Skandale und Geheimnisse So geht es an Bord des exklusivsten Kreuzers der Welt zu

tafi

28.2.2024

Das Konto muss prall gefüllt sein, wenn man in seinem eigenen Luxusappartement um die Welt reisen will.
Das Konto muss prall gefüllt sein, wenn man in seinem eigenen Luxusappartement um die Welt reisen will.
Imago/Avalon.red

Es ist ein exklusiver Wohnort für Multimillionäre und Milliardäre: Das exklusive Appartementschiff «The World» ist ständig auf Weltreise. Nun packt ein Insider aus, wie es auf dem Luxuskahn zugeht.

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28.2.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Mit viel Geld kann man nicht alles kaufen, aber immerhin ein Appartement auf dem extravaganten Kreuzer «The World».
  • Das Schiff wird ausschliesslich von gut betuchten Personen bewohnt: Suiten kosten bis zu 15 Millionen US-Dollar.
  • Wie sich die Milliardäre auf den Reisen benehmen, erzählt ein ehemaliger Bewohner des Luxusschiffs.

Ein paar Millionen Dollar sollte schon übrig haben, wer sich hier einkaufen will: «The World» ist das wohl exklusivste Kreuzfahrtschiff der Welt – ein schwimmender Palast mit 165 Eigentumswohnungen, die nur an handverlesene Personen verkauft werden. «Die durchschnittliche Belegung beträgt 150 bis 200 Bewohner und Gäste, wodurch eine vertrauliche Atmosphäre entsteht», heisst es auf der Website des Luxusdampfers.

Man will unter sich sein. Und man muss viel Geld haben. Für ein einfaches Studio beginnen die Preise bei zwei Millionen US-Dollar, eine Suite mit drei Schlafzimmern kann bis zu 15 Millionen US-Dollar kosten. Nicht eingerechnet sind jeweils die jährlichen Unterhaltskosten, über die vornehm geschwiegen wird. Der 61-Millionen-Jackpot bei Swiss Lotto am Mittwoch sollte aber für eine Weile reichen.

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Geld allein reicht allerdings nicht aus, um eine Wohnung auf «The World» kaufen zu können. Man muss von einem Bewohner eingeladen werden und von einem zweiten Bewohner eine Empfehlung erhalten. So erzählt es Peter Antonucci.

Verspielt, unanständig, skandalös

Antonucci, ein ehemaliger Rechtsanwalt aus den USA, hat jahrelang auf «The World» gelebt und mit seiner Wohnung «zwei-, dreimal die Erde umrundet», wie er CNN verriet. Beim US-Nachrichtensender packt der Insider aus – natürlich, ohne Namen zu nennen.

Es ist auf jeden Fall ganz schön was los, wenn Dutzende Milliardäre tagein, tagaus in ihrer schwimmenden Stadt um die Welt reisen. «Es sind eine Menge reiche Leute, die verspielte Dinge tun, manchmal unanständige Dinge, manchmal skandalöse Dinge», sagt Antonucci. Und es habe überall Affären gegeben.

Wenn viel getrunken und gefeiert wird, dann führe das zu «Skandalen und Geheimnissen». «Es gibt verheiratete Leute, Ehepaare auf dem Schiff, die nicht immer mit ihrem Ehepartner schlafen», plaudert Antonucci aus dem Nähkästchen. Bestätigen wollte seine Angaben niemand, auf entsprechende Anfragen von CNN hätten andere «The World»-Bewohner gar nicht oder ablehnend reagiert.

Wer auf dem Appartementschiff «The World» wohnt, sieht etwas von der Welt und kann auch mal in Monterrey, Mexiko, aufwachen.
Wer auf dem Appartementschiff «The World» wohnt, sieht etwas von der Welt und kann auch mal in Monterrey, Mexiko, aufwachen.
Imago/Zuma Press

«Die Appartements wurden immer protziger»

Sicher ist aber, dass der Luxus auf dem fast 200 Meter langen und 30 Meter breiten Schiff kaum Grenzen kennt. Ein hochkarätiges Unterhaltungsprogramm ist im Preis inbegriffen, die Restaurants sind exquisit, die Crew liest den betuchten Gästen jeden Wunsch von den Lippen ab. Tennisplatz, Spa und Fitnessstudio findet man auf den zwölf Decks natürlich auch.

Anders als auf einem gewöhnlichen Kreuzfahrtschiff können die Bewohner ihre Kabinen renovieren und nach ihrem persönlichen Geschmack einrichten. Einige seien mit modernen Möbeln und «wirklich coolen Geräten eingerichtet, andere wurden seit 20 Jahren nicht mehr angerührt», sagt Antonucci.

Ganz einfach ist die Renovierung auf einem Schiff, das ständig um die Welt fährt, allerdings nicht: «Man kann ja nicht einfach in den Baumarkt um die Ecke gehen», so Antonucci.

Insgesamt fünf Appartements habe Antonucci auf dem Schiff besessen, aber nicht alle zur gleichen Zeit. Er habe sich aber mit jeder neuen Wohnung verbessert, oder wie es der ehemalige Anwalt ausdrückt: «Die Appartements wurden immer protziger.» 

Wenn in Wimbledon Tennis gespielt wird, hat natürlich auch «The World» einen Stopp in London eingeplant.
Wenn in Wimbledon Tennis gespielt wird, hat natürlich auch «The World» einen Stopp in London eingeplant.
Imago/Zuma Press

Widerspruch nicht vorgesehen

Nach fünf Jahren hatte Antonucci aber genug: Er hatte von der Welt gesehen, was er sehen wollte. «The World» stoppte in London und Rio, in der Adria, in Skandinavien. Neuseeland und Australien standen auf der Route, ebenso Südamerika, die Seychellen und die Malediven.

Wenn den Milliardären in Panama langweilig wurde, so erzählt Antonucci, dann mieteten sie sich ein Boot oder ein Flugzeug und machten sich auf den Weg zu den Galapagos-Inseln, um zu schnorcheln. Einsteigen in ihren schwimmenden Palast konnten sie unterwegs immer.

Ein weiterer Grund, dass Antonucci «The World» verlassen hat: «Die Politik und der Klatsch auf dem Schiff wurden ein wenig erdrückend.» Wer sich «The World» leisten kann, ist ziemlich wohlhabend – und jeder denke, «er hätte die klügste Meinung und die beste Art, Dinge zu tun», erzählt Antonucci von «eigensinnigen Leuten, die zu allem eine Meinung und immer recht haben und es nicht gewohnt sind, Widerspruch zu bekommen».

Fiktive Romane über das Luxusleben auf dem Schiff

Dass kaum jemand begeistert war, als Antonucci ankündigte, einen Roman über ein fiktives Appartementschiff zu schreiben, wundert da nicht. Einige, erinnert er sich, hatten Angst, dass er die Geheimnisse ausplaudern würde. «Die Leute flehten mich an: ‹Schreib nichts über uns, beziehe uns nicht mit ein.›»

Dann kam das erste von mittlerweile drei Büchern heraus, «und natürlich beschwerten sich dieselben Leute: ‹Wieso komme ich nicht in dem Buch vor?›»

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