Der Ausverkauf an den Börsen ist auch zur Wochenmitte noch nicht vorbei. Am Schweizer Markt purzeln die Kurse den fünften Handelstag in Folge. Der Hauptgrund ist das Coronavirus, das sich immer weiter ausbreitet und mittlerweile auch in der Schweiz angekommen ist.
Unklar ist, welche Produktions- und Lieferketten als nächstes betroffen sein könnten. Vor diesem Hintergrund ist auch das konjunkturelle Ausmass kaum zu überblicken, sind sich Investoren einig.
«Das Virus droht die erhoffte Erholung der Weltwirtschaft im Keim zu ersticken,» kommentierte ein weiterer Händler. Und die Notenbanken, die als Feuerlöscher bereitstehen, verfügen auch nur noch über begrenzte Möglichkeiten.
«Bei solchen Schlagzeilen will niemand in das fallende Messer greifen», beschreibt ein Händler das Anlegerverhalten. Investoren seien noch nicht bereit, an den Markt zurückzukommen.
Olympische Spiele auf dem Prüfstand
Wie gross die Unsicherheit um die Folgen ist, zeigt sich auch in den Überlegungen, die in Japan die Runde machen. Dort stellt sich mittlerweile die Frage, ob die Olympischen Spiele vielleicht abgesagt werden müssen.
Die asiatischen Börsen haben auch am Mittwoch im Minus geschlossen und auch für die Wall Street zeichnet sich am Mittwochmittag eine erneut schwächere Eröffnung ab – allerdings mit deutlich gedrosseltem Tempo.
Hierzulande sind die zwischenzeitlichen Verluste ebenfalls eingedämmt. Gegen 14 Uhr fiel der SMI noch um ein halbes Prozent auf 10'387 Punkte. Zeitweise war er am Morgen noch bis auf 10'217 Punkte durchgereicht worden. Wie sehr Investoren verunsichert sind, zeigt sich am Angstbarometer der Schweizer Börse VSMI, der zeitweise so hoch stand wie zuletzt Ende 2019.
Sichere Häfen
Auch generell hält die Flucht in sichere Häfen an. Der Goldpreis und die Kurse an den Bondmärkten hätten nämlich schon die letzten Wochen deutlich zugelegt. Die zuvor heiss gelaufenen Aktienmärkte korrigieren dagegen erst seit wenigen Tagen, kommentiert ein Händler.
Vor allem die Nachfrage nach den als mündelsicher geltenden Pfandbriefanleihen, Obligationen der Eidgenossenschaft und anderer öffentlich rechtlicher Emittenten halte unverändert an, sagte ein Händler. Dagegen verbuchten Anleihen, die wenig investitionswürdig seien, erneut Kurseinbussen. Betroffen davon seien vor allem Anleihen vor Firmen mit einem Rating von schlechter als «BBB».
In den USA hat dies zu rekordtiefen Renditen bei den zehnjährigen Staatsanleihen geführt. Und auch der Schweizer Franken ist seit Wochen unter Aufwertungsdruck. Erst am Dienstag war der Euro vorübergehend unter die Marke von 1,06 Franken gerutscht.
Nur vereinzelte Gewinner
Gewinner gibt es bei den grossen Schweizer Aktien nur vereinzelt. Die ehemalige Novartis-Tochter Alcon etwa gewinnen gegen den Trend hinzu, nachdem der Konzern in der Nacht Zahlen vorgelegt hatte.
Unter den grössten Verlieren sind einige Finanztitel zu finden. Dazu zählen etwa Julius Bär, die CS oder auch die Swiss Life. Belastend für die Branche dürften Befürchtungen sein, dass die EZB ihre Zinsen wegen des sich ausbreitenden Coronavirus möglicherweise senken könnte. Dies gehe derzeit aus den Bewegungen an den Geldmarkt-Futures hervor, kommentierte ein Börsianer.
Überdurchschnittlich abwärts geht es auch bei Dufry und dem Flughafen Zürich. Ein Händler bezeichnet Luftfahrt- und Tourismusunternehmen als das «Epizentrum» des derzeitigen Verkaufsmomentums. Auf Nachrichtenseite steht die Lufthansa im Fokus, die auf die Flugausfälle wegen des Coronavirus mit einem Sparpaket reagiert.
Die vom Bundesrat orchestrierte Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS jährt sich zum ersten Mal. Es waren dramatische Tage für den Schweizer Finanzplatz.
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Washington, 12.03.2024: US-Präsident Biden will die Steuern für Superreiche und Konzerne erhöhen.
Das sieht der Entwurf seiner Regierung für das kommende Haushaltsjahr vor, das im Oktober beginnt. Der Haushaltsentwurf wurde am Montag veröffentlicht.
Der neue Entwurf schlägt unter anderem eine Mindeststeuer von 25 Prozent für Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar vor. Für untere und mittlere Einkommensklassen soll es allerdings Steuersenkungen geben. Zudem soll das US-Staatsdefizit über zehn Jahre hinweg um rund drei Billionen US-Dollar reduziert werden.
Biden hatte seine Haushaltspläne bereits bei seiner Rede zur Lage der Nation am Donnerstag angekündigt. Es gilt allerdings als ausgeschlossen, dass der Entwurf des Demokraten in dieser Form in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Die Republikaner spiele da nicht mit.
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