Drohender Personalmangel Die Omikron-Welle könnte auch den ÖV empfindlich treffen

jl

28.12.2021 - 00:00

Die Romandie leidet bereits unter dem Lokführer-Mangel: Zugreisende studieren die Abfahrtszeiten am Hauptbahnhof in Genf. 
Die Romandie leidet bereits unter dem Lokführer-Mangel: Zugreisende studieren die Abfahrtszeiten am Hauptbahnhof in Genf. 
Bild: Keystone

Die Omikron-Variante könnte auch dem öffentlichen Verkehr in der Schweiz zusetzen. Wegen Personalengpässen kam es im Ausland bereits zu Ausfällen. Bei der SBB bleibt man vorerst gelassen.

Keystone-SDA, jl

In Grossbritannien herrscht die besonders ansteckende Virusmutation Omikron bereits seit Längerem vor. In der Folge fielen in den vergangenen Tagen auf der Insel bereits vermehrt Züge aus.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Omikron führt zu ungewöhnlich vielen Krankheitsfällen bei der Belegschaft. Personal-Engpässe sind die Folge und der Betrieb kann nicht mehr voll aufrechterhalten werden.

Ähnliches könnte nun auch in der Schweiz passieren. Denn Expert*innen gehen davon aus, dass Omikron sehr bald auch hierzulande vorherrscht – in ersten Kantonen hat sich die Mutante bereits durchgesetzt.

Lokal erste Auswirkungen

Auf nationaler Ebene scheint der öffentliche Personenverkehr vorerst aber noch stabil. Die Personalsituation befinde sich in einem normalen Rahmen, sagt ein SBB-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die SBB beobachteten aber laufend die Situation und entsprechende Fachdienste seien auch während der Festtage dauernd besetzt. Um die Mobilität auch künftig zu gewährleisten, bereite man sich auf verschiedene Szenarien vor.



Lokal gab es aber auch in der Schweiz bereits Ausfälle. In Lausanne kam es jüngst zu längeren Wartezeiten im städtischen Busverkehr. Aufgrund von Personalmangel verkehren weniger Fahrzeuge als üblich, bestätigte ein Pressesprecher des Lausanner Verkehrsverbundes TL gegenüber AWP.

Auch der Genfer Verkehrsverbund TPG hat bereits Massnahmen ergriffen. Punktuell seien einige Fahrten gestrichen worden, teilte der TPG mit. Zudem hätten einige Urlaube gestrichen werden müssen.

Gelassenheit in Bern

Mit relativer Gelassenheit reagiert man indes in Bern. Der Lokale Verkehrsverbund Bernmobil sei bisher gut über die Runden gekommen, so ein Sprecher. Dass es künftig zu Personalmangel kommt, schliesst aber auch er nicht aus.

Sollte es so weit kommen, könne das Angebot schnell reduziert werden. Wie das gehe, wisse man bereits aus dem ersten Lockdown. Zudem dürfte es in einem Szenario mit Personalmangel infolge von Omikron auch weniger Kundschaft geben.

Auch in Zürich bereitet man sich auf Szenarien mit Personalmangel vor, wie es seitens der VBZ heisst. Die Lage werde entsprechend täglich beobachtet.