Zürich Winterthur will 300 Millionen Franken in Abfallverwertung stecken

olgr, sda

1.12.2023 - 09:00

Die Winterthurer Kehrichtverwertungsanlage in einer Luftaufnahme um 1980: Die zweite Verbrennungslinie soll jetzt für knapp 300 Millionen Franken erneuert werden.
Die Winterthurer Kehrichtverwertungsanlage in einer Luftaufnahme um 1980: Die zweite Verbrennungslinie soll jetzt für knapp 300 Millionen Franken erneuert werden.
Keystone

Die Stadt Winterthur steht vor einem der finanziell gewichtigsten Projekte in ihrer Geschichte: Die Verbrennungslinie 2 der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) soll für knapp 300 Millionen Franken erneuert werden. Die Stimmberechtigten entscheiden voraussichtlich 2024 über den Kredit.

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Gleichzeitig mit dem Ersatz der Verbrennungslinie 2 werden auch die Rauchgasreinigung, die Abwasserbehandlung und weitere Anlagenteile erneuert, wie der Winterthurer Stadtrat am Freitag mitteilte.

Ein Drittel mehr Fernwärme

Das Vorhaben, das der Stadtrat als «Generationenprojekt» umschreibt, unterstützt auch die energie- und klimapolitischen Ziele von Stadt, Kanton und Bund, heisst es in der Mitteilung

So wird die Wärmeleistung der Fernwärme mit der neuen Rauchgasreinigung um rund 30 Prozent erhöht. «Künftig wird die KVA rund einen Drittel der in Winterthur benötigten Wärme liefern.» Und in der Abwasserbehandlungsanlage sollen bis zu 7,5 Tonnen Gips pro Tag zurückgewonnen und damit Stoffkreisläufe geschlossen werden.

Der Ersatz der aus dem Jahr 1983 stammenden Verbrennungslinie 2 wird nötig, weil sie am Ende ihrer technischen Lebensdauer angelangt ist. Ein sicherer und wirtschaftlicher Weiterbetrieb wäre gemäss Stadtrat kaum möglich. An der Kapazität ändert sich mit dem Projekt nichts; die KVA verwertet weiterhin jährlich 190'000 Tonnen Abfall.

Über die Gebühren finanziert

Die Bauarbeiten dauern gemäss Mitteilung mehrere Jahre. Sie finden in einem anspruchsvollen Umfeld statt, wie der Stadtrat in seiner Mitteilung schreibt. Er verweist dabei unter anderem auf Inflation und unsichere Lieferketten.

Der Kredit über 293 Millionen Franken (ohne Mehrwertsteuer und Teuerung) wird über die Gebühren finanziert. Das Projekt «hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf den steuerfinanzierten Haushalt».