Der Vakuumventil-Hersteller VAT hat im dritten Quartal 2020 einen deutlich höheren Umsatz erzielt als im Vorjahr. Die Erholung im Halbleitersegment treibt das Geschäft der Ostschweizer weiter an.
Der Umsatz der Gruppe wuchs in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr um rund 36 Prozent auf 185,9 Millionen Franken, teilte VAT am Freitag mit. Damit lag der Wert am oberen Ende der eigenen, im August veröffentlichten Prognose. Und die Erwartungen von Analysten wurden geringfügig übertroffen.
Die von VAT veröffentlichten Zahlen zeigen: Zumindest auf Umsatzebene setzte sich die Erholung gegenüber den Vorquartalen im dritten Quartal fort. Im zweiten Jahresviertel waren 173,4 Millionen Franken umgesetzt worden, im ersten lediglich 145,5 Millionen.
Bei den Auftragseingängen ging die Dynamik bei VAT hingegen merklich zurück. Der Auftragseingang stieg von Juli bis September zwar um 6,4 Prozent auf 156,4 Millionen Franken. Gegenüber dem Vorquartal waren es jedoch rund 12 Prozent weniger.
Die Analysten hatten hier deutlich mehr erwartet. VAT spricht von einem gewissen «Front-End-Loading» von Kundenbestellungen in den ersten beiden Quartalen, also vorgezogenen Ordern im Frühjahr, nach Beginn der Corona-Pandemie.
Auf Neunmonatssicht hätten sowohl Umsatz als auch Ordereingang um je 26 Prozent zugelegt, betont das Unternehmen.
Auftragsbestand von 124,1 Millionen
Die sogenannte Book-to-bill-Ratio (Verhältnis Auftragseingang zum Umsatz) sank entsprechend auf 0,84x, wobei ein Wert über 1 einen wachsenden Markt kennzeichnet. Der Auftragsbestand nahm gegenüber Ende Juni um 2,8 Prozent auf 124,1 Millionen zu.
Die Halbleiterhersteller hätten weiterhin in neue Technologien und Anlagen zur Chipfertigung investiert, heisst es in der Mitteilung weiter. Auch die Nachfrage nach Servicelösungen von VAT stieg. Viele der Dienstleistungen würden darauf abzielen die Fertigungsbetriebszeit zu erhöhen. Das habe im Quartal zu Rekordumsätzen im Service geführt.
Mit einem Gesamtgeschäft auf höherem Niveau habe man zudem eine starke operative Leistung erreicht, schreibt das Unternehmen weiter. Die Inbetriebnahme der Anlage in Malaysia verlaufe planmässig. Das Werk Penang dürfte im laufenden Jahr einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Franken erzielen. In der Geschäftseinheit Display gingen Aufträge und Nettoumsatz zurück, die Nettoumsätze im Solargeschäft wuchsen im Quartal.
Reingewinn deutlich über Vorjahr erwartet
Die Aussichten für die Halbleiterindustrie würden für das vierte Quartal und bis ins Jahr 2021 aber positiv bleiben, hiess es weiter. VAT rechnet für das vierte Quartal mit einer sequentiellen Verbesserung der Auftragsaktivität.
Der Umsatz wird den Angaben zufolge in einer Spanne von 165 bis 180 Millionen Franken erwartet und der Jahresumsatz soll entsprechend 670 bis 685 Millionen erreichen. Für das Gesamtjahr wird eine EBITDA-Marge von über 30 Prozent erwartet und der Reingewinn werde deutlich über dem Niveau von 2019 liegen.
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