Vergiftungen von Schülerinnen Iranische Behörden nehmen Verdächtige in fünf Provinzen fest

SDA/uri

7.3.2023 - 13:36

Frauen im Iran hoffen auf den Wandel

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Die prekäre Lage der Frauen im Iran ist mit dem Tod von Mahsa Amini im vergangenen Jahr wieder in den Fokus der weltweiten Aufmerksamkeit geraten. Obwohl viele ihrer Freunde das Land verlassen haben, hat sich die Konditorin Schahrsad Schokuhiwand

07.03.2023

Aus mehreren Regionen im Iran sind inzwischen Vergiftungen von Hunderten Schulmädchen gemeldet worden. Jetzt wurden offenbar Verdächtige in mehreren Provinzen festgenommen. 

7.3.2023 - 13:36

Im Zusammenhang mit der mysteriösen Vergiftungswelle im Iran sind Verdächtige in fünf Provinzen festgenommen worden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Fars am Dienstag unter Berufung auf den für die Sicherheitskräfte zuständigen Vize-Innenminister, Madschid Mirahmadi. Genauere Angaben zur Zahl der Festnahmen und zu Hintergründen der Verdächtigen gab es zunächst nicht.

Am Montag hatte Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei harte Strafen für die Verantwortlichen der Vergiftungswelle gefordert. Chamenei, der im Iran in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat, äusserte sich erstmals zu der landesweiten Vergiftungswelle. Er bezeichnete sie als «unverzeihliches Verbrechen».

Die ersten Fälle der mysteriösen Vergiftungen wurden bereits im November gemeldet. Irans Regierung geht von gezielten Angriffen aus. Betroffen sind fast ausschliesslich Mädchenschulen. Landesweit wurden Schülerinnen in Krankenhäusern behandelt. Eltern und Angehörige sind empört und wütend. Sie werfen den Behörden Versagen vor und geben ihnen eine Mitschuld. Ärzte sprechen von Gasvergiftungen.

Iranische Medien haben inzwischen über mehr als 2500 Vergiftungsfälle an Schulen berichtet. Dies ergab eine Auswertung von Berichten, die von November bis Anfang März in iranischen Medien erschienen. Offizielle Behördenzahlen zum Gesamtausmass der Vergiftungswelle gibt es derzeit nicht. Beobachter gehen darüber hinaus von einer Dunkelziffer aus.

Rund 2500 Schülerinnen sollen an Vergiftungserscheinungen gelitten haben. Jetzt wurden Verdächtige festgenommen.
Rund 2500 Schülerinnen sollen an Vergiftungserscheinungen gelitten haben. Jetzt wurden Verdächtige festgenommen.
Archivbild: dpa

SDA/uri