Unter dem schlichten Titel "Einfach Zürich" wird die vielfältige und bewegte Geschichte von Stadt und Kanton Zürich nun in einer Dauerausstellung im Landesmuseum gezeigt. Zu sehen ist sie ab dem 2. Februar, der Eintritt ist gratis.
Die Ausstellung erzählt von damals und heute, von Stadt und Kanton, Sichtbarem und Unsichtbarem. Sie sei nicht enzyklopädisch, sondern mache Tiefenbohrungen in die Zürcher Geschichte und schlage den Bogen zur Gegenwart, teilte das Landesmuseum am Donnerstag mit.
"Einfach Zürich" verteilt sich auf drei Räume. Empfangen werden die Besucherinnen und Besucher mit 20 Videoporträts von Zürcher Gemeinden. Die Kürzestfilme zeigen auf spielerisch-subjektive Weise die Vielfalt des Kantons. Sie werden ergänzt mit einer Installation der Künstlergruppe mickry3, welche die touristischen Hotspots von Zürich in einer Skulptur vereint.
Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung steht eine Art Schatzkammer mit 60 Objekten. Diese wiederum bilden den Ausgangspunkt von 60 Bildgeschichten. Die Themen spannen sich von politischen Machtkämpfen im historischen Zürich über die Liebe zum Züri-Leu bis zur heutigen Kreativwirtschaft - immer auf der Suche nach den Zürcher Besonderheiten.
Die Vitrine der Schatzkammer ist nicht vollständig gefüllt, sie hat noch Platz für weitere Objekte und Themen. So kann dieser Zürcher Kosmos über die nächsten Jahre erweitert werden.
Durch Wände gleiten
Den dritten Raum füllen vier filmische Präsentationen. Sie wurden auf Basis der Punktwolken-Technologie von Architekten der ETH Zürich realisiert. Eine Punktwolke besteht aus einer riesigen Menge an Messpunkten, die es erlaubt, Landschaften und Räume auf völlig neuartige Weise zu modellieren.
Es wird möglich, die feste Materie zu durchdringen, durch Wände zu gleiten und überraschende Beziehungen herzustellen: zum Beispiel entlang der Industriegeschichte im Tösstal oder auf dem Lindenhof, einst Standort der stolzen Burg der Stadtherren. Unter dem Lindenhof sind nicht nur Spuren des römischen Turicums zu finden, sondern auch das Urania-Parkhaus.
Lange Vorgeschichte
Die nun eröffnete Dauerausstellung hat eine lange Vorgeschichte: Im Rahmen eines Museumskonzepts der Stadt Zürich entstand 2008 die Idee, im erweiterten Landesmuseum ein "Zürcher Schaufenster" für Stadt und Kanton einzurichten.
Realisiert wurde die permanente Ausstellung "Einfach Zürich" schliesslich mit Mitteln aus dem Lotteriefonds des Kantons (Kantonsrats-Beschluss) und von der Stadt Zürich (Volksabstimmung).
Die Einrichtung der Räume kostete gut vier Millionen Franken. Diese Kosten teilten Stadt und Kanton untereinander auf. Die Betriebskosten belaufen sich auf jährlich 900'000 Franken. Je einen Drittel davon zahlen Stadt, Kanton und Landesmuseum.
Konzipiert haben die Ausstellung die Firmen Heller Enterprises und Holzer Kobler Architekturen. Sie gingen als Sieger aus einem Wettbewerb hervor.
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