Des Kaisers KreuzerVersenkung der SMS Dresden – die britische Marine wollte Rache
Von Philipp Dahm
14.3.2020
Das Ende der SMS Dresden und des Ostasiengeschwaders
Die SMS Dresden im Herbst 1909 in New York: Der Kleine Kreuzer der Kaiserlichen Marine ist zwei Jahre zuvor in Hamburg vom Stapel gelaufen und nimmt an den Feierlichkeiten zur 300-Jahr-Feier der Hudson-River-Ortung teil.
Bild: Gemeinfrei
Die Dresden, hier nochmal 1909 in New York, war wegen ihres damals hochmodernen Turbinenantriebs mit gut 25 Knoten relativ schnell, aber mit zehn 10,5- Millimeter-Geschützen sowie zwei Torpedo-Rohren eher leicht bewaffnet. Nach Station im Mittelmeer wird sie im Dezember 1913 ...
Bild: Gemeinfrei
... in die Karibik beordert. Dazu drei Karten: Ihr Ziel ist die dortige Insel St. Thomas. Sie gehört als eine von drei der Jungferninseln damals noch zu Dänemark, das diese 1917 an die USA verkauft. Auf St. Thomas unterhalten die Deutschen ...
Bild: Stiebers Handatlas von 1891
... ihre regionale Marinestation. Die Karte zeigt, wie Berlins Admiräle die Welt einteilen. Mit Ausbrechen des Ersten Weltkrieges geht SMS Dresden auf Feindfahrt Richtung Süden entlang der brasilianischen Küste und versenkt einige Boote – auf der anderen Seite von Südamerika ...
Bild: Gemeinfrei
... ist das deutsche Ostasiengeschwader, das eigentlich in der China-Kolonie Tsingtao stationiert ist, gerade in der Südsee unterwegs: Konteradmiral Maximilian von Spee befürchtet einen Angriff der Royal Australian Navy auf Deutschlands Hongkong – und marschiert mit seinem Geschwader bis Chile.
Bild: Gemeinfrei
Vor der chilenischen Stadt Coronel treffen Briten und Deutsche aufeinander: Die Royal Navy verliert nach über 100 Jahren mal wieder ein Seegefacht. Warum? Das Gemälde «Graf Spee versenkt die Monmouth» von William Lionel Wyllie zeigt, wie veraltet ...
Bild: Gemeinfrei
... die britischen Schiffe sind, die gegen die beiden Grossen Kreuzer Scharnhorst und Gneisenau sowie die Kleinen Kreuzer Dresden, Nürnberg und Leipzig keine Chance haben. Nach diesem Erfolg frischt das Ostasiengeschwader in ...
Bild: Gemeinfrei
... Valparaiso seine Vorräte auf, wo es von der Bevölkerung lautstark gefeiert wird. Der Grund: Die Stadt ist das Mekka deutscher Chile-Auswanderer. Im Bild: Das Geschwader läuft am 4. November 1914 Richtung Falklandinseln aus.
Bild: Gemeinfrei
Dort warten aber nicht nur der Zerstörer HMS Glasgow, der den Deutschen beim Gefecht vor Coronel entkommen ist, sondern auch eine Verstärkung, die London eiligst in das Gebiet verlegt hat. Das Ostasiengeschwader dreht bei und versucht zu entkommen.
Bild: Gemeinfrei
Dock Konteradmiral von Spee hat keine Chance: Die Schlachtkreuzer HMS Inflexible (im Bild) und HMS Invincible holen die Deutschen ein, weil deren Maschinen schon lange Wartung bedürfen. Die Feuerkraft feuern drei Mal so grosse Kaliber ab, ...
Bild: Gemeinfrei
... wie die Gneisenau und Scharnhorst – und sie schiessen zudem weiter. An der HMS Invincible, hie im Bild, nimmt die Marine allerdings Rache: Sie versenkt das Schiff in der Skagerrakschlacht von 1916.
Bild: Gemeinfrei
Als von Spee erkennt, dass seine Flucht sinnlos ist, lässt er die Gneisenau und die Scharnhorst beidrehen, damit die Kleinen Kreuzer entkommen können. Als seine SMS Scharnhorst sinkt, entkommt kein einziges Besatzungsmitglied.
Bild: Gemeinfrei
Danach jagt die Royal Navy die SMS Leipzig: Sie wird von den gegnerischen Kleinen Kreuzern Glasgow und Cornwall eingeholt, zerschossen und schliesslich von der Mannschaft selbst versenkt, deren Durchhaltewillen – man könnte es auch Borniertheit nennen – die Briten beeindruckt.
Bild: Gemeinfrei
«Es war unbegreiflich, wie die Nürnberg so lange überleben konnte», schrieb HMS-Kent-Kapitän Allen. «Wir achten schon, sie muss gesunken sein, doch als sich der Rauch legte war sie da wie eh und je und feuerte ihre Geschütze ab. [...] Als wir näher kamen, um zu schauen, ob die Flagge noch gehisst ist, gab es kein Anzeichen des Sinkens.»
Bild: Gemeinfrei
Wer im Seekrieg damals die Flagge einholte, warf quasi wie ein Boxer das Handtuch. Doch ein bizarrer, von den Briten initialisierter und den Deutschen perfektionierter Brauch macht den Untergang mit wehenden Fahnen zur Heldentat. «Nur zwölf Mann [von 322] konnten wir rausholen», schreibt Allen, «von denen nur sieben überlebten.»
Bild: Gemeinfrei
Unter der Besatzung der SMS Nürnberg war auch Otto von Spee, der Erstgeborene des Konteradmirals. Sein zweiter Sohn Heinrich starb im Gegensatz zu seinem Vater auf der SMS Scharnhorst an Bord der SMS Gneisenau (im Bild). Der Witwe von Spee blieb nach dem Falkland-Gefecht noch eine Tochter.
Bild: Gemeinfrei
Was Margareta von Spee dazu sagte? «Ist es nicht schön, dass der eigene Vater meine lieben Kinder erst zum Sieg und dann in den Tod führen durfte?» zitiert sie die «Zeit» – es waren eben andere Zeiten ... Im Bild: Das Gemälde «Die sinkende Scharnhorst» von William Lionel Wyllie.
Bild: Gemeinfrei
Die HMS Inflexible nimmt Überlebende der Gneisenau auf. Captain Allen über den Nürnberg-Untergang: «Wir dampferten langsam an den Punkt, an dem sie untergegangen war, um so viele Männer aufzunehmen wie wir konnten. Die See war von Wrackteilen, Rudern, Hängematten und Stühlen bedeckt, ...
Bild: Gemeinfrei
... und [einige] Männer hielten sich daran fest oder schwammen im Meer. Es war ein grauenhafter Anblick. Es gab so wenig, was wir tun konnten.» Die kalte See, zerschossene Rettungsboote und falscher deutscher Stolz sorgen dafür, da nur gut 200 Marine-Matrosen überlebt haben. Die SMS Dresden (Im Bild 1908 oder 1909) ...
Bild: Gemeinfrei
... und ein Versorgungsschiff können fliehen, werden aber gnadenlos gejagt. Drei Monate später erwischen die Briten die Deutschen in neutralen chilenischen Gewässern, feuern aber dennoch bis die Weisse Flagge gehisst wird (im Bild). Die Feuerpause nutzen die Matrosen zur Selbstversenkung.
Bild: Gemeinfrei
Das Ende der SMS Dresden und des Ostasiengeschwaders
Die SMS Dresden im Herbst 1909 in New York: Der Kleine Kreuzer der Kaiserlichen Marine ist zwei Jahre zuvor in Hamburg vom Stapel gelaufen und nimmt an den Feierlichkeiten zur 300-Jahr-Feier der Hudson-River-Ortung teil.
Bild: Gemeinfrei
Die Dresden, hier nochmal 1909 in New York, war wegen ihres damals hochmodernen Turbinenantriebs mit gut 25 Knoten relativ schnell, aber mit zehn 10,5- Millimeter-Geschützen sowie zwei Torpedo-Rohren eher leicht bewaffnet. Nach Station im Mittelmeer wird sie im Dezember 1913 ...
Bild: Gemeinfrei
... in die Karibik beordert. Dazu drei Karten: Ihr Ziel ist die dortige Insel St. Thomas. Sie gehört als eine von drei der Jungferninseln damals noch zu Dänemark, das diese 1917 an die USA verkauft. Auf St. Thomas unterhalten die Deutschen ...
Bild: Stiebers Handatlas von 1891
... ihre regionale Marinestation. Die Karte zeigt, wie Berlins Admiräle die Welt einteilen. Mit Ausbrechen des Ersten Weltkrieges geht SMS Dresden auf Feindfahrt Richtung Süden entlang der brasilianischen Küste und versenkt einige Boote – auf der anderen Seite von Südamerika ...
Bild: Gemeinfrei
... ist das deutsche Ostasiengeschwader, das eigentlich in der China-Kolonie Tsingtao stationiert ist, gerade in der Südsee unterwegs: Konteradmiral Maximilian von Spee befürchtet einen Angriff der Royal Australian Navy auf Deutschlands Hongkong – und marschiert mit seinem Geschwader bis Chile.
Bild: Gemeinfrei
Vor der chilenischen Stadt Coronel treffen Briten und Deutsche aufeinander: Die Royal Navy verliert nach über 100 Jahren mal wieder ein Seegefacht. Warum? Das Gemälde «Graf Spee versenkt die Monmouth» von William Lionel Wyllie zeigt, wie veraltet ...
Bild: Gemeinfrei
... die britischen Schiffe sind, die gegen die beiden Grossen Kreuzer Scharnhorst und Gneisenau sowie die Kleinen Kreuzer Dresden, Nürnberg und Leipzig keine Chance haben. Nach diesem Erfolg frischt das Ostasiengeschwader in ...
Bild: Gemeinfrei
... Valparaiso seine Vorräte auf, wo es von der Bevölkerung lautstark gefeiert wird. Der Grund: Die Stadt ist das Mekka deutscher Chile-Auswanderer. Im Bild: Das Geschwader läuft am 4. November 1914 Richtung Falklandinseln aus.
Bild: Gemeinfrei
Dort warten aber nicht nur der Zerstörer HMS Glasgow, der den Deutschen beim Gefecht vor Coronel entkommen ist, sondern auch eine Verstärkung, die London eiligst in das Gebiet verlegt hat. Das Ostasiengeschwader dreht bei und versucht zu entkommen.
Bild: Gemeinfrei
Dock Konteradmiral von Spee hat keine Chance: Die Schlachtkreuzer HMS Inflexible (im Bild) und HMS Invincible holen die Deutschen ein, weil deren Maschinen schon lange Wartung bedürfen. Die Feuerkraft feuern drei Mal so grosse Kaliber ab, ...
Bild: Gemeinfrei
... wie die Gneisenau und Scharnhorst – und sie schiessen zudem weiter. An der HMS Invincible, hie im Bild, nimmt die Marine allerdings Rache: Sie versenkt das Schiff in der Skagerrakschlacht von 1916.
Bild: Gemeinfrei
Als von Spee erkennt, dass seine Flucht sinnlos ist, lässt er die Gneisenau und die Scharnhorst beidrehen, damit die Kleinen Kreuzer entkommen können. Als seine SMS Scharnhorst sinkt, entkommt kein einziges Besatzungsmitglied.
Bild: Gemeinfrei
Danach jagt die Royal Navy die SMS Leipzig: Sie wird von den gegnerischen Kleinen Kreuzern Glasgow und Cornwall eingeholt, zerschossen und schliesslich von der Mannschaft selbst versenkt, deren Durchhaltewillen – man könnte es auch Borniertheit nennen – die Briten beeindruckt.
Bild: Gemeinfrei
«Es war unbegreiflich, wie die Nürnberg so lange überleben konnte», schrieb HMS-Kent-Kapitän Allen. «Wir achten schon, sie muss gesunken sein, doch als sich der Rauch legte war sie da wie eh und je und feuerte ihre Geschütze ab. [...] Als wir näher kamen, um zu schauen, ob die Flagge noch gehisst ist, gab es kein Anzeichen des Sinkens.»
Bild: Gemeinfrei
Wer im Seekrieg damals die Flagge einholte, warf quasi wie ein Boxer das Handtuch. Doch ein bizarrer, von den Briten initialisierter und den Deutschen perfektionierter Brauch macht den Untergang mit wehenden Fahnen zur Heldentat. «Nur zwölf Mann [von 322] konnten wir rausholen», schreibt Allen, «von denen nur sieben überlebten.»
Bild: Gemeinfrei
Unter der Besatzung der SMS Nürnberg war auch Otto von Spee, der Erstgeborene des Konteradmirals. Sein zweiter Sohn Heinrich starb im Gegensatz zu seinem Vater auf der SMS Scharnhorst an Bord der SMS Gneisenau (im Bild). Der Witwe von Spee blieb nach dem Falkland-Gefecht noch eine Tochter.
Bild: Gemeinfrei
Was Margareta von Spee dazu sagte? «Ist es nicht schön, dass der eigene Vater meine lieben Kinder erst zum Sieg und dann in den Tod führen durfte?» zitiert sie die «Zeit» – es waren eben andere Zeiten ... Im Bild: Das Gemälde «Die sinkende Scharnhorst» von William Lionel Wyllie.
Bild: Gemeinfrei
Die HMS Inflexible nimmt Überlebende der Gneisenau auf. Captain Allen über den Nürnberg-Untergang: «Wir dampferten langsam an den Punkt, an dem sie untergegangen war, um so viele Männer aufzunehmen wie wir konnten. Die See war von Wrackteilen, Rudern, Hängematten und Stühlen bedeckt, ...
Bild: Gemeinfrei
... und [einige] Männer hielten sich daran fest oder schwammen im Meer. Es war ein grauenhafter Anblick. Es gab so wenig, was wir tun konnten.» Die kalte See, zerschossene Rettungsboote und falscher deutscher Stolz sorgen dafür, da nur gut 200 Marine-Matrosen überlebt haben. Die SMS Dresden (Im Bild 1908 oder 1909) ...
Bild: Gemeinfrei
... und ein Versorgungsschiff können fliehen, werden aber gnadenlos gejagt. Drei Monate später erwischen die Briten die Deutschen in neutralen chilenischen Gewässern, feuern aber dennoch bis die Weisse Flagge gehisst wird (im Bild). Die Feuerpause nutzen die Matrosen zur Selbstversenkung.
Bild: Gemeinfrei
Über 100 Jahre verliert die britische Royal Navy kein Seegefecht mehr, dann beendet die Kaiserliche Marine diese Ära 1914 vor Chile. Alle Schiffe, die daran beteiligt waren, wurden daraufhin gnadenlos gejagt.
Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist die Royal Navy das Mass aller Dinge.
Seit über 100 Jahren hat die britische Marine kein Seegefecht mehr verloren – geschweige denn ein Schiff. Keine Nation will sich mit Londons Admirälen anlegen. Nicht umsonst wird die Zeit zwischen 1815 und 1895 beziehungsweise 1914 auch «Pax Britannica» genannt.
Das Königreich sorgt durch seine gewaltige Überlegenheit für ein Gleichgewicht zwischen den Grossmächten, erweitert gleichzeitig aber dennoch sein Empire um gut 400 Millionen Menschen, bis der Erste Weltkrieg ausbricht.
26 Millionen Quadratkilometer kommen hinzu – das ist rund 630 Mal die Fläche der Schweiz oder 73 Mal jene Deutschlands. Noch ein Vergleich: Russland ist 17 Millionen Quadratkilometer gross.
London ist stolz auf sein Empire, in dem die Sonne nie untergeht – und noch mehr auf seine Navy, die die entlegenen Gebiete zusammenhält und die Basis dieses Weltreichs ist.
Eine Flotte für den «Platz an der Sonne»
Weil andere Staaten aufholen, giesst Grossbritannien seine Vorherrschaft 1889 gar in ein Gesetz: Der damalige Naval Defence Act legt im «two-power standard» fest, dass die Royal Navy immer so stark sein muss wie die Marine der beiden nächstmächtigsten Nationen zusammen.
1889 heissen diese beiden Nationen noch Frankreich und Russland, doch zum einen erleidet Russland im Krieg mit Japan 1905 Schiffbruch. Und andererseits ist ein Jahr zuvor ein 29-Jähriger in Berlin auf den Thron gestiegen, der Ambitionen auf den Weltmeeren hat und nach einem «Platz an der Sonne» sucht, wie Bernhard von Bülow, Kanzler von Kaiser Gnaden, es 1897 im Reichstag ausdrückt.
Wilhelm II. bricht den Flottenwettlauf vom Zaun und verhindert – auch durch seine maritime Aufrüstung – einen politischen Ausgleich mit London. Im Gegensatz zum früheren Kanzler Otto von Bismarck setzt die von ihm geprägte Aussenpolitik nicht mehr auf diplomatische Zurückhaltung des Deutschen Reichs, sondern versucht offensiv seine «zu spät gekommene Nation» zu einer für ihn angemessenen Geltung kommen zu lassen.
Kreuzerkrieg der SMS Dresden vor Brasilien
Als dieses Unterfangen im Ausbruch des Ersten Weltkriegs mündet, kann die Kaiserliche Marine der Royal Navy dennoch nicht das Wasser reichen. Aber sie versetzt ihr kurz nach der Kriegserklärung eine Breitseite, für die London Rache nehmen wird, bis auch das letzte beteiligte Schiff am Meeresboden liegt: die SMS Dresden. Ein kleiner Kreuzer, der 1907 in Hamburg bei der Werft Blohm & Voss vom Stapel gelaufen ist.
1914 wird die SMS Dresden zur ostamerikanischen Station der Kaiserlichen Marine beordert, die auf der damals noch dänischen Jungferninsel St. Thomas liegt. Nach den Kriegserklärungen in Europa erhält sie den Auftrag, einen Kreuzerkrieg zu führen: Fregattenkapitän Fritz Lüdecke steuert das Schiff die brasilianische Küste herunter, kontrolliert und versenkt Frachtschiffe und wird schliesslich nach Chile beordert, wo das Ostasiengeschwader bereits wartet.
Das Ostasiengeschwader unter Konteradmiral Maximilian von Spee lag bei Kriegsausbruch mitten in der Südsee, fürchtete einen Angriff der Australier auf Tsingtao, die deutsche Kolonie in China, und war deshalb nach Osten Richtung Südamerika ausgewichen. Es legt von Tahiti über 4'000 Kilometer zur Osterinsel zurück, wo das Geschwader auf die Dresden trifft, die über 3'000 Kilometer von der chilenischen Küste zurücklegen musste.
Vor dieser, genauer gesagt vor der chilenischen Stadt Coronel, passiert es dann.
Eine simple Falle für die Navy
Briten und Deutsche wissen, dass der jeweils andere in dem Seegebiet warten könnte. Und Sir Christopher Cradock, Konteradmiral der Royal Navy, ist sich auch bewusst, dass das Ostasiengeschwader besser aufgestellt ist als seine kleine Flotte – doch der Marineminister, ein gewisser Winston Churchill, verwehrt ihm Verstärkung.
Die scheint erst gar nicht nötig, als der Kleine Kreuzer HMS Glasgow deutsche Funksprüche abfängt, die vom Kleinen Kreuzer SMS Leipzig kommen. Am 1. Novembert 1914 soll sein Geschwader das Schiff, das scheinbar alleine fährt, stellen – und geht den Deutschen in die Falle: Neben der Leipzig nehmen die Grossen Kreuzer Scharnhorst und Gneisenau sowie die Dresden Konteradmiral Cradock in Empfang.
Sie versenken in der Seeschlacht von Coronel nicht nur den Panzerkreuzer HMS Monmouth, sondern auch den Panzerkreuzer HMS Good Hope mit Cradock an Bord. Neben dem Konteradmiral verlieren gut 1'600 Matrosen ihr Leben.
Rache vor den Falklandinseln
Es ist die erste Niederlage der Navy seit einer Seeschlacht mit US-Schiffen im September 1814. London setzt nun alle Hebel in Bewegung, um diese Schmach zu rächen, und zieht eine Flotte in Port Stanley auf den Falklandinseln zusammen.
Am 8. Dezember 1914 übernehmen dort eilig herbeigerufene Schlachtkreuzer gerade Kohle, als das Ostasiengeschwader auftaucht: Von Spee wollte hier eigentlich die Telegrafenstation zerstören und Kohle klauen. Die Deutschen bemerken zwar die Navy, erkennen aber nicht, dass ein Angriff die beste Verteidigung wäre, weil die generischen Schiffe nicht unter Dampf stehen.
Er versucht, nach Osten zu entkommen, wird eingeholt und dreht schliesslich seine Grossen Kreuzer, damit zumindest die Kleinen entkommen können. Doch die Navy jagt die Deutschen gnadenlos: Bis zum Abend liegen Scharnhorst, Gneisenau, die Leipzig und der Kleine Kreuzer Nürnberg sowie zwei Versorger am Meeresgrund. 1'871 Deutsche sterben, während auf der Gegenseite nur zehn Matrosen umkommen.
Drei Monate Katz-und-Maus-Spiel
Nur die Dresden entkommt der maritimen Vendetta: Sie hat einen Turbinenantrieb, den sie voll auslastet, um sich in den folgenden drei Monaten in den unübersichtlichen Buchten Patagoniens zu verstecken. London wendet viel Energie auf, um den Kreuzer zu finden, dessen Versenkung zu einer Frage der Ehre geworden ist.
Das erklärt dann auch den folgenden Völkerrechtsbruch: Als die Navy die Dresden im neutralen chilenischen Hafen der Robinson-Crusoe-Insel entdeckt, nimmt sie den Kreuzer dennoch unter Beschuss.
In einer Feuerpause protestiert der Kapitän gegen die Verletzung der Neutralität – die Briten winken ab, das könne auch noch nach dem Krieg geklärt werden. Doch in dieser Zeit konnten die Deutschen die Selbstversenkung vorbereiten: Die SMS Dresden geht am 14. März 1915 um 11:15 Uhr in der Cumberland Bay unter.
Aus britischer Sicht bleibt bloss die Schlussbemerkung: Sie musste es.
Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Klein, aber oho: Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11'050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das, obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Willkommen, Zukunft! Jaguar stellt Konzeptfahrzeug «Type 00» vor
Der Wagen soll den Wandel des traditionsreichen Automobilherstellers verdeutlichen. Das Elektroauto soll in den kommenden Jahren in verschiedenen Modellen auf den Markt kommen. Jaguar gehört heute zusammen mit der ebenfalls ursprünglich britischen
03.12.2024
Ferien auf dem Meer: Diese 8 neuen Kreuzfahrtschiffe stechen 2025 in See
Ferien auf einem Kreuzfahrtschiff? Schon gemacht oder träumst du noch davon? Im 2025 werden 20 neue Kreuzfahrtschiffe in See stechen. Im Video kannst du erste Eindrücke von den acht wichtigsten erhalten.
29.11.2024
Biberbau in Laufen-Uhwiesen ZH: Das Katz-und-Maus-Spiel hat ein Ende
Der Biber in Laufen-Uhwiesen sorgte bei der Gemeinde für schlaflose Nächte. Durch den Damm, kommt es zur Gefahr, dass die anliegenden Gebäude überschwemmt werden. Jetzt gibt es eine Lösung.
15.11.2024
Willkommen, Zukunft! Jaguar stellt Konzeptfahrzeug «Type 00» vor
Ferien auf dem Meer: Diese 8 neuen Kreuzfahrtschiffe stechen 2025 in See
Biberbau in Laufen-Uhwiesen ZH: Das Katz-und-Maus-Spiel hat ein Ende