Hochzeit wirkt nur kurz Nicht jedes Lebensereignis macht gleich glücklich

sda/tgab

3.5.2024 - 14:49

Forschende der Universität Zürich haben untersucht, wie zufrieden welches Lebensereignis macht. Hochzeiten bringen demnach nur kurzfristig mehr Zufriedenheit. (Archivbild)
Forschende der Universität Zürich haben untersucht, wie zufrieden welches Lebensereignis macht. Hochzeiten bringen demnach nur kurzfristig mehr Zufriedenheit. (Archivbild)
Keystone

Einige Lebensereignisse machen zufriedener als andere. Das zeigen Psychologinnen und Psychologen der Universität Zürich in einer neuen Studie in der Fachzeitschrift «European Journal of Personality».

Keystone-SDA, sda/tgab

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  • Eine Studie von Forschenden der UniversitätZürich zeigt positive und negative Effekte verschiedener Lebensereignisse auf.
  • Ein neuer Partner und die Geburt des ersten Kindes werden besonders positiv gewertet.
  • Wohingegen der negative Effekt von Arbeitslosigkeit überraschenderweise relativ gering und kurz anhaltend ist.

Was macht Menschen glücklich und zufrieden? Das wollten Forschende der Universität Zürich herausfinden und haben dafür Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) aus Deutschland mit über 41'000 befragten Erwachsenen analysiert. 

«Positive Effekte auf die Lebenszufriedenheit haben wir vor allem im Bereich von romantischen Beziehungen festgestellt», sagt Studienautor Michael Krämer.

Das Finden eines neuen Partners, das Zusammenziehen, die Hochzeit, die Geburt eines Kindes – alle diese Lebensereignisse erhöhen laut der Studie die Lebenszufriedenheit. Allerdings in unterschiedlichem Ausmass: So führte ein neuer Partner oder eine neue Partnerin langfristig zu einer Erhöhung der Zufriedenheit, während die positiven Effekte nach einer Hochzeit direkt nach dem Ereignis am stärksten waren.

Erstes Kind macht am glücklichsten

Krämer erklärte dies damit, dass eine Hochzeit heutzutage oft ein eher formaler Schritt ist, wenn die Beziehung schon etabliert ist. «In früheren Studien wurde der positive Effekt von Hochzeiten oft überschätzt», sagte Krämer.

Dies sei der Fall gewesen, weil Studien bisher Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Ereignissen nicht berücksichtigt hätten. So wirke bei einer Hochzeit etwa noch die Erhöhung der Lebenszufriedenheit durch das vorherige Finden des Partners und das Zusammenziehen nach.

Ausserdem konnten die Psychologinnen und Psychologen zeigen, dass der Effekt gewisser Ereignisse auf die Lebenszufriedenheit oft beim ersten Mal am grössten ist. So erhöht die Geburt des ersten Kindes die Lebenszufriedenheit im Durchschnitt stärker als die Geburt eines zweiten oder dritten Kindes.

Effekt von Arbeitslosigkeit gering

Im Gegenzug zu den Ereignissen die zufriedener machen, gibt es auch solche, die mit Einbussen an Lebenszufriedenheit einhergehen. Den stärksten Effekt fanden die Forschenden dabei beim Tod des Partners. Auch der Tod eines Kindes führte zu starken Einbussen der Lebenszufriedenheit, zu diesem Punkt gab es laut Krämer aber wenig Daten, weshalb die Angabe ungenauer ist.

Auch eine Trennung oder Arbeitslosigkeit hat negative Effekte. «Überraschenderweise war der Effekt von Arbeitslosigkeit aber relativ gering und kurz anhaltend», sagte Krämer. In früheren Studien sei dies anders gewesen. Laut dem Psychologen könnte dies mit der verbesserten wirtschaftlichen Lage zu tun haben.