Für viele stellen SUVs Feindbilder dar. Doch lässt sich das so aufrechterhalten eingedenk der Elektro-Entwicklung?
Da haben wir uns also mit Ach und Krach an das Feindbild SUV gewöhnt, und jetzt kommen die überdimensionierten Blechbüchsen auch noch leise und emissionsfrei daher. Da könnte uns glatt unsere Weltanschauung verrutschen, oder? Gut, Tesla hat so einen elektrischen Hausfrauenpanzer schon seit drei Jahren im Portfolio, aber diese amerikanische Pionierfirma schwebte nun einmal für lange in einsamen und fast unantastbaren Sphären.
Böser Kohlestrom
Doch nun gibt es auch Elektro-SUVs von Jaguar, Audi, Mercedes, Kia und immer mehr anderen Herstellern. Und auch diese arbeiten systematisch daran, uns der Vorurteile zu berauben – gleich in zweierlei Hinsicht: Erstens sind auch diese SUV plötzlich umweltfreundlich. Das geht mal gar nicht. Zum Glück haben wir ja bereits herausgefunden, dass der Strom für die Beladung der Batterien nicht immer aus erneuerbaren Energien kommt. In der Schweiz vielleicht dank Wasserenergie tagsüber schon, aber nachts importieren wir ja den bösen Kohlestrom aus Deutschland. Wenigstens das.
Und dann gibt es bei der Herstellung von Elektromotoren einen Bedarf an seltenen Erden und beim Bau von Batterien noch immer Lithium. Da haben wir noch etwas, über das wir uns ärgern dürfen.
Wiederum das andere Manko des schweren Vorstadt-Offroaders haben die Autobauer mit ihren Elektro-SUV wegoperiert. Die Dinger sind nicht nur emissionsfrei im Betrieb, sondern auch noch handlich und vom Schwerpunkt her dank tief im Unterboden verbauten Batterien auch noch dynamisch besser als unser geliebtes konventionelles Auto.
Graziler Elektro-SUV
Ich musste nach Fahrproben im Audi e-tron quattro erkennen, dass mit den Vorurteilen nun Schluss ist. Geradezu grazil bewegt sich der 2,5-Tönner zwischen den urbanen Hindernissen hindurch, und auf rutschigem Untergrund – aufgepasst, der erste Schnee ist im Anzug – zeigt sich der Elektro-SUV vorbildlich. Das kann auch Tesla – und all die anderen Newcomer bei den allradgetriebenen Hochbeinern mit Elektromotor.
Aber halt, da gibt es noch etwas, was uns zurückhalten könnte. Die neuen Elektroautos können zwar viel, aber sie sind auch masslos teuer. Mindestens 80'000 Franken sind für sie fällig, wie bei einem oberklassigen Diesel. Zum Glück, liesse sich noch einmal sagen: Denn summa summarum bleibt das Weltbild punkto SUV damit doch: intakt.
Künftig gibt es hier an jedem Freitagmorgen eine Autoren-Kolumne –abwechselnd zu den Themen Mode, Digitales Leben, Essen und Muttersein. Heute: Digitales Leben.
Herbie Schmidt, 57, leitet bei der NZZ den Bereich Mobilität und treibt sich privat auch noch auf Rennstrecken herum – meist am Steuer sitzend. In seiner Vita stehen sechs Jahre beim Sauber-F1-Team und 13 Jahre als Autojournalist.
Tesla: Produktion ruht noch bis Ende nächster Woche
Grünheide, 06.03.2024: Nach dem Anschlag auf einen Strommast bleibt die Produktion beim US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bis voraussichtlich Ende nächster Woche unterbrochen. Das teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Bislang unbekannte Täter hatten am Dienstag auf einem Feld Feuer an einem Strommast gelegt, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist. Die Produktion in Grünheide wurde daraufhin gestoppt. Zehntausende Bewohner in der Region waren ebenfalls von dem Stromausfall betroffen.
In einem Bekennerschreiben hatte die linksextreme «Vulkangruppe» den Anschlag für sich reklamiert. Die Polizei bezeichnete das Schreiben als authentisch. Die Gruppierung wirft Tesla «extreme Ausbeutungsbedingungen» vor und schrieb von Sabotage gegen Tesla. Mit dem erzwungenen längeren Produktionsstopp dürfte auch der Schaden für Tesla steigen. Zuletzt nannte das Unternehmen als Schaden mehrere hundert Millionen Euro.
07.03.2024
Saunaboot rettet sinkende Teslafahrer
Ein Autofahrer lenkt seinen Tesla ins Meer vor Oslo. Gerettet wird er mit seinem Beifahrer von Gästen und dem Kapitän eines Saunaboots.
02.02.2024
Tesla und eisige Kälte: Diese Fahrt endet hier!
Tiefgefroren stehen die Teslas an einer Ladestation in Chicago. Wegen der eisigen Temperaturen hat die Technik ihren Geist aufgegeben. Viele Autobesitzer mussten stundenlang warten, bis sich die Batterie wieder aufgeladen hatte. Andere Autos starteten gar nicht erst den Ladevorgang und mussten in die nächste Werkstatt abgeschleppt werden. Hier zeigt sich die Anfälligkeit von Elektrofahrzeugen bei extremen Wetterverhältnissen.
20.01.2024
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