ZürichStadt Zürich wird neue Mehrheitsaktionärin des Kongresshauses
kl, sda
16.11.2022 - 18:08
Das Kongresshaus ist gerettet. Die Aktionäre der Kongresshaus AG haben an der Generalversammlung am Mittwoch der notwendigen Kapitalsanierung einstimmig zugestimmt. Diese bringt liquide Mittel in Höhe von 4,5 Millionen Franken. Die Stadt Zürich wird Hauptaktionärin.
kl, sda
16.11.2022, 18:08
SDA
Die Sanierung erfolgt über eine sogenannte «Harmonika». In einem ersten Schritt erfolgt ein Kapitalschnitt. Die 5000 Aktien mit einem Nominalwert von 1000 Franken werden auf 100 Franken herabgesetzt. Das Aktienkapital reduziert sich damit von 5 Millionen Franken auf 500'000 Franken.
In einem zweiten Schritt wird das Aktienkapital wieder auf 5 Millionen Franken erhöht. Jeder Aktionär kann pro bereits gehaltener Namenaktie neun weitere à 100 Franken erwerben. Die Stadt Zürich garantiert diese geplante Erhöhung mit einem im September gesprochenen Kredit über maximal 4,5 Millionen Franken. Sie könnte, wenn keine anderen Aktionäre mitziehen, alle neuen Aktien kaufen.
Da nach Abschluss der Sanierung die Stadt Zürich voraussichtlich die weit überwiegende Mehrheit der Aktien besitzen wird, soll ihr für einen solchen Fall das Recht eingeräumt werden, die Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungsrates zu stellen, wobei diese nicht durch die Generalversammlung gewählt, sondern direkt von der Stadt Zürich bestimmt werden, wie die Kongresshaus AG am Mittwoch mitteilte.
Bereits einmal gerettet
Die Kongresshaus Zürich AG stand bereits im März 2021 vor dem Konkurs. Die drohende Zahlungsunfähigkeit konnte damals dank eines vom Stadtrat gesprochenen Kredits über 1,9 Millionen Franken abgewendet werden.
Denn als die Corona-Pandemie die Messe- und Eventbranche ausbremste, war das Haus am Zürichseeufer bereits geschwächt: Kongresshaus und Tonhalle waren ab 2017 umgebaut und saniert worden, wegen Bauverzögerungen konnte der Betrieb erst ein Jahr verspätet im September 2021 wiederaufgenommen werden.
Zum budgetierten Defizit wegen der baubedingten Schliessung kamen noch die durch die Pandemie bedingten Ausfälle hinzu. Diese beziffern die Verantwortlichen für die Jahre 2021 und 2022 auf rund 5 Millionen Franken.
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