Zwei grosse Zürcher werden 2019 gewürdigt: Der Verein "200 Jahre Alfred Escher & Gottfried Keller" plant verschiedene Jubiläumsaktivitäten. Der Zürcher Kantonsrat unterstützt diese mit 1,5 Millionen Franken - für ein Musical spricht er aber kein Geld.
Der Regierungsrat wollte den Verein mit 2 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds unterstützen: Die kulturpolitische Bedeutung des Vorhabens sei unbestritten, schrieb er in seinem Antrag. Eine kritisch-historische Würdigung von Alfred Escher und Gottfried Keller sei aus Anlass der beiden runden Geburtstage angebracht.
Der Kantonsrat stutzte den Gesamtkredit nun aber um ein Viertel zurück: Eine halbe Million Franken, die für das Musical "Escher - De König von Züri!"beantragt war, hat er am Montag gestrichen.
Das Musical-Konzept sei nach dem Wegfall eines Grosssponsors überarbeitet und redimensioniert worden - es vermöge nicht mehr zu überzeugen, begründete Beatrix Frey (FDP, Meilen) als Präsidentin der vorberatenden Finanzkommission (Fiko).
Einzig CVP und EVP sprachen sich weiterhin für eine Unterstützung des Musicals aus, dessen Musik bereits geschrieben ist. Mit diesem könnte eine breite Bevölkerungsschicht angesprochen werden, meinte Farid Zeroual (CVP, Adliswil). Er wies zudem darauf hin, dass sich beim Wegfall des Musicals nur noch ein paar wenige Anlässe der Person Eschers widmen würden.
Die klare Mehrheit des Kantonsrates folgte aber mit 147 zu 14 Stimmen dem Fiko-Antrag. Sie bezweifelte insbesondere, ob sich mit dem verkleinerten Musical die erhoffte Breitenwirkung erzielen lasse.
Dass die beiden Persönlichkeiten aber grundsätzlich eine Feier verdient hätten, blieb im Rat unbestritten. Mit 160 Ja-Stimmen und ohne Gegenstimmen genehmigte das Parlament in der Schlussabstimmung die auf 1,5 Millionen Franken gekürzte Entnahme aus dem Lotteriefonds klar.
Vorgesehen sind knapp 20 verschiedene Projekte - unter anderem sind Lesungen, Ausstellungen, Buchprojekte und ein Sommerfestival geplant. 2019 jähren sich zum 200. Mal die Geburtstage von Alfred Escher (am 20. Februar) und Gottfried Keller (am 19. Juli).
Zurück zur Startseite