Kantonsrat SZSchwyz soll Denkmalschutz-Geld nicht mehr aus Lotteriefonds nehmen
vin, sda
14.12.2022 - 15:54
An den Mehrkosten beim Umbau denkmalgeschützter Gebäude soll sich der Kanton Schwyz stärker beteiligen als bisher. Und das Geld dafür soll künftig nicht mehr alleine aus dem Lotteriefonds entnommen werden.
vin, sda
14.12.2022, 15:54
SDA
Denkmalschutz bedeutet für betroffene Liegenschaftseigentümer nicht nur ein erheblicher Eingriff in ihr Eigentum. Es ist auch mit erheblichen Mehrkosten verbunden, wenn es um Unterhalt oder Sanierungen geht. In Schwyz übernimmt der Kanton bisher 18 bis 25 Prozent von denkmalschutzbedingten Bau- und Umbaukosten.
Nach Ansicht des Kantonsrats reicht das nicht aus. Mit 77 zu 18 Stimmen beschloss er am Mittwoch die Erheblicherklärung der Motion «Höhere Entschädigungen für Denkmalschutz», die aus der Mitte-Partei eingereicht worden war. Der Regierungsrat muss nun eine gesetzliche Grundlage schaffen, damit höhere Kantonsbeiträge ausgerichtet werden können an Eigentümer von Gebäuden, die Denkmalschutz-Auflagen erfüllen müssen.
Ungenügender Vorschlag der Regierung
Der Regierungsrat zeigte sich bereit, höhere Entschädigungen zu sprechen – und zwar in der Höhe von 25 bis 35 Prozent an den Kosten von Substanz erhaltenden Baumassnahmen. Und er wollte an der Praxis festhalten, die Entschädigungen aus dem Lotteriefonds zu finanzieren.
Dabei sollte der Fonds um 800'000 Franken auf 2,7 Millionen Franken pro Jahr aufgestockt werden. Die Finanzierung über den Lotteriefonds sei pragmatisch und habe sich bewährt. Die FDP zeigte sich zufrieden mit diesem Lösungsansatz.
Die Mehrheit des Parlaments wies jedoch den Vorschlag der Regierung zurück. Es dürfe nicht sein, dass andere Nutzniesser des Lotteriefonds aus den Bereichen Sport und Kultur weniger Geld erhalten infolge von höheren Beiträgen an die Denkmalpflege, sagte ein Sprecher der Mitte. Daher müssten die Beiträge vollständig oder zumindest teilweise aus der Staatskasse finanziert werden, ergänzte ein Redner der SP-Fraktion.
Im Kanton Schwyz kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten im Zusammenhang mit dem Denkmalschutz. Zuletzt wurde in Illgau ein 700-jähriges Haus ohne die nötige Bewilligung abgerissen.
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