Mobilitätswende ist dringend nötig In der Schweiz werden zu wenig E-Autos verkauft

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13.3.2024

Immer noch zu wenig Steckerautos auf Schweizer Strassen.
Immer noch zu wenig Steckerautos auf Schweizer Strassen.
Bild: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Der Anteil der verkauften Steckerautos soll bis 2025 auf 50 Prozent der verkauften Neuwagen gesteigert werden. Dieses Ziel scheint jedoch nicht erreichbar zu sein.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bis Ende 2025 sollten verkaufte Steckerfahrzeuge 50 Prozent der verkauften Neuwagen in der Schweiz ausmachen.
  • Der Elektromobilitätsverband Swiss E-Mobility geht davon aus, dass die 50-Prozent-Marke erst 2029 erreicht wird.
  • Ein grosses Hemmnis: Es gibt es immer noch keinen Rechtsanspruch für Mieterinnen, eine eigene Ladestation einzubauen.

Vor zwei Jahren hatte sich der Bund in einer Roadmap vorgenommen, den Anteil der verkauften Steckerfahrzeuge bis Ende 2025 auf 50 Prozent zu steigern. Im Jahr 2023 erreichten Elektroautos erstmals mehr als 30 Prozent Marktanteil bei rund 252‘000 verkauften Neuwagen, davon sind 20.9 Prozent batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und 9,2 Prozent Plugin-Hybride (PHEV). Der Steckeranteil 2023 liegt damit um vier Prozent höher als 2022.

Eigentlich ein starker Wert, doch der Direktor des Elektromobilitätsverbands Swiss E-Mobility, Krispin Romang, hat so seine Bedenken und erklärt im «Tages-Anzeiger»: «Wir gehen davon aus, dass das Ziel der Roadmap 2025 deutlich verfehlt wird.» Der Verband geht im schlechtesten Fall davon aus, dass die 50-Prozent-Marke erst 2029 erreicht wird.

Von den 4,8 Millionen Personenwagen sind auf Schweizer Strassen nur 175’00 rein elektrisch unterwegs, bei den Ländern mit den meisten Steckerautos ist die Schweiz letztes Jahr auf Platz 11 zurückgefallen.

Keinen Rechtsanspruch auf eigene Ladestation

Die Gründe sind dem Bericht zufolge vielfältig: So seien die Strompreise gestiegen, es gebe zudem seit Anfang des Jahres eine vierprozentige Importsteuer. Hinzu kommt: Noch immer gebe es keinen Rechtsanspruch für Mieterinnen, eine eigene Ladestation einzubauen.

Sicherlich eine Aufgabe der Politik, das Wachstum der E-Mobilität zu stärken, doch ob Steuererleichterungen und Subventionen zum Erfolg führen, ist für Romang weiter unklar. Doch für ihn gibt es aber einen wichtigen Punkt, der in der Schweiz fehlt: «Das Commitment zur Elektromobilität ist ein zentraler Faktor.» Nur dann könnte der Anteil der verkauften Steckerautos vielleicht bald wie in Norwegen über 90 Prozent liegen.