Der Herbsthimmel bietet einiges Partielle Mondfinsternis im September 

Von Hans-Ulrich Keller, dpa

4.9.2024 - 17:41

Wenn sich ein Vollmond in den Kernschatten der Erde schiebt, sieht er zeitweise wie angeknabbert aus.
Wenn sich ein Vollmond in den Kernschatten der Erde schiebt, sieht er zeitweise wie angeknabbert aus.
Patrick Pleul/dpa

In den Morgenstunden vom Mittwoch, 18. September 2024, lohnt sich das frühe Aufstehen. Dann ist nämlich eine kleine, partielle Mondfinsternis zu beobachten – wenn der Himmel klar ist.

DPA, Von Hans-Ulrich Keller, dpa

Wann ist die partielle Mondfinsternis?

Der September hält mit einer partiellen Mondfinsternis ein besonderes Schauspiel am Nachthimmel bereit. Am Mittwoch, den 18. September, taucht der Vollmond in den Halbschatten der Erde und streift den Kernschatten.

Um welche Zeit ist die Mondfinsternis am besten zu sehen?

Zur Mitte der Finsternis um 4.44 Uhr werden etwa neun Prozent des scheinbaren Monddurchmessers vom Kernschatten der Erde getroffen – also verdunkelt. Während dieser partiellen Phase scheint ein kleines Teilstück des Vollmondes zu fehlen – er sieht wie «angeknabbert» aus – weil kein direktes Sonnenlicht auf diesen Teil trifft. Der Eintritt des Mondes in den Kernschatten erfolgt um 4.12 Uhr. Etwa eine Stunde später, um 5.17 Uhr, verlässt der Mond den Kernschatten wieder.

  • Beginn der partiellen Verfinsterung: 04.12 MESZ
  • Höhepunkt der Finsternis: 04.44 MESZ
  • Ende der partiellen Verfinsterung: 05.17 MESZ

Wie kann ich die partielle Mondfinsternis beobachten?

Bei klarem Himmel kann das Phänomen mit blossen Auge oder noch besser mit einem Feldstecher beobachtet werden. Spezielles Equipment ist in der Regel nicht notwendig. Je weniger Lichtverschmutzung vorherrscht, desto besser natürlich die Sicht.

Im Gegensatz zu der totalen Mondfinsternis wird bei der partiellen Variante nur ein kleiner Teil des Mondes verdeckt.
Im Gegensatz zu der totalen Mondfinsternis wird bei der partiellen Variante nur ein kleiner Teil des Mondes verdeckt.
Boris Roessler/dpa

Wie entsteht eine Mondfinsternis?

Finsternisse sind das Ergebnis des himmlischen Wechselspiels von Sonne, Mond und Erde. Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond – der Vollmond taucht in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft.

Dass eine Mondfinsternis nicht jedes Mal bei Vollmond auftritt, ist auf die leichte Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik – die Ebene der Erdbahn – zurückzuführen. Wegen dieser Neigung von rund fünf Grad wandert der Mond auf seiner Bahn um die Erde meist ober- oder unterhalb des Erdschattens vorbei.

Nur wenn der Vollmond exakt in einem der beiden Schnittpunkte von Mondbahn- und Erdbahnebene steht, wird er vom Erdschatten erfasst. Diese Schnittpunkte heissen auch Drachenpunkte – in Anlehnung an die chinesische Mythologie: Beim Anblick einer Finsternis glaubten die Menschen im alten China, dass ein Himmelsdrache das Gestirn verschlingt.

Wann ist die nächste Mondfinsternis?

  • 14. März 2025: totale Mondfinsternis
  • 07. September 2025: totale Mondfinsternis
  • 03. März 2026: totale Mondfinsternis
  • 28. August 2026: partielle Mondfinsternis

Supermonde im September und Oktober

Am 17./18. September kommt der Mond auch in Erdnähe. Dabei trennen ihn 357'286 Kilometer von uns und damit fast der nächste und größte Vollmond des Jahres. Das nächste Supermond-Highlight folgt dann bereits im Oktober 2024. Dann ist der Mond zum Vollmondtermin noch etwas näher: knapp 357'400 Kilometer.

Das Zusammenfallen von Vollmond und Erdnähe führt an den Küsten zu Springfluten. Auch Erdbeben und Vulkanausbrüche können in diesen Tagen ausgelöst werden. Neumond wird schon am 3. September um 3.56 Uhr erreicht. Zwei Tage später befindet sich der Mond mit 406'211 Kilometer in Erdferne.