Personallage Wie Detailhändler, Post und SBB sich gegen Omikron wappnen

SDA, gbi

5.1.2022 - 00:00

Was, wenn plötzlich viele Lokführer krank werden? Die Omikron-Variante weckt Sorgen um die Versorgungssicherheit der Schweiz. (Symbolbild)
Was, wenn plötzlich viele Lokführer krank werden? Die Omikron-Variante weckt Sorgen um die Versorgungssicherheit der Schweiz. (Symbolbild)
Keystone

Die Omikron-Variante lässt die Corona-Fallzahlen in die Höhe schiessen. Konzerne aus systemkritischen Bereichen wie der Lebensmittelversorgung oder dem ÖV sorgen für den Notfall vor.

5.1.2022 - 00:00

Trotz drohender corona- und quarantänebedingten Absenzen beim Personal: Die Versorgung in der Schweiz scheint im Grundsatz gesichert. Die grossen Detailhändler Migros und Coop etwa setzen auf die seit Pandemiebeginn geltenden Hygiene- und Schutzkonzepte, um ihren Versorgungsauftrag bei den Lebensmitteln erfüllen zu können.

«Die Migros hat im Februar 2020 einen schweizweiten Krisenstab eingeführt, der mit den regionalen Genossenschaften und den Migros-Firmen gut zusammenarbeitet», erklärte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AWP. Der Krisenstab arbeite an verschiedenen Szenarien, um die Migros auf die weiteren Entwicklungen vorzubereiten.

Ähnlich klingt es bei Coop: Man habe zu den bereits bestehenden Konzepten eine Reihe weiterer Massnahmen aufgegleist. Hinzu kommt, dass die Lager gut gefüllt seien, heisst es bei Coop und Migros. Die Versorgung der Schweizerinnen und Schweizer mit Lebensmitteln sei nicht gefährdet.

Notfallpläne im Medikamentenhandel

Nicht auszuschliessen sind jedoch Lieferverzögerungen von Produkten, etwa bei den Medikamenten. Noch könnten die Bestellungen von Medikamenten fristgerecht bedient werden, doch die weitere Entwicklung sei kaum voraussehbar und es könnte zu Lieferverzögerungen kommen, heisst es beim Medikamentengrosshändler Galenica auf Anfrage.



Die dem Galenica-Konzern angeschlossenen Firmen haben für den Fall, dass zahlreiche Mitarbeitende krankheitsbedingt ausfallen, allerdings «Notfalldispositive» eingerichtet. Weniger wichtige Tätigkeiten in der Logistik könne man reduzieren und die frei gewordenen Ressourcen für Medikamentenlieferungen einsetzen, erklärte eine Firmensprecherin.

Interne Stellenbörse der Post

Auch die Post und die SBB bereiten sich auf grössere Absenzen beim Personal vor. Bei grossen Ausfällen werde die Post ihre interne Stellenbörse reaktivieren, um Mitarbeitende aus anderen Abteilungen oder Temporärarbeitskräfte dort einzusetzen, wo es nötig sei, heisst es. Und als letztes Mittel könne die Post auf die Hilfe des Zivilschutzes bauen.

Der Bahnbetrieb wie auch die Personalressourcen seien derzeit stabil, schreibt derweil die SBB auf Anfrage. Man bereite sich auf verschiedene Szenarien im Zusammenhang mit der Pandemie vor, je nachdem wie sich die Gesundheitssituation im Konzern entwickle.



Auch die Fluggesellschaft Swiss stellt derzeit keine Engpässe beim fliegenden Personal fest. Und für die Wochenenden seien beim Personal Reserven eingeplant.

Swisscom und Co. gut aufgestellt

Kaum Sorgen müssen sich die Telekommunikationsfirmen vor zunehmenden Krankheitsfällen oder Personal in Quarantäne machen. Bei der Swisscom arbeite ein Grossteil der Belegschaft im Homeoffice, in Spitzenzeiten 85 bis 90 Prozent des Personals, sagt eine Mediensprecherin. Zudem verfüge der Konzern – dem auch blue News angegliedert ist – über ein stufengerechtes Notfall- und Krisenmanagement, um Personalengpässe abzuwenden.

Auch bei den Mitbewerbern Sunrise UPC und Salt verringert die Homeoffice-Pflicht das Risiko von flächendeckenden Ausfällen beim Personal. Zudem würden in den Geschäften und beim Kundendienst die Vorgaben des Bundes befolgt, um Ansteckungen mit dem Coronavirus möglichst zu verhindern.

SDA, gbi