Impfen, Boostern, Reisen Das musst du als genesene Person beachten

Von Lia Pescatore und Sven Hauberg

24.12.2021

Wer positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss einiges beachten.
Wer positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss einiges beachten.
Bild: Keystone

Der positive Test kann die Welt auf den Kopf stellen. Denn als Genesener gelten teilweise andere Regeln: Wir haben dir die wichtigsten Fragen zu Impfung, Booster und Reisen nach überstandener Infektion beantwortet. 

Von Lia Pescatore und Sven Hauberg

24.12.2021

Wie lange muss ich in Isolation bleiben?

Wer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, muss sich für mindestens zehn Tage in Isolation begeben. Diese kann nach zehn Tagen beendet werden, wenn der oder die Infizierte seit 48 Stunden keine Symptome mehr hat. Dazu zählt nicht das Fehlen von Geruchs- oder Geschmackssinn oder leichter Husten. Diese Symptome können länger anhalten und sprechen nicht gegen eine Beendigung der Isolation.

Was ist, wenn ich im Ausland positiv getestet werde?

Damit du in diesem Fall ein Genesenen-Zertifikat erhältst, musst du eine behördliche Bestätigung der Aufhebung der Isolation mit Name und Adresse dieser Stelle sowie den Nachweis des positiven PCR-Testresultats vorweisen. Beantragen kannst du das Zertifikat bei der Nationalen Antragsstelle. Die Bearbeitung dauert laut BAG jeweils rund fünf Tage.

Wie lange kann der Test positiv ausfallen?

PCR-Tests können auch zehn bis 14 Tage nach Beginn der Symptome positiv sein. Das bedeutet auch, dass Infizierte dann noch ansteckend sein können. Je länger die ersten Symptome zurückliegen, desto unwahrscheinlicher sind positive Testergebnisse. Das BAG gibt aber auch zu bedenken: «Wenn eine Person Monate nach einer Infektion einen positiven PCR-Test hat, ist eine erneute Infektion wahrscheinlich, insbesondere angesichts der Omikron-Variante.»

Antigenschnelltests sind weniger aussagekräftig als PCR-Tests. Sie fallen in der Regel nur dann positiv aus, wenn der oder die Getestete noch oder wieder infektiös ist. Laut BAG kann eine Person allerdings prinzipiell auch schon oder noch infektiös sein, wenn der Antigenschnelltest noch nicht oder nicht mehr positiv ist. «Eine absolut sichere Aussage bezüglich der Infektiosität bietet dieser also nicht.»

Wie lange bin ich vor einer Reinfektion geschützt?

Dazu gibt es noch keine genauen Daten, wie das BAG auf seiner Website schreibt. Laut der Schweizer Taskforce kann der Schutz nach einer Infektion aber gut mithalten mit dem Schutz, der die Impfung bietet. Studien würden zeigen, dass der Schutz nach sechs bis zwölf Monaten mindestens so gut wie nach einer Moderna-Impfung sei und «deutlich besser als nach einer Biontech-Impfung», ist in einem Policy Briefing von Mitte November zu lesen. Von diesen Studien ist jedoch der Einfluss der Omikron-Variante noch ausgenommen.

Den besten Schutz sei bei Personen, die nach der Genesung zusätzlich eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs erhielten, festzustellen. Das BAG empfiehlt darum auch Genesen, sich impfen zu lassen.

Wann soll denn diese Impfdosis erfolgen?

Das BAG empfiehlt die Impfung innerhalb von drei Monaten nach der Infektion. Wird die Impfung innert vier Wochen nach der Infektion durchgeführt, sollte man sich nach sechs Monaten nochmals impfen lassen. Ansonsten reicht eine Impfdosis für die Grundimmunisierung aus.



Gibt es auch eine Booster-Impfung für Genesene?

Auch Menschen, die eine Coronavirus-Infektion überstanden haben, können eine Auffrischimpfung erhalten. Empfohlen wird dies allerdings erst vier Monate nach der Infektion. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass die vorhandenen Impfstoffe von Swissmedic nur für eine Auffrischung nach sechs Monaten zugelassen sind. Wer sich also schon nach vier Monaten auffrischen lassen will, muss für diesen sogenannten Off-Label-Use eine Einwilligung unterschreiben.

Ich habe mich erst nach der Grundimmunisierung infiziert, kann ich mich boostern lassen?

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, nachdem er den vollständigen Impfschutz erhalten hat, kann sich ebenfalls auffrischen lassen. Laut BAG ist dies jedoch auch erst frühestens vier Monate nach dieser Infektion empfohlen. Aber: «Bei Personen, die eine Grundimmunisierung und weniger als vier Monate danach eine Infektion hatten, zählt diese Infektion als Booster, sodass grundsätzlich vorerst keine Auffrischimpfung empfohlen wird», so das BAG.



Wie lange ist das Genesenenzertifikat gültig?

Dies kommt darauf an, wie du deine Genesung nachweisen kannst.

Du hast einen PCR-Test gemacht, der positiv ausgefallen ist: Dein Covid-Zertifikat gilt ab dem 11. Tag nach dem positiven Resultat für 354 Tage.

Du hast nachträglich einen Antikörpertest gemacht: Dieser ist nur für 90 Tage ab Probeentnahme gültig und muss aus der eigenen Tasche bezahlt werden.

Was muss ich beim Reisen beachten?

Wer in die Schweiz einreist, muss entweder einen negativen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder Antigenschnelltest (nicht älter als 24 Stunden) vorweisen. Da der PCR-Test bei der geringeren Virenlast anschlägt, macht es für Personen, die komplett genesen sind, deren Infektion aber erst Wochen zurückliegt, Sinn, auf den Antigen-Schnelltest zurückzugreifen.

Da die Regeln in Flugzeugen teilweise strenger sind und nur Personen mit negativem PCR-Test zugelassen sind, ist hier besondere Vorsicht geboten.

Was bisher über die Omikron-Variante bekannt ist

Was bisher über die Omikron-Variante bekannt ist

Zwei Studien aus Grossbritannien zeigen, dass Corona-Infektionen bei der hoch ansteckenden Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante seltener zu einem Spitalaufenthalt führen.

23.12.2021