Deutsche feiern BVB-Goalie Gregor Kobel, der Weltklasse-Torhüter einer «Schülermannschaft»

Sandro Zappella

13.11.2023

Gregor Kobel nach seinem gehaltenen Penalty am Wochenende.
Gregor Kobel nach seinem gehaltenen Penalty am Wochenende.
IMAGO/RHR-Foto

Borussia Dortmund lässt sich bei der 1:2-Niederlage gegen Stuttgart vorführen und hat keine Chance. Einzig dem Schweizer Keeper Gregor Kobel ist es zu verdanken, dass es kein Debakel absetzt. 

Sandro Zappella

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Gregor Kobel überzeugt in der Bundesliga weiterhin mit starken Leistungen. Bei einer am Wochenende desolaten Dortmunder Mannschaft (1:2 in Stuttgart) war er einmal mehr der beste Mann auf dem Platz.
  • Der Torhüter wird mit Lob von Medien («Weltklasse») und Mitspielern («Spieler der Saison») überhäuft.
  • In der Nationalmannschaft muss sich Kobel aber weiterhin hinter Yann Sommer einreihen. Dennoch wird er eines der nächsten beiden Spiele absolvieren.

Borussia Dortmund verliert am Samstagnachmittag gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 und rutscht durch die zweite Niederlage in Serie auf den fünften Rang ab. Alarmierender als die neuerliche Pleite, ist aber die Art und Weise, wie diese Zustande gekommen ist. Dortmund war in Stuttgart absolut chancenlos und mit dem 1:2 noch gut bedient.

Im Podcast «Stammplatz» findet BILD-Reporter Jörg Weiler klare Worte: «Was Borussia Dortmund da in Stuttgart abgeliefert hat, da fehlen mir immer noch die Worte. Das war eine Katastrophe, wie ich sie noch nie gesehen habe. 21 Jahre berichte ich über diesen Klub, aber das war eine Vorführung sondergleichen. Dortmund ist da aufgelaufen wie eine Schülermannschaft.»

Lobende Worte findet Weiler aber für den Schweizer Nati-Torhüter Gregor Kobel: Alleine ihm war es zu verdanken, dem Weltklasse-Torhüter Gregor Kobel, dass man nicht schon zur Pause mit 1:5 oder 1:6 hinten gelegen hat.» Zudem verteilte die Bild dem Schweizer die Bestnote 1 – und das trotz zwei verschuldeter Elfmeter. Einen davon hielt Kobel und beendete damit eine schier unglaubliche Serie: Denn der letzte gehaltene Penalty eines BVB-Torhüters in der Bundesliga liegt schon über zehn Jahre zurück. Im Oktober 2013 hielt Roman Weidenfeller den Elfmeter vom heutigen blue Sport Experten Kevin-Prince Boateng (damals bei Schalke). Seither waren 36 Penaltys im Tor, einer ging daneben. 

Kobel in Deutschland gefeiert – und in der Nati bald Stammgoalie?

Aber nicht nur von den Medien wird Kobel für seine erneut starke Leistung gefeiert – auch seine Mitspieler sind begeistert ab dem Schweizer Schlussmann. So schrieb der nicht aufgebotene Thomas Meunier als die Partie noch lief auf X: «Ohne Zweifel, Greg Kobel kann bereits jetzt als Spieler der Saison ausgezeichnet werden.» Meunier ergänzte seinen Beitrag mit den Hashtags #the Wall (die Wand) und #jesusKobel.

Vorerst ist jetzt aber Pause mit Borussia Dortmund für Gregor Kobel. Denn es steht die letzten Nationalmannschaftspause im Jahr 2023 an. Dort ist der Torhüter noch die Nummer 2 hinter Yann Sommer, der bei Inter Mailand ebenfalls eine starke Saison spielt. 

Aber darf Sommer auch am Mittwoch gegen Israel ran oder bekommt Kobel seine Chance? blue Sport Chefredaktor Andreas Böni sagt zur Personalie: «Ich kann mir vorstellen, dass es bei der Goalie-Position in die Richtung ‹Zeichen setzen› gehen wird.»

«Auf der Goalie-Position könnte Yakin ein Zeichen setzen»

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In der Sendung Heimspiel wird das Duell um die Postion als Nummer 1 im Nati-Tor beleuchtet. Soll Nati-Coach Yakin weiterhin auf Sommer setzen oder ist es an der Zeit, Kobel zu portieren? blue Sport Chefredaktor Andreas Böni hat eine Vermutung.

02.11.2023

An der Kaderbekanntgabe am vergangenen Freitag äusserte sich auch Nati-Trainer Murat Yakin zur luxuriösen Goalie-Situation. «Wir haben immer kommuniziert, dass Yann die Nummer 1 ist und das wird er auch sein und bleiben. Wir haben aber auch mitgeteilt, dass auch Gregor seine Chance erhalten wird. Dass er auch ein Spiel bekommt. Wir werden sicher besprechen, wer in welchem Spiel spielt.»

Kobel oder Sommer? Murat Yakin über die luxuriöse Goaliesituation

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10.11.2023

Die Schweizer Nati trifft am Mittwoch im ungarischen Felcsut auf Israel. Mit einem Sieg wäre die Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland geschafft. Bei jedem anderen Resultat bliebe sie auf jeden Fall in vorteilhafter Position, hätte am Samstag in Basel gegen den Kosovo einen zweiten Matchball und wenn nötig in Rumänien einen dritten.