Rettungswesen Einsatzkräfte von Schutz & Rettung Zürich so gefordert wie noch nie

olgr, sda

19.1.2022 - 11:54

Die Feuerwehr von Schutz & Rettung Zürich räumt nach einem Sommersturm im Juli 2021 in der Stadt Zürich eine Strasse frei.
Die Feuerwehr von Schutz & Rettung Zürich räumt nach einem Sommersturm im Juli 2021 in der Stadt Zürich eine Strasse frei.
Keystone

Schutz & Rettung Zürich blickt auf ein «Rekordjahr» zurück: Sanität und Feuerwehr rückten im vergangenen Jahr 45'199 Mal aus – sie leisteten damit rund 15 Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr. Bei der Einsatzzentrale gingen insgesamt 143'349 Notrufe ein, rund 9 Prozent mehr.

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Die Mitarbeitenden der Einsatzzentrale hatten gemäss einer Mitteilung von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) vom Mittwoch über das gesamte Jahr «konstant ein sehr hohes Anruf- und Dispositionsvolumen zu bewältigen».

Bei der Zentrale gingen im vergangenen Jahr 28'244 Feuerwehrnotrufe (Telefon 118) aus dem Kanton Zürich ein (plus 19 Prozent) und 115'105 Sanitätsnotrufe (Telefon 144) aus den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Schwyz und Zug (plus 7 Prozent).

Unwetter schlagen sich in Bilanz nieder

Es gab zwar über das gesamte Jahr hinweg mehr Anrufe, die deutlichsten Anstiege wurden auf der Einsatzzentrale dabei aber in den Monaten Januar sowie Juni und Juli verzeichnet. Dies ist gemäss Mitteilung einerseits auf die heftigen Schnellfälle, die als «Flockdown» bezeichnet wurden, sowie die heftigen Sommergewitter und Niederschläge zurückzuführen.

Diese Unwetter schlagen sich auch in der Bilanz der Berufs- und Milizfeuerwehr von SRZ nieder, die mit 6115 Einsätzen in der Stadt Zürich und am Flughafen Zürich so viele verzeichnete wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um rund 47 Prozent.

1846 Einsätze leisteten sie dabei aufgrund von Elementarschäden, die die Unwetter angerichtet hatten. Das waren fast viermal mehr als im Jahr davor. Ein sattes Plus von 44 Prozent auf 357 Einsätze ergab sich auch bei den Tierrettungen – was insbesondere auf Bienenschwärme in den Monaten Mai und Juni zurückzuführen ist.

Ressourcen durch Covid-Patienten gebunden

Einen absoluten Höchstwert verzeichneten auch die Mitarbeitenden des Rettungs- und Verlegungsdienstes, die 2021 insgesamt 39'084 Mal ausrückten (plus 11 Prozent). Dieser Anstieg ist unter anderem auf die neue Wache in Affoltern am Albis zurückzuführen: Seit Mai 2021 ist SRZ auch für die Notfallversorgung der 14 Gemeinden zuständig, die der Spital Affoltern AG angehören.

Die Sanität war auch 2021 durch die Coronapandemie stark gefordert, wie es in der Mitteilung heisst. Die Rettungskräfte transportierten 1667 mögliche oder bestätigte Covid-19-Patienten.

Diese Fahrten banden eine «Vielzahl an Ressourcen über längere Zeit». Denn die Covid-Transporte erforderten aufwendige Schutzmassnahmen, wie es in der Mitteilung heisst. Zudem mussten «oftmals weiter entfernte Spitäler angefahren werden, weil in unmittelbarer Nähe keine Spitalplätze verfügbar» gewesen seien.