CoronavirusWarnungen vor Reisen nach China – bereits über 200 Tote
Agenturen/dor
31.1.2020 - 04:01
Die USA und Deutschland erlassen wegen des Coronavirus Reisewarnungen für China. Das US-Aussenministerium stufte den Reisehinweis auf die höchste von vier Warnstufen hinauf. China meldet einen drastischen Anstieg der Infektionen mit dem Virus.
Wegen des sich ausbreitenden Coronavirus hat das US-Aussenministerium eine Reisewarnung für ganz China erlassen. Das Auswärtige Amt in Berlin warnte am Freitag zunächst vor Reisen in die am stärksten betroffene Provinz Hubei, empfahl aber in einer Teilreisewarnung, nicht notwendige Reisen nach China «nach Möglichkeit» zu verschieben. In Deutschland sind bisher fünf Infektionen mit dem Virus bekannt.
US-Staatsbürger sollten nicht mehr nach China reisen, hiess es in dem am Donnerstagabend (Ortszeit) verschärften Reisehinweis des State Department in Washington. Amerikaner im Land sollten die Ausreise in Betracht ziehen. Mitarbeiter der US-Regierung, die nicht unbedingt nach China reisen müssten, sollten ihre Reisen wegen des Virus verschieben. Das US-Aussenministerium stufte den Reisehinweis für China auf die höchste von vier Warnstufen hinauf – «nicht reisen».
Zuvor war in den USA die erste Übertragung des neuen Coronavirus von Mensch zu Mensch in dem Land nachgewiesen worden. Dabei handele es sich um den Ehemann einer Frau, bei der nach einer Reise nach Wuhan vor rund zehn Tagen das Virus nachgewiesen wurde, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag mit. Der Mann sei um die 60 Jahre alt und in stabilem Zustand. Die Frau befinde sich isoliert in einem Krankenhaus und sei in gutem Zustand. Ausser den beiden gibt es in den USA bislang vier bestätigte Fälle von Menschen mit Coronavirus, alle von ihnen hatten das Virus aus Wuhan mitgebracht.
Am Mittwoch hatten die USA rund 200 Landsleute aus Wuhan ausgeflogen – die Elf-Millionen-Stadt Wuhan und die Provinz Hubei sind besonders schwer von der Epidemie betroffen. Die ausgeflogenen Amerikaner wurden zur Beobachtung zunächst auf der March Air Reserve Base der US-Luftwaffe in Kalifornien untergebracht.
Am Freitag meldete China einen drastischen Anstieg von Infektionen mit dem neuen Coronavirus. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der nachgewiesenen Fälle von 7'711 auf nunmehr 9'692 gestiegen, teilten die Behörden mit. Danach sind inzwischen 213 Tote zu beklagen. Noch am Donnerstag waren rund 170 gezählt worden. Die meisten Fälle sind in der zentralchinesischen Provinz aufgetreten, deren Hauptstadt Wuhan als Zentrum des Ausbruchs gilt.
Die Zahl der nachweislich Erkrankten steigt in China jetzt jeden Tag um mehr als Tausend. Vor gut zwei Wochen waren erst 40 Fälle gezählt worden. Reisende aus China haben das Virus ins Ausland getragen, wo es jetzt wie in Deutschland auch zu Ansteckungen kommt. Betroffen sind auch Thailand, Japan, Singapur, Australien, Hongkong, Malaysia, die USA, Finnland, aber auch Indien und die Philippinen. Das Virus ist tückisch, weil Infizierte schon ansteckend sind, selbst wenn sie keine Symptome zeigen und nicht wissen, dass sie erkrankt sind.
Wuhan und die umliegende Provinz Hubei sind besonders schwer von der Epidemie betroffen. Rund 45 Millionen Menschen sind dort praktisch von der Aussenwelt abgeschottet, indem Verkehrsverbindungen gekappt wurden. Südkorea holte am Freitag eine erste Gruppe von Landsleuten aus Wuhan heim. In Seoul landete ein Charter-Flugzeug mit mehr als 350 Südkoreanern, die unter Quarantäne gestellt werden. Weitere 350 Südkoreaner warten noch darauf, auch ausgeflogen zu werden. Auch Japan flog weitere 149 Staatsbürger aus.
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) rät lediglich von Reisen in die Provinz Hubei ab. Ein Dutzend Schweizer Staatsangehörige in China hofft derweil auf eine rasche Rückkehr in die Schweiz. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist in ständigem Kontakt mit ihnen. Eine Repatriierung ist nicht geplant. Es gälten die normalen Vorschriften, sagte Aussenminister Ignazio Cassis am Donnerstag vor den Bundeshausmedien. Wenn die Gefahr in der Schweiz zu gross sei, sei eine Repatriierung nicht ratsam.
Erst am Donnerstag rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen internationalen Notstand aus. Sie verwies nach einer Krisensitzung darauf, dass sich die Zahl der Coronavirus-Fälle innerhalb einer Woche mehr als verzehnfacht ahabe. 18 Länder haben inzwischen auch Infektionen gemeldet. Wissenschaftler versuchen, herauszufinden, wie genau sich das Virus verbreitet und wie gefährlich es ist.
Mit der Erklärung einer internationalen Notlage werden in der Regel mehr finanzielle und andere Ressourcen freigegeben. Sie kann aber auch dazu führen, dass der Reiseverkehr und Handel eingeschränkt wird. Die 190 Mitgliedsländer werden mit der Erklärung der internationalen Notlage die von der WHO empfohlene Krisenmassnahmen untereinander koordinieren.
China sicherte in einer Reaktion auf die von der WHO ausgerufene internationale Notlage erneut zu, die Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit in den Griff kriegen zu können.
«Wir sind absolut zuversichtlich und in der Lage, den Kampf gegen diese Epidemie zu gewinnen», sagte Hua Chunying, ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums, laut einer am Freitag verbreiteten Mitteilung. China werde auf transparente und verantwortungsvolle Weise die betroffenen Parteien stets umgehend über die Seuchenlage informieren.
Man pflege eine enge Kommunikation und Zusammenarbeit mit der WHO. Viele Massnahmen, die bislang von China im Kampf gegen das Virus getroffen worden seien, hätten internationale Anforderungen weit übertroffen.
Ohne Atemschutzmasken geht in der südchinesischen Metropole Shenzhen derzeit niemand mehr vor die Tür ...
Bild: Keystone
... was natürlich auch für Zöllner an der Grenze zu Hongkong gilt. Das Coronavirus ist schuld.
Bild: Keystone
Zwischen Crystals Heimatstadt Shenzhen im Süden und Wuhan, wo das Virus erstmals auftrat, liegen 1'000 Kilometer.
Bild: Google Maps
Für die Menschen in Shenzhen gelten deshalb vorerst auch nur Empfehlungen, wie eine junge Einheimische zu «Bluewin» sagt. Man solle möglichst zu Hause bleiben. Es habe daher auch weniger Leute auf den Strassen.
Bild: Keystone
Sie sei aber zuversichtlich, dass die Behörden die Epidemie bald in den Griff bekommen würden, sagt die 31-Jährige. Im Bild: eine Forscherin, die in Tianjin an einem Wirkstoff arbeitet.
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