Naturwunder löst alten Rekord abNeues tiefstes Loch der Welt liegt in Mexiko
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2.5.2024
Es ist das tiefste natürliche Wasserloch der Erde – und ein Naturwunder: Bis in eine Tiefe von 420 Metern reicht das «Blue Hole» auf der mexikanischen Yucatan-Halbinsel. Der bisherige Rekordhalter in China ist damit abgelöst.
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02.05.2024, 23:06
Maximilian Haase
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein Loch im Meer vor der mexikanischen Halbinsel Yucatan gilt nach neuen Messungen als tiefstes Loch der Welt.
Das so genannte «Blue Hole» erreicht eine Tiefe von 420 Metern.
Es löst den bisherigen Rekordhalter, das 300 Meter tiefe «Drachenloch» in China, ab.
Tief, tiefer, am tiefsten: Ein Loch im Meer an der Küste Mexikos ist offiziell zum tiefsten seiner Art erklärt worden. Bei dem atemberaubenden Naturphänomen handelt es sich um ein so genanntes «Blue Hole», das auf natürliche Weise entstanden ist.
In einer umfassenden Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift «Frontiers in Marine Science» veröffentlicht wurde, berichten Forscher über neueste Messungen, nach denen die Tiefe des Lochs auf über 420 Meter geschätzt wird. Damit wird der bisherige Rekordhalter, das 300 Meter tiefe «Drachenloch» in China, übertroffen.
Das internationale Forscherteam, geleitet von dem mexikanischen Ingenieur Juan Carlos Alcérreca-Huerta, untersuchte das Karstloch mit dem Namen «Taam Ja‘ Blue Hole» in einer brackigen Lagune an der Küste der Chetumal-Bucht auf der Halbinsel Yucatan.
Neue Untersuchungsmethode
Bei einer erneuten Untersuchung stellten die überraschten Forscher fest, dass das Loch noch tiefer ist als ursprünglich mit Echolottechnik gemessen. Zuvor war eine Tiefe von 274 Metern dokumentiert worden, neuere Messungen mit einem CTD-Profiler – einer mit Sensoren bestückten Tauchsonde, die an einem 500 Meter langen Kabel herabgelassen wird – zeigten die noch beeindruckenderen Dimensionen des «Blue Hole».
Die neuen Ergebnisse «bestätigen eindeutig», dass es sich beim «Taam Ja» um das tiefste «Blue Hole» der Welt handelt, wie Forschungsleiter Alcérreca-Huerta zitiert wird: «Und der Grund ist noch nicht erreicht».
Das Phänomen des Karstlochs ist eine direkte Folge der jahrtausendelangen chemischen Verwitterung durch eindringendes Wasser, eine Eigenschaft, die für Karstgebiete weltweit typisch ist. Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan haben diese natürlichen Prozesse zu einer Vielzahl von Cenoten geführt – kreisrunden, mit Süsswasser gefüllten Senken, die tief in das Kalkgestein eindringen. In der Maya-Kultur galten diese Cenoten als heilige Tore zur Unterwelt.