Victoria-FälleDonnerndes Naturspektakel ohne Besucher
Von Columbus Mavhunga und Ralf E. Krüger, dpa/uri
15.2.2021 - 18:02
Iguazú vs. Victoriafälle: Welcher ist der schönste Wasserfall?
Luftaufnahme der Victoria-Fälle. (Archiv)
Bild: Getty Images.
Die Victoriafälle liegen auf der Grenze von Simbabwe und Sambia — der Blick in die Schlucht ist atemberaubend.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Iguazú-Panorama auf brasilianischer Seite — das Wasser bahnt sich seinen Weg über mehrere Felsstufen.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Bei den Iguazú-Wasserfällen kann es auf den Besucherwegen durchaus voll werden — hier der Andrang auf der brasilianischen Seite.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Berauschend: der sogenannte Teufelskatarakt der Vicoriafälle.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Zutraulich sind viele der Nasenbären, die auf argentinischer Seite der Iguazú Falls unterwegs sind.
Bild: Philipp Laage/dpa-tmn
So nah dran, dass die Gischt wie eine Dusche sein kann — Der Steg vor den Iguazú-Fällen auf der brasilianischen Seite.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Farbenspiel an den Victoriafällen: Durch die aufsteigende Gischt und das Sonnenlicht ist ein Regenbogen entstanden.
Bild: Philipp Laage/dpa-tmn
Ein Regenbogen spannt sich über den Iguazú Falls auf.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Besucherweg bei den Victoria Falls — rund um die Wasserfälle geht es deutlich ruhiger zu als in Iguazú.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Ein donnernder Abgrund: der Teufelsschlund von Iguazú auf argentinischer Seite der Fälle.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Für Iguazú-Besucher auf der argentinischen Seite ergeben sich viele grossartige Perspektiven auf die Fälle.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Erst hört man das Rauschen des Wassers, dann gibt die Vegetation den Blick frei: Steil fällt der Sambesi an den Victoriafällen ab.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Tourist vor einem Wasservorhang auf der argentinischen Seite der Iguazú-Fälle — hier kommt man den Wassermassen häufig ganz nah.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Denkmal für David Livingstone: Der Entdecker benannte die Victoriafälle nach der englischen Königin.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
An den Victoriafällen fehlen oft Absperrungen — so ist manches Foto nicht ohne Risiko.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Iguazú vs. Victoriafälle: Welcher ist der schönste Wasserfall?
Luftaufnahme der Victoria-Fälle. (Archiv)
Bild: Getty Images.
Die Victoriafälle liegen auf der Grenze von Simbabwe und Sambia — der Blick in die Schlucht ist atemberaubend.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Iguazú-Panorama auf brasilianischer Seite — das Wasser bahnt sich seinen Weg über mehrere Felsstufen.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Bei den Iguazú-Wasserfällen kann es auf den Besucherwegen durchaus voll werden — hier der Andrang auf der brasilianischen Seite.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Berauschend: der sogenannte Teufelskatarakt der Vicoriafälle.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Zutraulich sind viele der Nasenbären, die auf argentinischer Seite der Iguazú Falls unterwegs sind.
Bild: Philipp Laage/dpa-tmn
So nah dran, dass die Gischt wie eine Dusche sein kann — Der Steg vor den Iguazú-Fällen auf der brasilianischen Seite.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Farbenspiel an den Victoriafällen: Durch die aufsteigende Gischt und das Sonnenlicht ist ein Regenbogen entstanden.
Bild: Philipp Laage/dpa-tmn
Ein Regenbogen spannt sich über den Iguazú Falls auf.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Besucherweg bei den Victoria Falls — rund um die Wasserfälle geht es deutlich ruhiger zu als in Iguazú.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Ein donnernder Abgrund: der Teufelsschlund von Iguazú auf argentinischer Seite der Fälle.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Für Iguazú-Besucher auf der argentinischen Seite ergeben sich viele grossartige Perspektiven auf die Fälle.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Erst hört man das Rauschen des Wassers, dann gibt die Vegetation den Blick frei: Steil fällt der Sambesi an den Victoriafällen ab.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Tourist vor einem Wasservorhang auf der argentinischen Seite der Iguazú-Fälle — hier kommt man den Wassermassen häufig ganz nah.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Denkmal für David Livingstone: Der Entdecker benannte die Victoriafälle nach der englischen Königin.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
An den Victoriafällen fehlen oft Absperrungen — so ist manches Foto nicht ohne Risiko.
Bild: Andreas Drouve/dpa-tmn
Die zum Weltnatur-Erbe der Unesco gehörenden Victoriafälle in Simbabwe zeigen sich so beeindruckend wie selten. Allerdings findet sich während der Corona-Pandemie niemand, der das Spektakel bewundert.
Die Victoria-Wasserfälle sind grösser als die berühmten Niagara-Fälle. Berichten zufolge galten sie als ausgetrocknet. Doch die Wassermassen donnern mit Macht. Zum Leidwesen der Einheimischen verfolgen aber nur wenige Besucher das Naturspektakel – Corona bremst den Tourismus aus.
Timashe Farawo klingt verzweifelt. Hartnäckig hielten sich noch vor einem Jahr Berichte im Ausland über angeblich ausgetrocknete Victoria-Wasserfälle – und nun rauschen weitgehend unbemerkt auf 1,7 Kilometern Breite gigantische Wassermassen die Felskante herab.
«Die Victoria-Fälle haben dank der Regensaison ihren Höchststand erreicht – sie schreien geradezu danach, bewundert zu werden», seufzt der Sprecher der simbabwischen Nationalparkbehörde. Doch wegen der Corona-Restriktionen fehlt es an Bewunderern. «Es schaut nicht gut aus», meint Farawo, der darauf hinweist, dass jahrelang gut 80 Prozent aller Touristen aus dem Ausland kamen.
Eines der grössten Naturschauspiele in Afrika
Immerhin gilt das überwältigende Wasserspektakel am Sambesi als eins der grössten Naturschauspiele, die der afrikanische Kontinent zu bieten hat. Das Weltkulturerbe hat zwei Namen: international als Victoria-Fälle bekannt, heisst es bei der örtlichen Bevölkerung «Moisy-o-Tunya»: Der Rauch, der donnert. Diesem Namen macht das natürliche Weltwunder gerade alle Ehre: Mit Macht donnert an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe der weltgrösste Wasservorhang über eine Felskante gut hundert Meter in die Tiefe. Nebelartige Gischtwolken und farbenfrohe Regenbogen stehen regelmässig über der engen Schlucht. Laut der simbabwischen Flussbehörde strömten am Sambesi-Messposten Chavuma am 1. Februar 1700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde – im Vorjahr waren es gerade mal 1163 Kubikmeter pro Sekunde.
Mit Kopfschütteln reagierten lokale Reiseunternehmer wie Tinashe Chimusoro Ende 2019 auf Berichte, wonach die Wasserfälle komplett ausgetrocknet gewesen sein sollten. Denn der Sambesi als längster Fluss des südlichen Afrikas verkommt in der Trockenzeit regelmässig zum tröpfelnden Rinnsal – um dann wie nun mächtig anzuschwellen. Doch die Sorge über die negativen Auswirkungen dieser Berichte auf die kleine, aber für die Volkswirtschaften von Sambia und Simbabwe wichtige Tourismusbranche an den Wasserfällen wird durch die Corona-Pandemie nun allerdings bei weitem übertroffen.
Tourismus zum Stillstand gekommen
«Wir hatten seit rund sechs Monaten keine einzige Buchung mehr», sagt Chimusoro vom Pamushana-Reisebüro. Andere berichten über vereinzelte Buchungen über die Feiertage – doch das war's. «Der gesamte Sektor ist quasi zum Stillstand gekommen», bestätigt der Sprecher der nationalen Tourismusbehörde, Godfrey Koti. Vom grossen Optimismus, mit dem die lokale Branche ins neue Jahr gestartet ist, ist nichts mehr geblieben – Verzweiflung macht sich breit. «Es gibt absolut kein Einkommen, es gibt aktuell auch keine Arbeit», klagt Chimusoro.
Auf der simbabwischen Seite des Sambesi liegen fast zwei Drittel der Victoria-Wasserfälle, die der englische Forscher David Livingstone bei seiner Entdeckung am 16. November 1855 nach der damaligen britischen Monarchin Victoria-Fälle nannte. Pro Minute donnern hier zur Regenzeit 550 000 Kubikmeter Wasser in die Batoka-Schlucht – ein Schauspiel, das jährlich Tausende von Besuchern aus aller Welt anlockt; eine ganze Erlebnis-Industrie hat sich dort entwickelt mit Abenteuer-Sportarten wie Rafting, Bungee-Jumping oder Rundflügen aller Art. Seit im Februar 1990 ein schwedischer Tourist dort zu Tode stürzte, entstand zudem ein ganzes Netzwerk an Wegen und Geländern.
Regenfälle bringen Wüste in Namibia zum Blühen
Dennoch heisst es in der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes mit Blick auf die Victoria-Fälle: «Durch Wildtiere (insbesondere Elefanten und Nilpferde, aber auch Büffel, Krokodile, Raubkatzen und Schlangen) werden immer wieder unvorsichtige Touristen verletzt oder getötet». Doch wo sich einst Touristen aus aller Welt drängten, herrscht nun gähnende Leere. Dabei brachten die tropischen Wirbelstürme der Saison ergiebige Regenfälle, die selbst in trockenen Nachbarländern wie Namibia die Wüste zum Blühen brachte. In Südafrika sorgten tagelange Niederschläge nicht nur im Touristenparadies Krüger-Nationalpark für über die Ufer tretende Flüsse, überschwemmte Brücken und Camps.
Eine kleine, aber nicht minder beeindruckende Variante der mächtigen Victoria-Fälle gibt es dank der Regenfälle gerade auch in dem Kap-Staat. Bei den Augrabies-Wasserfällen dürften in den kommenden Tagen rund 2000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem Orange-River mehr als 55 Meter in die Tiefe rauschen, teilte die zuständige Parkbehörde SANParks mit. Zum Vergleich: Ende Januar waren es gerade mal 1065 Kubikmeter. Der nach einem Begriff aus der Khoisan-Sprache benannte «Platz grosser Geräusche» werde die ersten zwei Februarwochen definitiv seinem Namen gerecht werden, versprach die Parkbehörde.
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