Krisen stören LieferkettenIn Shanghai könnten sich die Schiffe noch Monate stauen
dpa/uri
10.5.2022 - 08:55
Die grossen Handelshäfen befinden sich wegen Corona und des Kriegs in der Ukraine am Limit. Auch immer grössere Schiffe werden zum Risiko. Bis sich der Welthandel wieder normalisiert, dürfte es noch Monate dauern.
10.5.2022 - 08:55
dpa/uri
Handel und Industrie ächzen unter Nachschubmangel – ob Autos, Baustoffe, Dünger oder Stahl: Ein schnelles Ende der Probleme in der Schifffahrt ist laut Allianz nicht in Sicht.
Wegen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine sind die grossen internationalen Handelshäfen derzeit rund um den Globus überlastet. Das berichtete der zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS am Dienstag.
Der Krieg hat die von der Pandemie verursachten Lieferprobleme, die Überlastung der Häfen und auch die Probleme bei der Rekrutierung von Schiffsteams weiter verschärft, wie die Fachleute in der neuen Ausgabe ihrer jährlichen Analyse der Schifffahrtsrisiken schreiben.
🚢 Out now: Our annual review of trends and developments in shipping losses and safety.
Allein im weltgrössten Hafen Shanghai könnte eine Rückkehr zum Normalbetrieb nach dem derzeit noch andauernden Lockdown Monate dauern, wie AGCS-Risikoberater Anastasios Leonburg sagte. «Ich denke, dass das in naher Zukunft nicht einfach schnell gelöst ist.»
Eine Prognose sei schwierig, da das sowohl von den Massnahmen der chinesischen Behörden als auch der Entwicklung der Pandemie in China abhänge.
Peking schränkt wegen Corona-Ausbruchs öffentlichen Nahverkehr ein
STORY: Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus schränkt die chinesische Hauptstadt Peking den öffentlichen Nahverkehr deutlich ein. Mehr als 40 U-Bahn-Stationen, rund ein Zehntel des Streckennetzes, und 158 Buslinien wurden geschlossen. Der Grossteil davon befindet sich im Diplomatenviertel Chaoyang, dem Epizentrum des Ausbruchs in Peking. In der Hauptstadt gibt es täglich Dutzende neue Fälle, noch versucht Peking aber einen kompletten Lockdown wie in Shanghai zu vermeiden und die Ausbreitung des Virus mit Massentests in Griff zu bekommen. Die 22-Millionen-Einwohner-Stadt hat Schulen sowie einige Unternehmen und Wohngebäude in Hochrisikogebieten geschlossen. Viele Menschen haben sich mit Vorräten eingedeckt, falls es doch zu einem vollständigen Lockdown kommen sollte.
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Die Frachtkapazitäten in der Handelsschifffahrt sind nach Einschätzung der Allianz insgesamt zu knapp. Deswegen hätten grosse internationale Reedereien 7,5 Millionen neue Container bestellt. Man müsse wesentlich mehr Container bauen.
Die tragische Situation in der Ukraine habe zudem zu weitreichenden Störungen im Schwarzen Meer geführt, teilte der Industrieversicherer mit. Laut dem Bericht seien bereits Schiffe verloren gegangen, während andere in ukrainischen Häfen festsitzen würden.
Grosse Schäden bis zu Totalverlusten
Abgesehen von den Lieferproblemen sehen die Fachleute weitere Risiken auf die Schifffahrt zukommen, grossteils technischer Natur. Zwar habe sich die Zahl der Totalverluste im Laufe der vergangenen zehn Jahre mehr als halbiert, sagte Justus Heinrich, Leiter der AGCS-Schiffsversicherung in Mitteleuropa.
2012 gab es demnach noch 127 gesunkene oder irreparabel beschädigte Schiffe und im vergangenen Jahr nur noch 54. Doch da Containerschiffe immer grösser werden, finden sie bei Bränden an Bord häufig keinen Hafen mehr, den sie anlaufen können.
In etwa fünf Prozent der weltweit verschifften Container werden nach AGCS-Schätzung heimlich nicht deklarierte Gefahrgüter transportiert. In den vergangenen fünf Jahren brachen demnach über 70 Brände auf Containerschiffen aus.
Die Reeder betonten aber auch, dass die Schifffahrt immer sicherer werde. «Obwohl es immer mehr Handelsschiffe gibt und obwohl es auch immer mehr sehr grosse Containerschiffe gibt, nimmt die Zahl der schweren Unfälle seit Jahren kontinuierlich ab», sagte Hauptgeschäftsführer Martin Kröger.
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