfte.

Von den zehn weiteren Menschen, die bei dem nächtlichen Unglück verletzt wurden, waren am Dienstag noch zwei in Intensivbehandlung. Das sagte Lukas Raffl vom Südtiroler Sanitätsbetrieb am Dienstag. Bei einer Person, die in Bozen in der Klinik liege, sei der Zustand kritisch. Bei einer zweiten Person in Bruneck wurde der Zustand als stabil bezeichnet. Vier weitere Patienten seien in den Krankenhäusern, auf die sie verteilt worden waren, auf dem Weg der Besserung. Die anderen konnten die Hospitäler verlassen.

Die Toten sind identifiziert. Allerdings wurden weiterhin keine offiziellen Details zum Alter und zur ganz konkreten Herkunft der Opfer in Deutschland genannt.

Die Behörden hatten bei dem Fahrer mehr als 1,9 Promille Alkohol gemessen. Er kam zunächst ins Krankenhaus. Seit Montag ist er in Haft in Bozen, der Landeshauptstadt der norditalienischen Provinz Südtirol. Ihm drohen wegen der Schwere des Unglücks bis zu 18 Jahre Haft. Die Ermittler gehen auch von zu schnellem Fahren aus. Sein Pflichtverteidiger hatte berichtet, der 27-Jährige habe gedacht, er sei nicht so stark alkoholisiert. Ihm wird unter anderem Tötung im Strassenverkehr vorgeworfen.


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