Winterchaos Schneemassen fordern mehrere Tote

dpa/uri

10.1.2019

Am Mittwoch sind in Celerina GR zwei Fahrzeuge kollidiert. 
Am Mittwoch sind in Celerina GR zwei Fahrzeuge kollidiert. 
Bild: Handout Kantonspolizei Graubünden

Eisige Kälte und Schneefall sorgen in der Deutschschweiz für glatte Strassen. In Bayern und Österreich ist die Lage bedrohlich. Die Lawinengefahr ist hoch, immer mehr Orte  sind abgeschnitten. Seit dem Wochenende sind acht Menschen gestorben.

Vor spiegelglatten Neben- und Quartierstrassen in der Deutschschweiz warnt der Wetterdienst Meteonews. «Nicht die Schneeglätte» sei dabei aber «das grosse Problem, sondern die überfrierende Nässe!» schreibt Meteonews auf Facebook. In Zürich Oerlikon eigne sich der «Pausenplatz vom Saatlenschulhaus» beinahe «schon als Kunst (Natur)Eisbahn».

Vor allem in den zentralen und östlichen Alpen wird es laut Meteonews heute teils kräftige und anhaltende Schneefälle geben. In der Folge dürfte auch der Strassen- und Schienenverkehr beeinträchtigt werden. Wegen der grossen Lawinengefahr könnten möglicherweise auch Strassen gesperrt werden.

Chaotische Zustände in Bayern und Österreich

Besonders ringen derzeit jedoch die Menschen in Bayern und in Österreich mit den Härten des Winters. In Südbayern sind die Siedlung Buchenhöhe in Berchtesgaden und die Gemeinde Jachenau wegen Schnees weitgehend abgeschnitten, aber mit Lebensmitteln ausreichend versorgt. Die Bahn wollte über Nacht unter anderem mit Baggern und Radladern Schneemassen aus den Bahnhöfen Miesbach, Schaftlach in Waakirchen und Schliersee abtransportieren, um den Zugverkehr wieder aufnehmen zu können. Autofahrer müssen sich den Witterungsbedingungen anpassen und vielerorts deutlich langsamer unterwegs sein.



Auch immer mehr Orte in Österreich sind nicht erreichbar – darunter der Ort Galtür in Tirol. In grossen Teilen des österreichischen Bundeslandes Salzburg gilt die höchste Warnstufe.

Schüler von Lawine verschüttet

Sechs deutsche Schüler wurden am Mittwoch im österreichischen Skigebiet Wildkogel von einer Lawine erfasst und zum Teil verschüttet. Nach Polizeiangaben überlebten die Jugendlichen aus Halle (Saale) den Vorfall alle nahezu unverletzt. In St. Anton wurde ein 16-jähriger Deutsch-Australier beim Skifahren von einer Lawine verschüttet und starb.

Ein schneebedecktes Auto steht auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Kaufbeuren, Bayern. 
Ein schneebedecktes Auto steht auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Kaufbeuren, Bayern. 
Bild: dpa

Seit Tagen schneit es vor allem im Alpenraum immer wieder. Dort gilt auch für Donnerstag die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Der Schneefall soll aber nachlassen, die Lawinensituation dürfte sich dann etwas entspannen in den nächsten Tagen. Skitouren und Abfahrten abseits gesicherter Skipisten sollte aber dennoch nur unternehmen, wer die Lawinenlage auch wirklich beurteilen kann.

Noch mehr Schnee bis Mitte nächster Woche

Für viele Kinder vor allem in Oberbayern bedeutet die weisse Pracht schulfrei. Immer mehr Landkreise lassen aus Sicherheitsgründen den Unterricht ausfallen – manchmal flächendeckend, manchmal nur in einzelnen Schulen. Die Lehrer müssen sich dennoch im Schulgebäude aufhalten, wie ein Sprecher des Kultusministeriums sagte. Für sie gelte in der Regel eine Dienstpflicht. Ausserdem seien sie für die Betreuung von Schülern zuständig, die trotz schwieriger Bedingungen in die Schulen kommen. Im Oberallgäu betonten die Behörden, dass der Schulbetrieb dort regulär stattfinde.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist bis mindestens Mitte nächster Woche vor allem im Alpenraum mit Schnee zu rechnen. Eine aktuelle Unwetterwarnung wegen heftiger Schneefälle gilt bis Freitag.

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