Granit Xhaka ist in seiner Karriere schon oft als Hitzkopf aufgefallen, doch seit seinem Wechsel zu Leverkusen ist er ein Musterknabe. Das hat viel mit Trainer Xabi Alonso zu tun, der dem Schweizer das gibt, was der braucht.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Leverkusen spielt eine bärenstarke Saison, führt die Tabelle in der Bundesliga an und steht im Pokal-Halbfinal. Granit Xhaka spielt bei dieser Erfolgsgeschichte eine wichtige Rolle.
- Auffällig: Unter Trainer Xabi Alonso hat der Schweizer seine Nerven bislang stets im Griff.
- Xhaka und Alonso, das passt einfach zusammen. Der Nati-Captain erklärt, warum das so ist.
Bei Arsenal hat sich Granit Xhaka den Ruf als Bad Boy hart erarbeitet. 79 Gelbe und fünf Rote Karten sammelte er zwischen 2016 und 2023 in seinen 295 Spielen für die Gunners. Schon in den Jahren zuvor bei Gladbach verlor er in der Hitze des Gefechts oft die Contenance.
Bei Leverkusen ist davon bislang nichts zu sehen. Das hat viel mit Trainer Xabi Alonso zu tun, der Xhaka grösstes Vertrauen entgegenbringt. So wurde etwa vor dem Spiel gegen Darmstadt 98 spekuliert, dass Alonso Xhaka erstmals überhaupt auf die Bank setzen könnte, da er im Falle einer weiteren Gelben Karte im Spitzenkampf am kommenden Samstag gegen Bayern München gesperrt gefehlt hätte.
Doch Alonso liess Xhaka spielen und der zahlte das Vertrauen zurück. «Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich mittlerweile schon ein bisschen mehr Erfahrung habe als damals und dass ich auf jeden Fall vorsichtig sein werde. Das hat, Gott sei Dank, gut geklappt», sagte Xhaka nach der Partie vor laufender Kamera. Das entgegengebrachte Vertrauen habe ihn stolz gemacht. Alonso selbst konnte sich ebenfalls auf die Schultern klopfen: «Am Ende war es eine gute Entscheidung, ihn spielen zu lassen.»
Natürlich spielt Xhaka auch am Dienstagabend beim verrückten 3:2-Sieg im Viertelfinal des DFB-Pokals über die volle Distanz. Es war das 30. Pflichtspiel in dieser Saison und noch keines hat Leverkusen verloren. Die Werkself geht mit breiter Brust in den Spitzenkampf.
Der Ton macht die Musik
Doch was zeichnet Alonso in den Augen des 121-fachen Nationalspielers eigentlich aus? Im vereinseigenen Youtube-Kanal erklärt Xhaka, was er am Spanier besonders schätzt. «Ich glaube, die Kommunikation zwischen uns zwei ist sehr gut. Man spricht von vielen Kleinigkeiten, die enorm wichtig sind.» Der Austausch sei «sehr offen, sehr direkt und sehr präzise».
Man merkt Xhaka an, dass er sich wertgeschätzt fühlt – und nur so ist er in der Lage, das Maximum aus sich herauszupressen. Er selbst drückt es so aus: «Ich finde es immer schön, wenn ein Trainer offen ist für andere Meinungen von den Spielern.» Alonso wolle immer dazulernen und hole auch Tipps von den Spielern ab. Umgekehrt würden sie unter seiner Leitung ebenfalls täglich dazulernen. «Und wie gesagt, es macht einfach mehr Spass, wenn du wirklich einen da aussen hast, der ein offenes Ohr hat.»
Ein Austausch auf Augenhöhe, den er im Nationalteam zuletzt womöglich des Öfteren vermisst hat …