Der deutsche Axel Springer Verlag will digitaler werden. Digitaler Journalismus und digitale Kleinanzeigen seien die Zukunft des Konzerns, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner auf der Hauptversammlung in Berlin.
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Der Medien- und Technologiekonzern Axel Springer setzt noch stärker auf digitalen Journalismus und digitale Kleinanzeigen. Beide Sparten seien die Zukunft, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner am Mittwoch in Berlin.
«Wir wollen Weltmarktführer werden auf zwei Feldern.» Vom Bereich Marketing Media trenne man sich mittel- bis langfristig. Dazu gehören Geschäftsmodelle, die vor allem durch zahlende Anzeigenkunden refinanziert werden. «Es geht nicht um einen radikalen Strategiewechsel.»
Springers digitales Geschäft steuert 71 Prozent zum Umsatz bei und 84 Prozent zum Gewinn. Vor allem in Job-, Immobilien- und Autoportale will der Konzern 2019 einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag investieren. Der Herausgeber von «Bild» und «Welt» hält sich jedoch bedeckt zum Interesse am Kleinanzeigen-Geschäft von Ebay. Dazu könne er sich nicht äussern, sagte der zuständige Vorstand Andreas Wiele.
Er betonte aber: «Natürlich würden wir uns Möglichkeiten, weiter durch Zukäufe zu wachsen bei den Rubrikenangeboten im Jobs- und Immobilienbereich, grundsätzlich sehr gerne anschauen.» Auch bisher habe man im Digitalgeschäft durch internes Wachstum und Übernahmen zugelegt. Noch sei aber nicht entschieden, ob Assets von Ebay tatsächlich zum Verkauf stünden. Finanzchef Julian Deutz ergänzte, vor allem im Geschäft mit digitalem Journalismus und Internetportalen plane man Zukäufe.
Das Wirtschaftsmagazin «Capital» berichtete jüngst, der Konzern lote Varianten für den Kauf der Ebay Classifieds Group (ECG) aus. Die Amerikaner haben Anfang März angekündigt, ihre Struktur zu überprüfen. In Deutschland bekannt sind vor allem Ebay-Kleinanzeigen und das Autoportal mobile.de. Interesse an mobile.de hat bereits der Anzeigenportal-Betreiber Scout24 signalisiert.
Döpfner gab sich optimistisch. «Das, was grössenwahnsinnig klingt, ist gar nicht so unerreichbar.» Man sei bereits der grösste Digitalverlag in Europa. Sollten sich jedoch zwei grosse Spieler am Markt zusammenschliessen, dann würde man das Ziel verfehlen, weltweit Nummer eins zu werden. «Aber im Moment ist es erreichbar.» Deshalb stehe Wachstum noch mehr im Fokus.
Mit Blick auf die Vermarktungsangebote (Marketing Media) verwies Döpfner darauf, dass man sich bereits von der aufeminin-Gruppe getrennt habe. Die Preisvergleichsportale Idealo und Ladenzeile.de seien dank Direktkaufmöglichkeiten erfolgreich ins Jahr gestartet. Die Plattformen sollen künftig stärker mit digitalen journalistischen Angeboten kooperieren. Wenn dort ein Produkt oder eine Dienstleistung in einem Text genannt werde, solle es einen Link zu Idealo geben. Für das Verbraucherportal Bonial (Kaufda) werde man «eine Lösung» finden, so Döpfner.
An der Spitze des Kontrollgremiums löst der Medienmanager und frühere Springer-Vorstand Ralph Büchi den Aufsichtsratschef Giuseppe Vita ab. Der 83-jährige Italiener war seit 2001 Mitglied im Aufsichtsrat und seit 2002 dessen Vorsitzender. Zudem gibt sich der Konzern ein neues Corporate Design und stellt Freiheit als Markenkern in den Fokus.
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