DemografieÜberalterung erhöht finanzielle Belastung der Erwerbstätigen
iw, sda
30.9.2021 - 10:14
In der Schweiz gibt es immer mehr Menschen, die noch nicht oder nicht mehr im erwerbstätigen Alter sind. Der Anteil der Personen im erwerbstätigen Alter ist deshalb in den letzten zehn Jahren um 2,4 Prozentpunkte gesunken. Das erhöht die Last der Arbeitenden.
Keystone-SDA, iw, sda
30.09.2021, 10:14
SDA
Der Jugendquotient – unter 20-Jährige im Verhältnis zu den 20- bis 64-Jährigen – ist zwar in den letzten zehn Jahren um einen Prozentpunkt zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum ist aber der Altersquotient – über 64-Jährige im Verhältnis zu den 20- bis 64-Jährigen – um 3,5 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2010 waren 60,7 von 100 Personen zu jung oder zu alt, um zu arbeiten. Zehn Jahre später sind es 63,1.
Dabei gibt es grosse Unterschiede zwischen Schweizern und Ausländern, wie die neuesten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Donnerstag zeigen: Zwar ist auch im ausländischen Bevölkerungssegment der Anteil der Alten gewachsen. Der Gesamtquotient – der Anteil der noch nicht und nicht mehr Erwerbstätigen – ist aber gesunken: 2010 waren 40,1 von 100 Ausländern in der Schweiz im nicht erwerbstätigen Alter, 2020 nur noch 39,4. Bei den Schweizern stieg der Anteil dagegen von 67,8 auf 73,3.
Theoretisch ernähren also 26,9 Prozent der Bevölkerung den ganzen Rest mit. Das widerspiegelt allerdings nur die potenzielle Erwerbstätigkeit, nicht die tatsächliche. Es gibt auch unter 20-Jährige und über 64-Jährige, die Lohn beziehen und solche zwischen 20 und 64, die kein durch Arbeit erworbenes Geld mit nach Hause bringen.
Zerfall der klassischen Familie
Die neueste Bevölkerungsstatistik listet unter anderem auch die Scheidungsrate: Von den Paaren, die vor 30 Jahren heirateten, sind mittlerweile 42,9 Prozent geschieden, jede zehnte der damals geschlossenen Ehen zerbrach schon innert fünf Jahren. Von den Paaren, die vor 60 Jahren getraut wurden, gingen nur 16,9 Prozent innert 30 Jahren und 3,4 Prozent innert 5 Jahren auseinander.
Noch stärker zeigt sich der Zerfall der klassischen Familienstruktur bei den nichtehelichen Geburten: 2020 wurden fast 30 von 100 Babies nichtehelich geboren. 1970 waren es noch nicht einmal 4. Der Kanton mit den meisten ausserehelich geborenen Kindern war 2020 Neuenburg mit über 40 pro 100. Vor 50 Jahren war Basel-Stadt Spitzenreiter mit 6 Prozent ausserehelichen Kindern.
Insgesamt hat das BFS am Donnerstag fast 60 aktualisierte Statistiken zur Schweizer Wohnbevölkerung veröffentlicht. Zum Schmökern: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.gnpdetail.2021-0183.html
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