Luftverkehr Boeing empfiehlt 737-Max-Simulator-Trainings

SDA

8.1.2020 - 00:06

Der US-Flugzeughersteller empfiehlt Piloten Trainings in Flugsimulatoren, bevor der Flugbetrieb mit dem derzeit stillgelegten Typ 737 MAX wieder aufgenommen wird. (Archivbild)
Der US-Flugzeughersteller empfiehlt Piloten Trainings in Flugsimulatoren, bevor der Flugbetrieb mit dem derzeit stillgelegten Typ 737 MAX wieder aufgenommen wird. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP/TW

Der US-Luftfahrtkonzern Boeing empfiehlt vor der Wiederinbetriebnahme des Unglücksfliegers 737 Max für alle Piloten Trainings im Flugsimulator. Dies würde computerbasierte Schulungen ergänzen, teilte Boeing am Dienstag (Ortszeit) mit.

Die Aufsichtsbehörden würden in dieser Sache aber die finale Entscheidung treffen, hiess es weiter. Boeing hatte bei der Einführung des Fliegers kein Simulatortraining empfohlen. Solche Trainings sind für Airlines sehr kostspielig. Das Fehlen solcher Anforderungen wird daher oft als wichtiges Argument beim Verkauf neuer Flugzeugmodelle gesehen.

«Sicherheit ist unsere oberste Priorität», betonte der geschäftsführende Boeing-Vorstandsvorsitzende Greg Smith. Das Vertrauen der Öffentlichkeit und aller Kunden in die Sicherheit der 737 Max sei von «entscheidender Bedeutung», sagte Smith.

Der noch relativ neue Mittelstreckenjet war im März 2019 nach zwei Abstürzen in Indonesien und in Äthiopien mit zusammen 346 Todesopfern mit einem globalen Flugverbot belegt worden. Boeing kostet das Problem mit der 737 Max – der Bestseller und Profittreiber des Unternehmens – inzwischen Milliarden US-Dollar.



MCAS-Programm im Fokus

Der Konzern bemüht sich bei der US-Luftfahrtbehörde (FAA) um eine Wiederzulassung des Flugzeugs. Kurz vor Jahresende kündigte Boeing an, die Produktion des Fliegers bis auf Weiteres auszusetzen.

Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat. Der seit Monaten unter Druck stehende Konzernchef Boeings Dennis Muilenburg trat im Dezember zurück. Der Airbus-Rivale Boeing wird verdächtigt, die Unglücksflieger überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing weist dies zwar zurück, hat aber Fehler und Pannen eingeräumt.

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