LuftverkehrLufthansa greift mit starkem Partner nach Nachfolgerin der Alitalia
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25.1.2022 - 14:40
Die Lufthansa nimmt Kurs auf das langgehegte Ziel Italien. Gemeinsam mit der Genfer Reederei MSC strebt die Swiss-Mutter die mehrheitliche Übernahme der Alitalia-Nachfolgerin ITA Airways an. (Archivbild)
Keystone
Nach einer fast endlosen Serie von Pleiten und Rettungsversuchen bei der Vorgängerin Alitalia zeichnet sich eine Zukunft für Italiens Staats-Airline ITA ab. Mit an Bord ist der Lufthansa-Konzern, der aber sein wirtschaftliches Risiko minimieren will.
25.1.2022 - 14:40
SDA
Die Lufthansa nimmt mit einem starken Partner Kurs auf das langgehegte Ziel Italien. Gemeinsam mit der grossen Container- und Kreuzfahrtreederei MSC aus Genf strebt Europas umsatzstärkster Luftverkehrskonzern die mehrheitliche Übernahme der Alitalia-Nachfolgerin ITA Airways an, wie alle Beteiligten bestätigt haben.
Gesprochen werden muss vor allem mit dem italienischen Staat, der die ITA vollständig besitzt. Für die Übernahme-Verhandlungen haben sich MSC und Lufthansa eine Frist von 90 Arbeitstagen ausbedungen. Die Reederei MSC will laut ITA-Verwaltungsratspräsident Alfredo Altavilla die Mehrheit übernehmen.
Dass die kürzlich vom Staat gerettete Lufthansa erwägt, mit eigenem Kapital einzusteigen, wie der MDax-Konzern am Dienstag erklärte, ist eine Kehrtwende. Auch nach Rückzahlung der deutschen Staatshilfen hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr betont, man suche nur eine «kommerzielle Partnerschaft». Die Details sollen anhand der exakten ITA-Unternehmensdaten in den kommenden Wochen ausgehandelt werden. Klar ist, dass der italienische Staat als Minderheitsgesellschafter an Bord bleiben will.
ITA-Flotte soll grösser werden als bei Swiss
Die seit Oktober 2021 am Himmel aktive ITA ist nach mehreren Pleiten und milliardenschweren Stützungen der Vorgängerin Alitalia ordentlich herausgeputzt worden. Nur noch 2800 von einstmals 11 000 durchaus streikfreudigen Beschäftigten sind noch an Bord, die Airbus-Flotte von derzeit 52 Flugzeugen soll trotz Corona-Flaute umfassend erneuert und auf 105 Jets erweitert werden. Die ITA wäre dann grösser als die bislang grösste Lufthansa-Tochter Swiss.
Der Sanierer Altavilla sagte dem «Handelsblatt», dass es bereits ein grosser Erfolg sei, in so wenigen Monaten das Interesse eines «grossen Unternehmens wie der Lufthansa und einer grossen Gruppe wie MSC geweckt zu haben.»
Sollte es zu einer Übernahme kommen, werden die neuen Eigner darauf bestehen, die ITA in die von Lufthansa dominierte Star Alliance zu integrieren und Umsteiger auf die eigenen Drehkreuze wie Frankfurt, München oder Zürich zu lenken. Bislang sind die Italiener im SkyTeam von Air France-KLM vertreten.
Lufthansa liebäugelt schon lange mit Italien
Italien ist schon lange ein Sehnsuchtsland der Lufthansa, immer mal wieder wurden bei der Alitalia Kooperationen und Teilübernahmen angestrebt. Der Markt südlich der Alpen gehört zu den umsatzstärksten in Europa mit einem starken Touristengeschäft und engen Bindungen nach Nordamerika.
Bereits Spohrs Vorvorgänger Wolfgang Mayrhuber hatte 2009 versucht, die neu gegründete «Lufthansa Italia» gegen die damals gerade privatisierte Alitalia zu etablieren. Nach hohen Verlusten verblieb 2011 nur noch die Lufthansa-Tochter Air Dolomiti in Italien, wo inzwischen Ryanair und Wizz Air das Geschehen dominieren.
«Natürlich ist der italienische Markt hochlukrativ. Und da Italien niemals auf seine eigene Airline verzichten wird, ist die Übernahme ein richtiger Schritt», sagt Gerald Wissel von der Luftfahrt-Beratungsgesellschaft Airborne. Er warnt aber zugleich vor alten und neuen Problemen. Der Einfluss der italienischen Gewerkschaften müsse dauerhaft begrenzt und das ausufernde Drehkreuz-System des Lufthansa-Konzerns neu sortiert werden. «Man sollte Rom mit Wien, München und Brüssel gemeinsam betrachten.»
Offerte für Rom «überzeugend»
Für die Verantwortlichen in Rom scheint die Offerte der Lufthansa und der MSC-Reederei mit ihren italienischen Wurzeln sehr verlockend zu sein. Die industrielle Logik der Offerte sei «sehr überzeugend» und «äusserst interessant», verteilte Altavilla schon einmal reichlich Vorschusslorbeeren. Neben rund drei Millionen MSC-Kreuzfahrtpassagieren als potenziellen Kunden sehe er auch Möglichkeiten im Frachtbereich: «Cargo ist heute der Sektor, in dem die höchsten Gewinnspannen erzielt werden.»
Die Branchenriesen in der Schifffahrt liefern sich mit prall gefüllten Kassen einen Wettstreit um Übernahmeziele. Die sehr expansive, 1970 vom Italiener Gianluigi Aponte gegründete Mediterranean Shipping Company (MSC) hat gerade nach Jahrzehnten den Konkurrenten Maersk vom ersten Platz bei der angebotenen Frachtkapazität verdrängt. Aponte gehörte schon 2008 zu einem Aktionärskonsortium zur Rettung der Alitalia, stieg aber bald aus dem von Silvio Berlusconi geschmiedeten Bündnis aus.
«Ihre Ziele sind vielfältig und zeigen die Ambitionen, mehr Einfluss auf die globalen Lieferketten zu gewinnen», schreiben die Analysten der Unternehmensberatung PwC in einer aktuellen Studie über die Mega-Reedereien. Neben Investitionen ins Kerngeschäft Schifffahrt sowie in Hafenterminals kauften Reedereien verstärkt auch «Spediteure, um direkten Zugang zu den Verladern zu erhalten». Auch Airlines passen da nicht schlecht, wie es die französische CMA CGM vormacht.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
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«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
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