Flüchtlinge Gemeinde Cham legt Kanton Alternative für Flüchtlingsunterkunft vor

kad, sda

22.6.2022 - 11:38

Der Kanton Zug sucht einen Standort für eine temporäre Flüchtlingsunterkunft wie jene auf dem Berner Viererfeld. (Symbolbild)
Der Kanton Zug sucht einen Standort für eine temporäre Flüchtlingsunterkunft wie jene auf dem Berner Viererfeld. (Symbolbild)
Keystone

Wegen des Widerstands gegen eine mögliche Flüchtlingsunterkunft auf dem öffentlichen Röhrliberg-Areal in Cham ZG hat die Gemeinde dem Kanton eine Alternative unterbreitet. Es handelt sich dabei um ein privates Grundstück.

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Die Gemeinde hatte dem Kanton ihr eigenes Areal angeboten, um darauf einen Modulbau für 400 Flüchtlinge zu errichten. Der Kanton startete daraufhin das Baubewilligungsverfahren. Gegen den Standort bei der Sportanlage Röhrliberg lancierte die SVP Cham eine Petition, die von 1280 Personen unterzeichnet wurde, wie die Gemeinde am Mittwoch mitteilte.

Gleichzeitig seien bereits vor Ablauf der Einsprachefrist mehrere Einsprachen gegen das Bauprojekt eingegangen. Wegen der Kritik aus der Bevölkerung habe der Gemeinderat letzte Woche dem Kanton eine mögliche Alternative auf privatem Grund vorgeschlagen.

Um welches Grundstück es sich handelt, gab die Gemeinde auf Anfrage nicht bekannt. Es handle sich um ein Areal in der Bauzone im urbanen Bereich und um eine Brache, die temporär genutzt werden könnte.

Der Kanton habe der Gemeinde signalisiert, er wolle nun zuerst die Einsprachefrist abwarten. Denn parallel zum umstrittenen Standort Röhrliberg in Cham läuft auch in der Stadt Zug ein Auflageverfahren im Bereich der Lorzenallmend.

Finanzielle Unterstützung

Der Kanton teilte am Mittwoch mit, dass er die Gemeinden rückwirkend für die Eröffnung der ersten kantonalen Unterkunft mit einer Kapazität von mindestens fünfzig Plätzen entschädigt. Bei der Eröffnung einer weiteren Unterkunft verringert sich die Entschädigung.

Im Kanton Zug sind bislang rund 800 Personen mit Schutzstatus S untergebracht. Sie wohnen etwa im Luegeten-Pavillon in Menzingen oder dem ehemalige Hotel Waldheim in Risch. Der Kanton vergibt zudem Beiträge für die Koordination der Freiwilligenarbeit sowie für die Übernahme der persönlichen Hilfe für Personen mit Ausweis S und Begleitung der Vermieterschaft.