Immobilienbesitzer fliehen in Festhypotheken Nachfrage nach Saron-Hypotheken bricht im ersten Quartal ein

pre

18.4.2024 - 05:51

Grund für den Einbruch der Nachfrage nach Saron-Hypotheken ist laut Comparis, dass trotz der Senkung des Leitzinses der SNB Saron-Hypotheken immer noch teurer sind als Festhypotheken. (Themenbild)
Grund für den Einbruch der Nachfrage nach Saron-Hypotheken ist laut Comparis, dass trotz der Senkung des Leitzinses der SNB Saron-Hypotheken immer noch teurer sind als Festhypotheken. (Themenbild)
Bild: Keystone/Arno Balzarini

Die Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im März hat sich dämpfend auf die Höhe der Zinsen für Saron-Hypotheken ausgewirkt. Dennoch ist die Nachfrage nach dem an den Geldmarkt gebundenen Finanzierungsinstrument im ersten Quartal regelrecht eingebrochen.

Keystone-SDA, pre

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  • Die Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank im März hat sich dämpfend auf die Höhe der Zinsen für Saron-Hypotheken ausgewirkt.
  • Dennoch ist die Nachfrage nach dem an den Geldmarkt gebundenen Finanzierungsinstrument im ersten Quartal regelrecht eingebrochen.
  • Grund dafür ist laut dem Vergleichsportal Comparis, dass trotz der Senkung des Leitzinses der SNB auf 1,5 von zuvor 1,75 Prozent Saron-Hypotheken immer noch teurer sind als Festhypotheken.

Grund dafür ist, dass trotz der Senkung des Leitzinses der SNB auf 1,5 von zuvor 1,75 Prozent Saron-Hypotheken immer noch teurer sind als Festhypotheken, wie das Vergleichsportal Comparis in dem am Donnerstag publizierten und vierteljährlich erstellten Hypothekenbarometer schreibt. Während sich vor einem Jahr noch rund ein Viertel der Hypothekarnehmenden für eine Saron-Hypothek entschieden hätten, seien es aktuell nur noch 3 Prozent.

Saron-Hypotheken werden laut Comparis im Durchschnitt um die 2,1 bis 2,3 Prozent gehandelt. 10-jährige Festhypotheken kosten dagegen rund 1,7 bis 1,8 Prozent. Selbst 25-jährige Festhypotheken werden bereits bei knapp über 2 Prozent abgeschlossen.

Festhypotheken haben Zinssenkung vorweggenommen

Der Richtsatz für 10-jährige Festhypotheken hat sich seit Jahresanfang trotz Zinssenkung kaum bewegt. Ende März betrug er 2,26 Prozent und damit gleich viel wie am Jahresanfang. Der Richtsatz für 5-jährige Festhypotheken notierte Ende März bei 2,15 Prozent leicht höher als am Jahresanfang (2,13 Prozent).

Das liegt laut Comparis daran, dass sich die Festhypotheken bereits Ende letzten Jahres vergünstigt hätten, da am Markt für 2024 Leitzinssenkungen erwartet worden seien. Nicht die Zinssenkung, lediglich der frühe Zeitpunkt sei überraschend gewesen.

Während die Nachfrage nach Saron-Hypotheken also massiv gesunken ist, hat laut dem Hypothekenbarometer der Anteil von Festhypotheken mit mittlerer Laufzeit markant zugenommen. Ihr Anteil erhöhte sich auf ein Drittel, nachdem es im Vorjahresquartal noch rund ein Fünftel waren.

Weiterhin hoch sei der Anteil der 10- und 15-jährigen Festhypotheken mit knapp der Hälfte der beobachteten Abschlüsse. «In einem Umfeld starker Unsicherheit bieten Festhypotheken mit möglichst langer Laufzeit hohe Planungssicherheit», betont Comparis.

Weitere Senkungen notwendig

Damit Saron-Hypotheken wieder mit Festhypotheken gleichziehen könnten, brauche es noch mindestens eine, wenn nicht gar zwei Zinssenkungen, heisst es weiter. Wann weitere Zinsschritte folgen, sei aber unklar. Sollte die Inflation erneut steigen, könnte sich der Zeitpunkt für weitere Zinssenkungen aufschieben.

Bei den von Comparis berechneten Richtsätzen handelt es sich um publizierte, aber noch verhandelbare Durchschnittszinsen von rund 30 Hypothekarinstituten.

Der Saron (Swiss Average Rate Over Night) liegt aktuell bei ca. 1,5 Prozent. Hier kommt allerdings noch die Zinsmarge der Banken obendrauf, welche laut Comparis zwischen rund 0,6 bis 1,1 Prozentpunkten liegt.